Kapitellänge

[Thiod]

Hallo in die Runde,

ich stelle hier Mal eine Frage laut, die ich häufig im Kopf habe: Welche Kapitellängen haltet ihr für angemessen?
Ich selbst neige dazu, wenn ich anfange, etwas zu schreiben, sehr kurze Kapitel (5 Seiten manchmal 10) zu nehmen - ganz einfach, weil ich es motivierend finde, zu sagen: Los, noch 1 Seite bis zum Kapitelende! Ich denke mir immer, ich will die Kapitelaufteilung später ändern, aber dann fällt mir keine ein, bei der die Aufteilung irgendwie stimmig wirkt. Bei meinem Garia hat es damit geendet, dass das Manuskript noch immer keine Kapitel hat (abgesehen von den ersten 30 Seiten). Ich denke aber, dass so etwa 20-Seitige Kapitel ganz in Ordnung wären und auch nicht so aus dem Rahmen fielen. Mein Garia hätte bei der Rechnung etwa 24-25 Kapitel und das ist ja irgendwie eine recht gewöhnliche Kapitelanzahl für einen Roman.
In Büchern findet man ja die verschiedensten Längen, wobei die sehr kurzen doch eher in Kinderbüchern auftreten. Karl May hat immer ausgesprochen lange Kapitel (40 Seiten oder mehr). Bei Eragon schwankt sie wahnsinnig, ich meine mich zu erinnern, dass es da ein 2-seitiges Kapitel gab, was ich schon ziemlich lustig fand - und nicht unbedingt optimal.

Bin gespannt, was ihr denkt.

Viele Grüße,
Thiod.

[CrownedQueenofHell]

Hey Thiod

Ich persönlich teile meine Kapitel nach den Geschehenissen, welche darin vorkommen, auf. Allerdings lege ich die auch vorher in einem Plan fest. Also bspw. Kapitel 1 - Das und das und das und das passiert Kapitel 2 - blah blah blah usw.
Schreibst du denn in Normseiten oder normale Din A 4 Seiten? Ist ja in der Kapitellänge auch wieder ein unterschied, aber ungefähr 20 Seiten pro Kapitel finde ich okay. Es kommen übrigens noch in anderen Büchern relativ kurze Kapitel vor, da ist Eragon nicht das Einzige mit einem 2 Seiten Kapitel

lG
Queen

[Thiod]

Ja, Queen, ich schreibe Normseiten. Und natürlich mache ich die Kapitelschnitte auch nur an inhaltlich logischen Stellen, dennoch bin ich halt manchmal unsicher, ob man eher "Großkapitel" oder kleine Schnipsel bevorzugen sollte. Wie gesagt tendiere ich zu der 20-seiten Variante und bin da nun von dir und meinem Vater (den ich auch gefragt habe) bestärkt worden - andere Meinungen interessieren mich natürlich auch!
Das mit dem Kapitelvorplanen kriege ich nie so hin, ich plane immer die Handlung und setzte dann Kapitel - vielleicht ist das ein Manko meiner Strategie.

Viele Grüße,
Thiod.

[Janika]

Ich achte mittlerweile auch auf ein mittel von 20 Seiten. 18 ist noch okay, weniger sollte es nicht sein, 29 sollte das Maximum sein. So bleiben die Kapitel von der Länge her einigermaßen gleich lang und variieren nicht so riesig.

Das "weniger sollte es nicht sein" und so bezieht sich natürlich nur auf meine Festlegung für die beiden Manus, nicht auf die Allgemeinheit!

[Thiod]

Naja, ich finde aber auch, dass zu kurze Kapitel nicht so doll wirken. Ich neige zwar selbst zu kurzen Kapiteln, aber wie gesagt nur beim Schreiben um mich selbst zu motivieren. Ich ändere das dann hinterher.

Viele Grüße,
Thiod.

[KaZuko]

Hey Thiod.

