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Autor Thema: Gedichte schreiben und das Drumherum  (Gelesen 24510 mal)

Offline Miezekatzemaus

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Gedichte schreiben und das Drumherum
« am: 24. Juli 2014, 23:22:02 »
Huhu ihr Lieben!

Mich würde interessieren, ob jemand von euch wie ich zusätzlich zu seinen Geschichten Gedichte schreibt und wenn ja, wie oft, wie lang, zu welchen Anlässen, schlicht alles, was es über eure Gedichte zu wissen gibt - schon an Wettbewerben dafür teilgenommen, Liebesgedichte geschrieben, et cetera.
Da es ja auch bei Gedichten ein Genre gibt, fände ich eine Angabe dazu sinnvoll - ich schreibe gern humorvolle, aber auch tiefgründige Gedichte, jedoch niemals beides in einem.

Ich schreibe Gedichte eher unregelmäßig, weil ich hauptsächlich zu Weihnachten, an Geburtstagen oder für weitere Feste Gedichte zum Verschenken schreibe. Ich finde, dass Gedichte sich gut als Geschenke machen, weil sie persönlich sind und der Beschenkte merkt, dass sich der Schenker Mühe gegeben hat.

Der Rohentwurf für ein Gedicht entsteht bei mir tatsächlich willentlich, was wohl nur selten vorkommt, zumindest habe ich das Gefühl. Wenn beispielsweise meine Schwester Geburtstag hat, dann setze ich mich hin und schalte quasi wie auf Knopfdruck die Kreativität ein, um zu dichten, was erstaunlich gut funktioniert. (Bei Geschichten leider nicht, aber das gut nichts zur Sache.)

Ich habe (noch) kein Gedicht für einen Wettbewerb eingereicht, würde das aber gern mal tun - ich muss nur noch einen entsprechenden Wettbewerb finden. :D

Meine Gedichte reimen sich für gewöhnlich, weil ich das einfach schöner finde. Üblicherweise benutze ich vier Zeilen pro Strophe, wobei sich dann die erste und die dritte sowie die zweite und die vierte reimen.

Lg, Mieze :D

Offline Thiod

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Re: Gedichte schreiben und das Drumherum
« Antwort #1 am: 25. Juli 2014, 00:09:36 »
Gedichte! Yey!
Ich muss ehrlich sagen, dass es Phasen gibt, in denen ich ausschließlich Gedichte schreibe. Oft schreibe ich etwas märchenhafte Baladen, manchmal eher moderne Gedichte (ohne Reim und so), ab und zu auch ziemlich langweilige, die nur hübsches Metrum und hübschen Reim haben und ein bisschen Natur- oder Stadtimpressionen sind.
Aber auch zu meinen Geschichten dichte ich viel. Am Herrn der Ringe hat mich schon immer fasziniert, dass darin so viele Gedichte und Lieder vorkommen und ich habe immer gefunden, dass das generell viel zu selten gemacht wird. Und ja, da eigentlich Gesang und Musik immer eine recht große Rolle in meinen Geschichten einnehmen, bin ich auch immer bemüht, etwas zu dichten. Bei meinem letzten Buch sind die Gedichte noch eher schlecht gewesen, ohne Metrum, etwas zu gewollt, aber ich denke, dass es bei meinem aktuellen Projekt besser wird, weil ich mittlerweile recht geübt bin im Dichten. Es funktiniert zwar nicht immer gleich gut, aber irgendwas kriege ich eigentlich immer auf das Papier, naja, ...fast.
Manchmal setze ich mich planvoll hin, aber die meisten Ergebnisse sind besser, wenn ich mich spontan entschließe - und irgendwie auch, wenn ich schon ganz viel Stress mit anderen Sachen habe...
Ich habe bei dem Verein Schreibende Schüler auf einer unsererer Literaturcamps auf der Abschlusslesung einmal einen Preis mit einem Gedicht gewonnen. Es war sehr kurz und ohne Reim.
Also, ich mag definitiv Gedichte, auch wenn man manchmal Zustände kriegen kann, wenn irgendeine Zeile nicht so will wie man selbst.

