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Autor Thema: Überraschung im eigenen Universum  (Gelesen 36952 mal)

Offline KaZuko

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #30 am: 24. September 2014, 13:31:03 »
Ach, solche Charakterschwierigkeiten habe ich in letzter Zeit auch mit ein, zwei meiner Figuren. Bei dem einen fällt es mir besonders auf, dass er sich charakterlich völlig von mir losreißt: Er sollte eigentlich sanft, gütig, vorausschauend und logisch sein. Aber je öfter ich mit ihm arbeite, desto emotional explosiver wird er, kurzsichtig und reizbar. Hinzu kommt, dass er in unsicheren Situationen in Wut und Misstrauen rutscht, obwohl er meiner Vorstellung nach gelassen und bedacht bleiben sollte. Aber irgendwie krieg ich ihn einfach nicht in den Griff ... ich weiß, dass er anders handeln sollte, aber irgendwie ... *hilflos die Schultern heb* Er will einfach nicht, wie ich will. >:

Bei deinem Charakter ist es ja noch vertretbar. Eitelkeit kann ganz lustig sein. Andererseits: Passt das denn zu deinem Charakter? Wenn nicht, versuchst du, das in den Griff zu bekommen?

Grüßchen,
Kazu
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Offline Writing_Chrissi

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #31 am: 25. September 2014, 19:44:18 »
Da muss ich jetzt auch mal meinen Senf zu abgeben. Eine meiner Charaktere spinnt nämlich momentan auch ein wenig. Ich habe ungefähr dasselbe Problem wir Kazu... Normalerweise sollte Sophia in jeder Situation den Durchblick behalten und eher ein ruhigeres Temperament besitzen. Naja, wie sollte es anders sein: Zuzeit sind ihre Handlungen unberechenbar. Von einem auf den anderen Moment wird sie wütend, dann ist sie wieder nachdenklich und in der nächsten Sekunde fängt sie Streit an. Ich erkenne eine Seite an ihr, die sie gar nicht haben sollte. Natürlich kann das damit zusammenhängen, was am Ende des ersten Bandes passiert ist, aber so schnell auszurasten passt einfach nicht zu ihr.
Kein Wunder, dass mir gerade die Ideen ausbleiben... Es macht wirklich Spaß, mit solchen Charakteren zu arbeiten -.- Ich glaube, ich sollte die alle mal zu einer Therapie schicken :/
Lg
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Offline Thiod

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #32 am: 25. September 2014, 20:04:04 »
@ Kazu: So lange er nicht zu eitel wird, funktioniert es bei meinem Charakter. Er hat viele Seiten an sich. Bei deinem, dass ist ja schon wirklich handlungsrelevant.
@ Chrissi: Wenn es ein Wandel ist, der durch die Ereignisse plausibel ist, kann das doch auch etwas gutes sein. Nichts ist verstörender, als ein kühler logiker, der die Kontrolle verliert.

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Miezekatzemaus

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #33 am: 26. September 2014, 20:58:19 »
Ja, Thiod, das habe ich auch manchmal. Wenn einem die Protagonisten unsymphatisch werden. Für mich ist die Geschichte dann leider zumeist gelaufen, weil ich es einfach nicht über mich bringe, während des Schreibens wirklich zu Überarbeiten. Tja.

Dazu habe ich allerdings auch etwas: Neulich sprang eine (bisher vollkommen nette) Bekanntschaft meiner Protagonistin auf, schrie sie an, stürmte aus dem Zimmer und war danach meine zweite Antagonistin. Ehehe.

Offline Thiod

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #34 am: 26. September 2014, 22:44:50 »
Uups, welche Beweggründe hatte sie denn dazu?