Ich neige stark in die Richtung langer Kapitel. Mich nervt es ungeheuer, wenn andauernd irgendwelche Cuts in die Handlung schneiden, die durch halbe oder ganze Seiten Leere, durch ablenkende Kapitelnummerierungen oder gar themenvorausschickende Überschriften getrennt sind. Also alle zehn Seiten darf das einfach nicht sein.
Da ich ohnehin der Meinung bin, dass die Trennung des Textes in Kapitel nicht überlebenswichtig ist für ein Buch, teile ich nur ganz grob in Kapitel ein. Nach etwa 40 Seiten denke ich mir oft: "Ja, jetzt wäre es okay, zu trennen." Wenn es allerdings davor einen ganz gravierenden Bruch in der Handlung selbst gibt, bei dem man nicht anders kann als zu trennen, ist es auch nach 20 oder 30 Seiten vertretbar. Finde ich.

Das ist natürlich vor allem auf meine eigenen Texte bezogen. Wenn es zum Stil passt, schon alle 20 Seiten den Text zu teilen, rege ich mich nicht auf. Aber wie gesagt: Es muss dann auch wirklich passen.

Grüße,
Servi
Kazu

[Calyssa]

Hallo ihr!
Thiod, das ist eine echt schwere Frage...
Also ich plane ja immer ziemlich akribisch, was alles in den einzelnen Kapitel vorkommen soll. Außerdem will ich meine Geschichten, zumindest bei der Traumwelten-Saga, aus möglichst vielen Perspektiven erzählen. Es kommt bei mir leider immer vor, dass ich bei der einen Figur mehr zu sagen weiß und bei der anderen eher weniger, deswegen habe ich mir pro Kapitel ein Ziel von 20.000 Zeichen gesetzt. Das ist jetzt vielleicht nicht besonders viel, aber für meine Bücher durchaus ausreichend. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie viel das nun in Normseiten ist, wahrscheinlich mehr als 10 und weniger als 20, aber das ist bis jetzt mein Maß und ich bin damit zufrieden.
Ich denke, die Kapitellänge kommt ganz darauf an, was man schreibt und welchen Erzähler, welche Perspektiven man verwendet. Manmal finde ich es echt gut, wenn ein Kapitel lang ist, teilweise mag ich kürzere Kapiel lieber. Aber zweiseitige sind dann schon etwas dürftig...
Liebe Grüße
Calyssa

[Cayra]

Für mich ist die Frage leicht zu beantworten, denn ich habe schon meine Kapitel unterteilt.
Meine Geschichte spielt in Fantasie-Welt und in der realen Welt.
Und ein Kapitel ist dann eine Welt ... also hier ein beispiel:
Ich fange in der Realen Welt an zu schreiben, dann folgt Fantasiewelt, usw.
also: 1. Kapitel Reale Welt
         2. Kapitel Fantasie Welt
         3. Kapitel Reale Welt

Ich weiß nicht, ob ich nocheinmal einen Wechsel zwischen den Welten mache, d.h. ein viertes Kapitel. Ich denke, das werde ich dann sehen.
Da meine Kapitel ja seeeehr lang sind, unterteile ich die verschiedenen Ereignisse mit * * *.
Damit auch ein bisschen Ordnung zwischen diesem "Kuddel-Muddel" entsteht 

Lg
Cayra

[Thiod]

@ Cayra: Ist das dann nicht schon eher wie "1.Buch", "2.Buch" usw.? Das gibt es ja auch innerhalb mancher Bücher.

Viele Grüße,
Thiod.

[Writing_Chrissi]

ja.... mhm...
Ich mit meinen produktiven Beiträgen komme dann auch mal dazu

*räusper* Mein erstes Kapitel hat geschlagene 16 Seiten Damit habe ich das erste Kapitel von warrior Cats um 2 seiten geschlagen Ich hab extra nachgezählt, weil ich mir nicht sicher war, ob ich schon beim zweiten kapitel anfangen konnte, wenn ich nur 16 Seiten habe

Lg

[Thiod]

So kann man den Maßstab natürlich auch setzen
Bei meinem neusten Machwerk habe ich 12 Seiten pro Kapitel, aber es ist handschriftlich und noch nicht endgültig, beim Abtippen in Normseiten wird es wahrscheinlcih etwas länger. Und danach kann ich die Kapitelabschnitte ja auch noch Mal abändern.

