Um ehrlich zu sein, stimmt mein Schreiber-Klischee mit dem überein, das Wolkentänzerin erläutert hat. Schon immer, wenn ich an Schriftsteller und vor allem an angehende Autoren gedacht habe, sah ich vor mir ein dämmriges Zimmer mit einer warmen Lichtquelle (vielleicht eine Kerze), eine Person in viel zu großer Kleidung (Pulloverärmel, die über die Hände reichen und Jeans/Jogginghosen, die ebenfalls weit über die Fersen gehen) mit Laptop oder Notizbuch auf dem Schoß. Oder einen Schulhof, auf dem eine Person in der Ecke sitzt und die lachenden, spielenden Kinder beobachtet, um sich der Verhaltensmuster bewusst zu werden. Eine Wiese voller herumalbernder Jugendlicher, während unter einer Trauerweide eine Person am Stamm lehnt und vollkommen abwesend in die Wolken starrt. All diese Personen sind für mich die typischen Schreiberlinge.
Was vielleicht auch daran liegen könnte, das ich perfekt in dieses Muster passe. Ich bin alles andere als extrovertiert. Fremde Menschen sind mir unangenehm, genau wie arrogante 'Coole', Partys oder aufgedrehte Situationen, die von jedem Anwesenden fordern, sich zu benehmen wie ein Verrückter. All die Dinge, die über eine angenehme Ruhe hinausgehen, sind für mich anstrengend. Ich mag sie nicht, weswegen ich mich auch hinter dem Laptop (allein) wohler fühle als während eines ganzen Tages voller Action und Tamtam.
Demnach: *die Arme ausbreit* Seht mich an und nennt mich ein Klischee. Ich bin stolz darauf.
Grüße,
Servi
Kazu