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Writing_Chrissi

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #35 am: 27. September 2014, 14:17:49 »
Oha, Mieze :O Das klingt ja sehr... ähm, interessant? :D Ich schließe mich Thiods Frage an.
Aber sowas ist ja schon sehr "ungeplant" ???
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Offline KaZuko

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #36 am: 27. September 2014, 17:31:18 »
Mich würde das auch mal interessieren. Also generell weiß ich ja von Anfang an, wer was im Lauf der Handlung macht - und sowas wie bei dir ist mir wahrlich noch nie untergekommen. Wie kam's dazu?
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Offline Writing_Chrissi

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #37 am: 19. November 2014, 13:50:58 »
Ich hoffe, meine Frage landet im richtigen Thread. Ich brauche nämlich mal ganz dringend Hilfe.

Mein Problem lässt sich einfach schildern: Am Ende von Band 1 passiert etwas, was meine Protagonisten und besonders eine von ihnen vollständig aus der Bahn wirft. Diese eine Person (Ich möchte jetzt nicht spoilern, aber einige von euch wissen wahrscheinlich, wen ich meine), trifft es am schlimmsten, da sie während der Geschichte schon viel einstecken und sich auf viele unbekannte Dinge einlassen musste. Klar, dass da irgendwann die Psyche nicht mehr mitspielt und das ist auch vollkommen verständlich. Allerdings hatte ich nicht geplant, dass die Person so weit abdriftet, dass sich daraus eine Art "Schizophrenie" entwickelt... Ja, das kam unerwartet.
Ursprünglich sollte sie eine innere Stärke aufbauen, da sie genau weiß, dass sie die Ereignisse nicht mehr rückgängig machen kann und sie nur etwas bewirken kann, wenn sie sich mutig dem stellt, was noch vor ihr liegt. Sie sollte sich einen  inneren Schutzanzug zulegen, wodurch sie nichts mehr an sich ranlässt und es schafft, alles zu verdrängen. Und jetzt hört sie plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf, die sie dazu drängt etwas zu tun und sie noch zusätzlich runtermacht. Von "innerer Schutzanzug" also keine Spur. Die Person bricht immer öfter unter dem Druck/Stress zusammen, hat Gedächtnislücken und wird häufig aggressiv.

Ich hoffe, ihr habt verstanden, was ich euch sagen wollte. Jetzt habe ich nämlich das Problem, dass sich die Geschichte ganz anders entwickelt, als ich sie geplant hatte und das liegt nur an dieser einen Person, die nicht mehr in den Plot passt. Ich würde euch gerne nach eurer Meinung dazu fragen, da ich momentan wirklich nicht mehr weiß, was ich machen soll... :/ Aber das, was ich bereits geschrieben habe, möchte ich auch nicht mehr umschreiben.
Also nun die Frage: Fändet ihr es logisch, wenn jemand, der so viel hat einstecken müssen, unter der Belastung zusammenbricht? Und wirkt es gefühlskalt, wenn sie nach von einem auf den anderen Tag plötzlich wie verwandelt ist (Ich meine damit, dass sie es für sich behält, dass sie Stimmen hört und dass sie innerlich "ganz kaputt" ist und nach außen hin von einem auf den anderen Moment völlig emotionslos wird).

Danke :)
Lg Chrissi
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Offline KaZuko

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #38 am: 19. November 2014, 14:47:07 »
Yo, Chrissi.

Das klingt nicht sehr rosig, was *hust hust* da durchmachen muss. Du bist ja echt voll gemein, dass du ihr/ihm das antust! D:

Dass jemand, der so viel durchmachen musste wie dein Prota, irgendwann nicht mehr alle Latten am Zaun hat, finde ich ganz und gar nicht unlogisch. Das ist vollkommen natürlich. Wer von uns würde nicht anfangen durchzuknallen, wenn er plötzlich in einer anderen Welt landet und von einem Tag auf den anderen mit dem Tod konfrontiert wird? Ich meine, komm schon - da behält doch niemand die Nerven.
Allerdings passiert sowas nicht von einem Tag auf den anderen, vor allem, wenn diese Veränderung erst einige Zeit nach Beginn dieser Ereignisse stattfindet. Es sei denn, dafür gibt es einen direkten Auslöser. Aber ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, wehalb jemand mir nichts dir nichts den Verstand verliert. (Andererseits: Wie berechenbar ist denn unsere Psyche schon? Im Prinzip kann alles passieren.)

