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Autor Thema: Überraschung im eigenen Universum  (Gelesen 36953 mal)

Offline Thiod

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Überraschung im eigenen Universum
« am: 24. April 2013, 23:17:04 »
Hallo,

ich habe mich gerade wieder mit einer Geschichte beschäftigt, an der ich länger nichts gemacht habe, genauer gesagt habe ich es in Angriff genommen, mal den Stammbaum des Königshauses aufzustellen und ja... ich bin ein wenig desillusioniert muss ich sagen. Alle behaupten immer (also in der Geschichte), diese Familie wäre so toll blabla, dass ich selbst schon fast geglaubt habe, sie wären so eine Art Heilige, und dann gucke ich mir das alles so an und sehe: Lauter frühe Tode, Geschwister und Cousins, die einander töten um an den Thron zu kommen. Ich bin ehrlich schockiert, sowas habe ich von denen nicht erwartet!

Kennt ihr solche Momente auch, in denen ihr von irgendwelchen Informationen, die euch aus der eigenen Geschichte entgegenspringen überrascht seid?

Viele Grüße,
Thiod.
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Schachprinzessinn

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #1 am: 25. April 2013, 14:45:49 »
Eigentlich nicht.

Offline Writing_Chrissi

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #2 am: 25. April 2013, 15:22:12 »
Ja einigermaßen :D Eigentlich wollte ich das so schreiben, dass eine relativ wichtige männliche Figur in meinem Buch meine Prota hasst. Ich dachte das beruht auf Gegenseitigkeit :D Meine Prota ist auch nicht besonders nett zu ihm und so...
Naja bis zu der Szene in der meine Prota stirbt. Das Blatt wendete sich und plötzlich gab der Typ zu, dass er sie liebt. Leider ist sie danach gestorben :D Jaja ich bin kaltblütig :D
Lg
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Offline Thiod

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #3 am: 25. April 2013, 15:31:33 »
Chrissi, das finde ich wirklich interessant. Ich meine, die Konstellation, das zwei glauben, sich zu hassen (oder so tun) aber sich in Wirklichkeit lieben kennt man ja. Aber das der Autor selbst überzeugt ist, da wäre Hass...  Hat denn wenigstens deine Prota ihn gehasst - oder etwa auch nicht?

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Writing_Chrissi

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #4 am: 25. April 2013, 15:32:31 »
Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung :D
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Offline Thiod

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #5 am: 25. April 2013, 15:34:17 »
Da hat sie dann wohl ein Geheimnis mit ins Grab genommen... es gibt bei dir nicht zufällig eine Möglichkeit Tote zu beschwören, dass sie einem sowas noch verraten könnten?

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Writing_Chrissi

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #6 am: 25. April 2013, 15:36:37 »
Also meine Prota ist ein Seelenwandler. Sie verliert nur ihre menschliche Seele (siehe magische Geschöpfe-> Seelenwandler) ;)
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Offline Thiod

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #7 am: 25. April 2013, 15:39:01 »
Aber als Tier weiß sie dann doch nicht mehr so viel über sich als Menschen, oder? Ich meine, Tiere ticken ja schon ein bisschen anders.

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Writing_Chrissi

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #8 am: 25. April 2013, 15:43:39 »
Ja. Sie vergisst wer sie ist, aber erst nach einer Weile. Bevor es passiert trifft sie auf zwei andere Seelenwandler (der eine hat seine tierische Seele verloren und die andere ist noch komplett :D [um es mal einfach auszudrücken]) Sie finden eine Möglichkeit ihre menschliche Seele zurückzubekommen (dazu reisen sie in so ne Art Unterwelt). Aber auf dem Weg dahin, vergisst meine Prota immer mehr, wer sie ist und später muss sie tag und Nacht angebunden werden, damit sie nicht abhaut... (Aber das gehört eig. nicht hier rein ;) )
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Offline KaZuko

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #9 am: 25. April 2013, 16:47:52 »
Hallo Thiod, interessantes Thema.

Bei mir kam so etwas bisher leider (!) nicht vor, da ich vor Beginn des Projekts das meiste von vorn bis zum Schluss durchplotte. Da fast alle Handlungen und die Reaktionen darauf bereits geplant sind, ist für Überraschungen kaum mehr Platz, weshalb es meinen Geschichten gar unmöglich ist, mich zu überraschen. Bis auf einen Charakter, der ein wenig andere Eigenschaften besitzt als ich es mir zu Anfang gedacht hatte, ist mir so etwas noch nie untergekommen.

Wie ist es bei dir? Ich habe es schon wieder vergessen - bist du eine Plotterin oder nicht? Wenn nicht, kann ich mir solche Überraschungen durch fehlende Planung erklären, was nicht unbedingt schlecht ist. Möglicherweise ist es auch ein ungeahnter Jucks der Fantasie, wenn man wie du schon länger nicht mehr an einem Projekt gearbeitet hat. Vielleicht ist es aber auch deine weitergebildete Schreibader, die dich automatisch eine Familie voller Skandale schreiben ließ, um mehr Spannung reinzubekommen und was du nicht geplant/erwartet hattest, als du mit dem Projekt startetest? Ich weiß es nicht. Es wäre allerdings spannend, das herauszufinden.