Viele Grüße,
Thiod.

[Jayda-Rose]

Also ich neige auch eher dazu kurze Kapitel zu schreiben. Die sind dann ungefähr 8-18 Seiten lang (es gibt Abweichungen)
Es ist halt so, dass nach 10 Seiten meistends ein Handlungsschnitt folgt, nachdem ich dann auch das Kapitel enden lasse. Ich weiß vorher immer genau, was in welchem Kapitel vorkommt. Wenn es nur 4 Seiten werden. dann sind es halt nur vier Seiten. Wenn es 20 sind, dann sind es 20
Mir geht es eher so, dass mich lange Kapitel beim lesen sehr stören. 40 Seiten! Je länger, das Kapitel, desdo eher habe ich das Gefühl, dass das Buch sich zieht. Ich wieß nicht wieso das so ist, aber es ist so.
Gegen kurze Kapitel habe ich nichts. Gegen sehr schwankende Zahlen auch nichts, manchmal ist es ja sogar nicht zu vermeiden (Beispeil: In Godspeed wird das Buch abwechselnd aus der Sich von zwei Protas erzählt. Also wirklich jedes Kapitel wurde gewechselt. Ein Kapitel war sogar nur ein Satz lang! Hier finde ich es jedoch gut eingesetzt)
Wenn es aber kein besonderen Hintergrund zur starken Variation gibt, dann finde ich die Idee mit der Vorlage recht gut. Also, sich einfach zu sagen: 10-20, Schluss, aus, Ende!

Grüße ♥ Rose

[Janika]

Mir geht es eher so, dass mich lange Kapitel beim lesen sehr stören. 40 Seiten! Je länger, das Kapitel, desdo eher habe ich das Gefühl, dass das Buch sich zieht. Ich wieß nicht wieso das so ist, aber es ist so.

Dito. Wenn ich mir sage "So, du hast nur wenig Zeit, aber ein Kapitel zu lesen schaffst du jetzt!", oder ich abends am Kapitelende aufhören will, und es kommt und kommt nicht ... das ärgert mich total! Ich höre sehr ungerne mitten im Kapitel mit Lesen auf!

[Thiod]

Bei Karl May sind die Kapitel immer so lang... man kann so lange Kapitel aber auch als Ausrede nehmen, dass man die Nacht durch ließt "...ich wollte nur das Kapitel zu Ende lesen..." Heißt aber nicht, dass ich diese Monsterkapitel mag.

Viele Grüße,
Thiod.

[KaZuko]

Mir geht es eher so, dass mich lange Kapitel beim lesen sehr stören. 40 Seiten! Je länger, das Kapitel, desdo eher habe ich das Gefühl, dass das Buch sich zieht. Ich wieß nicht wieso das so ist, aber es ist so.

Da das mit den 40 Seiten von mir kommt, will ich noch einen Satz hinzufügen. (Oder zwei.)
Auch bei mir gibt es Perspektivwechsel, die allerdings mitten in einem Kapitel erscheinen können. Demnach gibt es also in den Kapiteln Unterkapitel, die nur durch Leerzeilen getrennt sind - nicht durch Sternchen oder Überschriften.
Wie gesagt: Kapiteltrennung spielt für mich keine Rolle. Von mir aus könnte ein Buch auch völlig ohne auskommen, ich hätte beim Lesen kein Problem damit. Aber da Kapitel und vor allem Kapitelenden Spannungsindikatoren sind, verzichte ich auch nicht darauf.

Ist es nicht schön, dass jeder Schreiberling das handhaben kann, wie er möchte?

Grüße,
Servi
Kazu