Ich persönlich habe noch nie einen wirklich langen Prolog gelesen. Oder sagen wir einen und der ist von einem aus meinem Schreibzirkel.
Mir ist die Länge eigentlich egal, solange es stimmig ist und sich gut liest, allerdings würde ich es bei einem Prolog, der von Länge und Charakter einem Kapitel gleicht, lächerlich finden, ihn Prolog zu nennen. Überhaupt frage ich mich manchmal, wann es sinnvoll ist, etwas als Pro-/Epilog zu deklarieren und wann nicht.
Ohne Frage sind die kurzen Szenen, die vorerst zusammenhanglos bleiben (später aber natürlich klar werden) und mehr wie ein Teaser am Anfang stehen, Prologe, auch wenn ich so etwas kurzes wie oben erwähnt schon wieder zu kurz finde, um überhaupt eine Überschrift drüber zu schreiben.
In meiner einzigen bisher fertigen Geschichte habe ich keinen Prolog, aber einen 1,5-Seiten Epilog, bei dem ich mir sehr sicher bin, dass es nötig ist, ihn als Epilog zu deklarieren - denn er spielt im Himmel.
In meinem gerade laufenden Projekt habe ich einen etwa 1-Seitigen Prolog, der nicht durch Actionreichtum sondern mehr durch Atmosphäre einführt - außerdem wird ein Ereignis angedeutet, dass später in der Geschichte von entscheidender Bedeutung ist, auch wenn man das in dem Moment nur ganz vielleicht ahnen kann. Ob er ein guter Prolog ist, weiß ich nicht, da ihn bisher außer mir nur eine Person gelesen hat. Ich nenne ihn hauptsächlich Prolog, weil die darin auftauchenden Personen später nie wieder relevant werden.
Viele Grüße,
Thiod.