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Iphigenie

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Re: Gedichte schreiben und das Drumherum
« Antwort #2 am: 25. Juli 2014, 11:06:27 »
Hallo!

Ich wünschte, ich könnte Gedichte schreiben! Aber alles was bei mir rauskommt, sind Kindergarten Reime, ganz unter dem Motto "Zicke-Zacke-Hühnerkacke  :'(". Ich beineide echt alle, die das mit dem Versmaß gut können, doch alles was ich schaffe, ist ein Gedicht zu analysieren (und das auch nur mit Mühe und Not). Mir fällt es schwer, so viel darüber nachzudenken, ob man das jetzt schreiben darf, oder nicht. Bei meinen Büchern fange ich einfach an und bin am Ende meistens überrascht, dass es gar nicht so schlecht ist.

Früher habe ich immer versucht, in meinen Geschichten Gedichte unterzubringen, aber - wie oben erwähnt - man kann sich vorstellen, wo das hingeführt hat... :))

LG, Iffi
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Offline lamarie

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Re: Gedichte schreiben und das Drumherum
« Antwort #3 am: 25. Juli 2014, 17:16:40 »
Hey, stimmt, Thiod, ich hatte auch meine Gedichtephasen ;)

Ich schreib wohl sozusagen "modern", ohne Metrum, ohne Reim, ohne alles :)

Ich fände schön, dass Gedichte Texte sind, in denen man nicht zugeben muss, worüber man genau schreibt. Sie können praktisch bis ins Unendliche verschlüsselt sein oder einfach nur eine Atmosphäre oder ein Bild beschreiben und doch sind die schön. Ich denke, Gedichte haben noch eher als Geschichten etwas Ästhetisches (schreibt man das so) an sich ;)

@Iphiegenie: Versmaß bekomme ich auch nicht hin - ehrlich, bei mir klappt es was Versmaß angeht schon mit dem Analysieren nicht wirklich :D Ich finde, so wichtig sind diese klassischen Aspekte gar nicht. Mieze spricht ja auch von unterschiedlichen Genre, in eher modern angehauchten Genren findet man schließlich auch wenig Reim und selten Versmaß.

Offline Thiod

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Re: Gedichte schreiben und das Drumherum
« Antwort #4 am: 25. Juli 2014, 17:37:40 »
Na, wobei gerade Versmaß oft auch in Gedichten ohne Reim zu treffen ist. Und im Grunde ist das "handwerkliche" nur eine Übungssache. Meine ersten Gedichte waren auch noch so "Ido Hannover sitzt auf dem Sofa und fährt gerne Mofa"... aber ich kenne das mit dem Üben, wenn es nicht klappen will, will man auch nicht ständig drann sitzen... kenn ich vom Klavier und vom Zeichnen und so (und Physik, au) und...

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline JohnGreenFan

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Re: Gedichte schreiben und das Drumherum
« Antwort #5 am: 13. August 2014, 18:12:24 »
Sorry für die blöde Frage aber ist Versmaß gleich Metrum?

zum Thema: Ich schreib auch Gedichte, aber ziemlich selten. Müsste ich mal wieder machen, merk ich grad...Allerdings frag ich mich ob ich das so "absichtlich" kann. Bisher kam mir das immer so spontan, ohne dass ich es eigentlich vorhatte. Meine Gedichte reimen sich manchmal, aber für mich ist Reim nicht unbedingt notwendig. Ich schreib wohl auch eher so "modern".  :)

LG
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Offline Iphigenie

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Re: Gedichte schreiben und das Drumherum
« Antwort #6 am: 13. August 2014, 18:24:07 »
Also da mein Bruder das gerade in Deutsch hatte, weiß ich das sogar! Metrum ist, wie du das betonst, Versmaß, wie viele Silben du verwendest... also denke ich, dass ist auch schon wieder was länger her...