Aber inwiefern schafft es denn eine innere Stimme, den Verlauf der ganzen Geschichte zu ändern? So etwas geht, nur weil *hust hust* mies drauf ist? Das erklär mir mal!

Grüßchen,
Kazu
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Offline Writing_Chrissi

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #39 am: 19. November 2014, 22:34:45 »
Hi Kazu,

Zitat
Das klingt nicht sehr rosig, was *hust hust* da durchmachen muss. Du bist ja echt voll gemein, dass du ihr/ihm das antust! D:
Nur, um das klarzustellen *entrüstet guck* Damit habe ich ausnahmsweise mal nichts zu tun :D Die Person hat sich das selbst ausgesucht, ich hatte eigentlich was ganz anderes geplant (siehe Schutzanzug).

Zitat
Aber inwiefern schafft es denn eine innere Stimme, den Verlauf der ganzen Geschichte zu ändern? So etwas geht, nur weil *hust hust* mies drauf ist? Das erklär mir mal!
Bei Schizophrenie-Patienten ist es nicht selten, dass sie eine innere Stimme im Kopf haben, die sie dazu drängt irgendetwas zu tun, was die betreffende Person gar nicht tun will. Bei den Patienten kommt es häufig zu Gedächtnislücken, Panikattacken und sie neigen zu innerer Unruhe (jaja, Wikipedia bildet ^^). Es gibt verschiedene Ursachen für Schizophrenie und eine ist beispielsweise ein schwerer Schicksalsschlag oder durchgängiger Stress. Da bei dieser Person mehrere Schicksalsschläge kurz aufeinander folgen, würde es sogar Sinn ergeben.
Wieso es die Geschichte verändert? Weil die Person nie mehr die werden kann, die sie einmal war. Die innere Stimme würde quasi vollständige Kontrolle über sie erlangen und irgendwann würde sie unter dem Druck zusammenbrechen und dem Drang nachgeben. Ich hoffe du verstehst, was ich sagen will  :-X In meinem Kopf ist alles ziemlich logisch, aber ich tue mich gerade schwer darin, es zu erklären...
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Offline Thiod

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #40 am: 21. November 2014, 00:25:12 »
Ich muss sagen, dass sich das ziemlich logisch anhört. Es ist zwar ein wenig beängstigend, wenn Geschichten eine solche Wendung nehmen, aber trotzdem. Und Schizophrenie ist ein sehr komplexes Thema, aber Schicksalsschläge als Auslöser sind in der Tat möglich... so viel, wie wir über Wahnsinn in Geschichten/Wahnsinn durch Geschichten reden, könnten wir glatt einen eigenen Thread dafür eröffnen.

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Writing_Chrissi

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #41 am: 24. November 2014, 10:40:33 »
Danke auch für deine Antwort, Thiod :) Ich habe mich jetzt entschieden, der Geschichte einfach ihren Lauf zu lassen und erst einmal wenig einzugreifen. Vielleicht kommt ja noch eine Wendung und alles fügt sich wieder in den vorgesehenen Rahmen? Wer weiß.
Das mit dem Thread ist übrigens eine tolle Idee!
Lg
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Offline Thiod

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #42 am: 24. November 2014, 13:30:06 »
Wie viel man laufen lassen sollte, hängt davon ab, wie viel man selbst gewillt ist, der Geschichte Freiraum zu geben - und ob man sich in der Lage sieht, die Fäden, die dabei entstehen am Ende auch wieder sinnvoll zusammen zu führen. Ich selbst glaube, dass ein wenig Freiheiten die Geschichte sehr viel lebendiger machen, gleichzeitig arbeite ich persönlich aber immer sehr eng an meinem Plan - sofern ich einen habe. Aber das hängt ja auch damit zusammen, in wie hohem Maße man plottet und wie sehr man auf das Plotten angewiesen ist.

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Writing_Chrissi

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #43 am: 24. November 2014, 22:27:33 »
Stimmt, danke :) Ich werde es im Hinterkopf behalten.
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