Na das geht ja ab hier
Das wir heute als Uto-Dystopie der mittelalterlichen Welt gesehen werden, ist ein unheimlich interessanter Punkt. Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, aber vor allem in der umgekehrten Weise: Wie sieht uns die Zukunft? Wird unsere Wissenschaft, das was wir zu glauben wissen, dann als Humbug abgetan, weil man es viel besser versteht? Zu Galileis Zeiten wusste jeder, dass die Erde der Mittelpunkt des Sonnensystems ist. Heute wissen wir, dass dem nicht so ist. Heute weiß jeder, dass wir durch Evolution entstanden sind. Vielleicht weiß man es morgen ja besser?
Aber zurück zum Thema: Ich nehme den Begriff Science Fiction nicht so ernst, denn das Gegenstück ist ja Science Fact. Fiktion versus Fakten. Für mich ist Science Fiction eine Welt in einer grenzenlosen Zukunft und unendlichen Möglichkeiten. Alles, was man sich ausdenken kann, mit einem wissenschaftlichen Ansatz, passt dort hinein. Science Fact wiederum ist Wissenschaft. Dort gibt es keine "Ideen" oder "Was-wäre-wenn-Gedanken". Dort gibt es Fakten, Theorien, Beweise, Ausgrabungen, Forschungen, Berechnungen.
Das kann meiner Meinung nach der Hintergrund für Geschichten sein, aber nicht der Hauptteil. Wenn ich etwas über Archäologie wissen möchte, lese ich Veröffentlichungen, Sachbücher etc. Wenn ich Science Fiction und auch Fantasy in die Hand nehme, dann um in eine andere Welt, raus aus meinem Alltag, zu entfliehen. Und der Name "Fiktion" kommt aus dem lateinischen
fingere = "sich ausdenken", "gestalten" , "formen". Es bedeutet also mehr die Schaffung einer neuen Welt, einer neuen Zeit, neuer Personen. Diese stimmen nicht unbedingt mit unserer Realität überein. Sie sind
erfunden. Daher finde ich das Problem der wissenschaftlichen Inkorrektheit, das ihr aufgegriffen habt, gar nicht so schlimm.
Ich denke, der Begriff "Science Fiction" möchte ausdrücken, dass der Autor eine reale, wissenschaftliche Thematik nimmt und weiterspinnt. Etwas dazu, etwas weg, etwas drumherum... und zack - passt es in das fiktive Universum. Zum Beispiel Wurmlöcher - der Hauptbestandteil der Serie
Stargate. Eigentlich sind diese kugelförmig. Eigentlich kann man sie gar nicht künstlich hervorrufen. Eigentlich ist die benötigte Energie zum Hervorrufen eines Wurmloches mit einem Meter Durchmesser so immens groß, dass man dafür exotische Masse gleich der Masse des Jupiters brauchen würde. Eigentlich, eigentlich, eigentlich. Denn in
Stargate sind die Wurmlöcher kreisförmig, beliebig an- und ausschaltbar und brauchen gar nicht sooo viel Energie. Es hat also eine wissenschaftliche, theoretische Konzeption als Hintergrund, der Rest wurde aber frei erfunden, verändert, angepasst. Trotzdem klingt es gar nicht so unglaubwürdig. Versteht ihr, was ich meine?
(Sehr interessant, oder
?)
Dazu muss man aber auch sagen, dass manche Autoren das aber auch ein wenig übertreiben und es ... Quatsch ist, was sie sagen. Aus wissenschaftlicher Sicht. Nicht aus der der Fiktion
Beispiel: Star Trek's Photonen-Torpedos. Niemals könnte man Photonen so herstellen und bündeln, um es in dieser Form als Waffe zu verwenden. Doch in diesem fiktiven Universum, in diesem Zeitalter ist es möglich. Und das, das ist Fiktion. Das sind Geschichten. Das ist Science Fiction und - eher auf magische Dinge und Vorgänge bezogen - Fantasy.
Wer bis hierhin gekommen ist, den grüße ich ganz herzlich
Bis dann,
Lady