Da kann es dann auch schon einmal vorkommen, dass ich 2 Tage lang gar nicht online bin. Und jedes Mal, wenn ich mein Internet dann wieder anmache, hängt mein Handy sich für fünf Minuten auf, weil es mit der Menge an Nachrichten überfordert ist, die sich in meiner Abwesenheit angesammelt haben. Die meisten davon beinhalten: "Geht es dir gut?" oder ganz beliebt: "Habe ich dir irgendetwas getan, weswegen du jetzt sauer auf mich bist?"
Ohje Chrissi... ich muss kleinlich gestehen, dass ich mich manchmal dabei ertappe, genau das zwar nicht zu schreiben, aber zu denken, wenn sich jemand mal nicht meldet oder nicht antwortet... Da ist es ganz schön erschreckend, wie fokusiert man (ja ich gebe es ja schon zu: ich...) auf diese Kommunikationsart ist. Und außerdem, welchen wichtigen Stand diese 'sozialen Netzwerke' u.ä. in der Gesellschaft haben, bzw. in unserer Altersgruppe.
Andererseits ist es unglaublich praktisch, vor allem mit Personen, die man aufgrund von weit entfernten Wohnorten, fehlenden Busverbindungen usw., trotz dieser Hindernisse kommunizieren zu können. Auch wenn es ja dieses Etwas namens Telefon gibt. Hm... kann es tatsächlich sein, dass wir lieber miteinander schreiben und ewig viel Zeit damit vertrödeln, als den anderen einfach kurz anzurufen und für das Geschriebene so nur ein paar Minuten zu verbrauchen? Vielleicht ist das einer der Indikatoren für das 'immer-weniger-Zeit-Gefühl'? - Ein Gedanken wäre das doch mal wert...
`Back to the nature´ denke ich, kann ich von mir behaupten, schon im Zeltlager gemacht zu haben. Einmal war es auchsehr extrem: Mit Fluss nebenan, Lagerfeuer das sechs Tage durch gebrannt ist.
Wow. Bild Nr. zwei habe ich gerade vor Augen... das klingt richtig gut! Hat was ich nenne es Befreiendes, ein Feuer sechs Tage durchbrennen zu lassen... träumt man davon, kommt mir dieses Bild nahezu wie eine Art Paradies vor.
Thiod: Je nachdem wie man das Internet nutzt, ist es ein Fluch oder ein Geschenk. Ich habe wie du auch nichts dagegen, liebe es sogar total, dieser Masse aus Wissen und Informationen gegenüber zu stehen und mich durch alle möglichen Themen durchzulesen.
Aber es sind eben wirklich unglaublich viele Infos... bin zum Beispiel neulich auf jemanden getroffen, habe mich mit ihm auf einer Veranstaltung unterhalten (er hat dort ein Matheprojekt ausgestellt), aber nichts über ihn erfahren, außer seinen Namen (und gaaanz viel über dieses Projekt).
Später ging ich die Unterhaltung in Gedanken nochmal durch und mir kamen noch ein paar Fragen dazu in den Sinn, ich hatte jedoch keine Ahnung, wie ich diesen Typ kontaktieren und sie ihm stellen konnte... daraufhin habe ich:
- in
Facebook nach ihm gesucht
- in
google seinen Namen eingegeben
- einen kleinen Zeitungsartikel gefunden, in dem sein Name erwähnt wurde
- bin auf einen anderen Typen gestoßen, der ihn kennen könnte (dieser Typ war ein Bekannter eines Bekannten eines Bekannten von einem Bekannten von mir - jetzt wirklich)
- habe aufgrund des Hauches eines Dialekts, der mir während der Unterhaltung aufgefallen war, auf den Wohnort des Typen geschlossen
- herausgefunden, in welche Schule er ging und geht
- ein paar seiner Freunde und Bekannten ausgemacht
- über Adressbuchsuche seine Adresse herausgefunden
- hätte mir anschauen können, wo genau er wohnt (
google maps- hätte ... ich will nicht wissen, an welche Informationen ich noch hätte kommen können
Und ich hatte nur seinen Namen, den Hauch eines Dialektes und gaaanz viele Informationen über dieses Matheprojekt.
Und nein, ich bin keine hauptberufliche Stalkerin - ist auch nicht mein Hobby
Ich habe ganze zehn Minuten gebraucht, um die gröbsten Eckdaten dieser Person herauszufinden und das alles übers Internet.
Ich wäre sogar an seine Handynummer gekommen, aber dann wurde es mir zu gruselig
Und nein, diese Person war keine, die alles ohne nachzudenken ins Netz schmeist.
Diese Macht hat das Internet.
(Habe mir erlaubt, das Internet im Thema auch noch unterzubringen
)
LG
Esora (die ganz schnell wieder verschwindet - in der Hoffnung nicht so viele Spuren zu hinterlassen...)