Servi
Kazu~

Ps: Ich beneide euch dafür, von der eigenen Geschichte überrascht zu werden. Es zeigt, dass diese lebendig sind, atmen und sich selbst entwickeln. Das gefällt nicht nur dem überraschten Autor, sondern auch den Lesern, die eine solche Wendung natürlich genauso wenig erwarten wie ihr.
Und meine Seele spannte ihre Flügel aus. -  Joseph von Eichendorff

Calyssa

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #10 am: 25. April 2013, 19:29:48 »
Hey Thoid,
das ist eine wirklich spannende Frage.
Mein "eigenes Universum" existiert zwar in meinem Kopf, aber irgendwie überrascht es mich doch jeden Tag aufs neue.
Also ich bin ja mittlerweile auch unter die Plotter gegangen, bin da aber nicht so streng, bzw. habe ein etwas merkwürdiges Verhalten entwickelt. Zunächst plane ich grob, was in den einzelnen Kapiteln passiert und bevor ich mit einem beginne, schreibe ich dann nochmal detailreicher, was passieren soll. Da kann es ab und an wirklich dazu kommen, dass sich etwas ganz stark ändert. Wenn die dann nochmal die alte Planung durchschaue, bin ich oft überrascht, was ich weggelassen habe oder was dazu gekommen ist.
Bei deinem Projekt hört es sich fast so an, als wäre die Familie (zunächst) sehr Mary-Sue like (bitte nicht böse auffassen). Jeder mag sie. Sie sind perfekt... Da ist es doch besser, dass es nur auf den ersten Blick so scheint und es unter der Oberfläche brodelt. Solche Familiengeschichtchen sind etwas sehr spannendes und ich mag das sehr gerne, wenn dieses Thema in Büchern aufgefasst wird.
Ich finde, dass die Figuren am Anfang eines Projekts meist noch sehr perfekt wirken, aber mit jeder Szene ändert sich ihr Charakter und sie werden zu ganz normalen (fiktiven) Menschen (oder was auch immer :D).
Liebe Grüße
Calyssa

Offline Thiod

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #11 am: 25. April 2013, 21:15:51 »
Naja, zu Kazus Frage: Ich bin eigentlich Plotterin, aber bei der Geschichte hatte ich mit weniger Plotterei angefangen. Der eine Band ist auch schon länger fertig. Die Teile, der Familiengeschichte, die gestern ans Licht gekommen sind, habe ich niemals beabsichigt gehabt, aufzuschreiben. Sie wurden mir eben nur klar, als ich den Stammbaum aufstellen wollte. Der geht über 900 Jahre (ist noch längst nicht fertig), das da noch vieles im Dunklen liegt war zu erwarten.

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Thiod

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #12 am: 22. Dezember 2013, 23:20:21 »
Da krame ich mal ein eingestaubtes Thema hervor - diesmal eines, dass ich selbst gestartet habe...
aber es hat hier ja ewig niemand mehr etwas Themenbezogenes geschrieben und gestern hat mich mein Prota meines "Erben des verlorenen Thrones" ein bisschen überrascht. Da steigt er auf seiner Reise bei ein paar Magiern ab, die ein selbsttätig schließendes Tor haben - und da springt der Knabe gleich vom Pferd und fängt an, das Teil zu untersuchen, um herauszufinden, wie es funktioniert und zwingt mich damit, eine ganze Seite lang die Technik dieses dämlichen Tores zu beschreiben... ich meine, technische Neugier passt zwar zu Filoath, aber erwartet hatte ich das nicht direkt...

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Janika

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #13 am: 23. Dezember 2013, 00:14:39 »
Oh, Überraschungen. Ohh ja, die durfte ich im November auch wieder erleben. Eine Hauptfigur meines NaNo-Romans, der Wolfsgreif Lero, war sehr verschlossen in Bezug auf die Gründe, weshalb er so einsiedlerisch und abweisend ist. Und plötzlich rückte er dann doch mit der Sprache heraus und konfrontierte mich mit genauesten Erinnerungen daran, wie sein Bruder ihn immer gepiesakt hatte und seine Schwester in den Tod stürzte, woraufhin seine Mutter ihn allein in einer Höhle hoch über dem Boden zwischen spitzen Felsgraten zurückließ.
Holla, da war ich aber platt! Danach hat es mich auch nicht mehr gewundert, dass er allem und jedem gegenüber abweisend ist.
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben!

Offline Miezekatzemaus

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Re: Überraschung im eigenen Universum
« Antwort #14 am: 23. Dezember 2013, 10:03:13 »
So was ähnliches ist mir auch neulich passiert. Ich habe eine Mebenfigur eingeführt und dann schrie sie die ganze Zeit, dass sie Prota sein wolle. Das hat mir gar nicht in den Kram gepasst, also habe ich Gegenmaßnahmen ergriffen und sie umgebracht. Das war zwar auch nicht so geplant aber es passte echt gut. Von daher... :)
Lg, Mieze :D