LG, Iffi
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Offline Thiod

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Re: Gedichte schreiben und das Drumherum
« Antwort #7 am: 13. August 2014, 21:25:18 »
Naja, wenn man auf die traditionelle Art dichtet, dann kommt es auf die Silbenanzahl, die Abfolge von Betonungen und Nichtbetonungen und den Reim an - zumindest was die technische Korrektheit der Verse angeht. Ich will nichts falsches behaupten, aber ich meien, das Metrum meint vorallem die Betonungsfrage (Jambus, Trochäus und Co.).

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Bydysawn

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Re: Gedichte schreiben und das Drumherum
« Antwort #8 am: 14. August 2014, 08:54:26 »
Thiod du hast Recht (meines Wissens nach). Das Metrum meint die Betonungsfrage. Wie beim elegischen Dichtichon (ich kann hier nun für lateinsche Gedichte sprechen), dass der erste Vers ein Hexameta ist und der zweite Vers ein Pentameta.

LG
Byd
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Offline Thiod

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Re: Gedichte schreiben und das Drumherum
« Antwort #9 am: 14. August 2014, 12:39:43 »
Oh ja, von der Form habe ich schon viel gehört...  ich habe neulich mal geübt, Hexameter zu schreiben, aber bevor ich darin einen großen Wurf vollbringe, muss noch einiges passieren...

Viele Grüße,
Thiod.

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Offline Bydysawn

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Re: Gedichte schreiben und das Drumherum
« Antwort #10 am: 14. August 2014, 14:12:04 »
Ist ja auch nicht so einfach und als wir das mal in Latein hatten, mussten wir versuchen, dass Versmaß einzutragen und ich bin grundlos daran gescheitert. Versmaß liegt mir eben einfach nicht. Vielleicht schaffst du es ja mal.  ;)

LG
Byd
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Offline Kralle

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Re: Gedichte schreiben und das Drumherum
« Antwort #11 am: 14. August 2014, 14:17:37 »
Wirklich? Skandieren war bei uns für manche die Sechserbremse. Aber wir hatten auch nur Hexameter und Pentameter, die übrigen wurden uns vorgesagt :P Ich fand das einfach, weil das Muster ja vorgegeben war und man nur nach doppelten Vokalen und dem Zeug Ausschau halten musste (und nebenbei war das fächerübergreifend, in Deutsch war das auch Thema, von dem her ist da auch niemand dran vorbeigekommen).
Aber wie es mit dem Schreiben steht, weiß ich nicht, ich hab das noch nie richtig probiert ... Als ich es mal versucht habe, ist das ordentlich in die Hose gegangen und ich hab gemerkt, dass mir Gedichte schreiben nicht liegt. Also Respekt an alle, die das hinbekommen, und viel Erfolg mit den Hexametern, Thiod!

LG
Kralle

Offline Bydysawn

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Re: Gedichte schreiben und das Drumherum
« Antwort #12 am: 14. August 2014, 14:25:10 »
Jep. Bei uns war das gleiche Phänomen, bloß ich war den einen Tag nicht da und danach habe ich es trotzdem nicht verstanden. Ich kann soetwas einfach nicht. Bin zu unbegabt dafür.

LG
Byd
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Offline Thiod

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Re: Gedichte schreiben und das Drumherum
« Antwort #13 am: 14. August 2014, 14:37:34 »
Naja, also ich habe schon Mal was in Hexametern hinbekommen - das Prinzip verstehe ich ja (hoffe ich). Aber es waren so... 6 Zeilen? Beim Dichten gibt es ja noch immer den Unterschied zwischen: "Ich kriege das Versmaß korrekt voll" und "Ich kriege den von mir gewünschten Inhalt in einer annehmabren Formulierung korrekt in das Versmaß". Letzteres gelingt mir mit Hexamentern definitiv noch nicht.

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline lamarie

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Re: Gedichte schreiben und das Drumherum
« Antwort #14 am: 14. August 2014, 15:18:44 »
Thiod, das ist dann wohl das "Reim dich oder ich fress dich"-Prinzip, nur eben mit Versmaß ;) Kenne ich auch, hatte ich auch schon... Wobei 6 Zeilen finde ich bei Hexameter schon wirklich super ;)

LG
Marie