Was ich an Dystopien kenne, hat tatsächlich so ein "System" aber ich denke nicht, dass es zur Definition gehört. Eine Dystopie ist halt ein negativer Gesellschaftsentwurf und da passt soetwas gut. Aber wenn einem etwas anderes einfällt, kann man das auch schreiben. Und selbst wenn manche das dann vll. nicht mehr als Dystopie bezeichnen würden, wäre das ja egal, solange es eine gute Geschichte abgibt.
Und was Abgedroschenheit angeht: Mach dir nicht immer den Stress, die erste und originelste in allem sein zu wollen. Man kann etwas einmaliges schaffen. Bestimmt geht das irgendwie. Aber das ist die absolute Ausnahme und selbst die größten Meilensteine der Kunst und Literatur haben immer Vorgänger, von denen sie etwas übernommen haben, wiedergekehrende Elemente. Wenn du Lust hast, über ein böses System zu schreiben, dann mach es. So lange du kein Buch abschreibst, wird es deine eigene Geschichte sein und demnach auch etwas neues enthalten. Solltest du die Geschichte dann eines Tages selbst nichtfür originell genug halten, dann ist es immernoch eine Geschichte, die du geschrieben hast, die schön geschrieben sein kann, in der etwas von dir und nicht bloß dem wagen Konzept "System" steckt und du kannst mit dem Wissen das nächste Projekt anpacken.
Kurz gesagt: Schreib es, wenn du Lust hast. Wenn es bekannte Elemente hat, Pech. Wenn irgendjemand es nicht als Dystopie bezeichnen würde, sowie so egal (und was ich für eine Dystopie halte, habe ich oben kurz gesagt).
Hoffe, dieses Plädoyer kommt nicht zu überrumpelnd...
Viele Grüße,
Thiod.