Ja, unser Film schlummert zwar gerade, aber das Drehbuch habe ich... ja. (Ich habe bisher 2 oder 3 Drehbücher für Kurzfilme geschrieben und eines ca. 70% fertig, bei dem es sich um die Pilotfolge einer Sci-Fi-Serie mit Alienjägern in Hamburg dreht).
Zu den formalen Aspekten von Drehbüchern findet man, wenn man googelt eigentlich ganz gute Informationen (z.B. hier:
https://www.drehbuchwerkstatt.de/Fachtexte/WieDrehbuchaussieht.htm). Und es gibt auch Bücher zum Thema (die auch inhaltliche Aspekte besprechen). Die bekanntesten sind von Syd Field, der hat eigentlich das ganze Feld erklärt. Auch mit den Plotmechanismen, die man im Film oft einsetzt und allem drum und dran. Ich habe in diese Bücher nur reingelesen, aber ich glaube, darin geht es mehr um Main-Stream-Kino. Die Independent-Filme sehen ja häufig doch ganz anders aus, als was man aus Blockbustern gewöhnt ist.
Zu meiner eigenen Erfahrung mit Drehbüchern: Ich persönlich finde am schwierigsten, dass man die Gefühle und Gedanken der Figuren nicht beschreiben kann. Interessant - und manchmal herausfordernd - finde ich, dass man sich im Drehbuch so kurz fassen muss. 1 Seite (im typischen Drehbuchformat layoutet) entspricht der Fausregel nach 1 Minute Film. Und du willst keine 500-Minuten-Filme sehen. Daher will man in einem Film (zumindest, wenn er Handlungs- und spannungsorientiert ist, also nicht die ganze Zeit nur fliegende Vögel und Sonnenuntergänge zeigen soll), dass jede Szene etwas enthält, dass den Plot vorantreibt und ein Spannungselement enthält, am besten jedes Mal einen Mini-Cliffhanger. So habe ich das in den Anleitungen gelesen und es hat mir bei meinen bisherigen Versuchen viel Spaß gemacht, zu versuchen, mich daran zu halten.
Das mit den Kamera-Einstellungen dagegen ist kein Problem, da die im Drehbuch gar nichts zu suchen haben. Das Drehbuch ist im Grunde genau wie ein Theater-Skript (naja, jedenfalls fast). All die technischen Anweisungen kommen - von Ausnahmen abgesehen - eigentlich erst in späteren 'Verarbeitungsschritten' mit hinzu. (z.B. im Storyboard).
Das Technischste, was meist im Drehbuch vorkommt, ist, dass man über jede Szene schreiben muss ob sie drinnen oder draußen spielt und ob sie bei Tag oder Nacht stattfindet (damit dann die Kameraleute und der Regisseur, und wer da noch alles draufguckt, gleich einschätzen kann, wie der Beleuchtungsaufwand für die Szene wird).
Viele Grüße,
Thiod.