(So, ich wecke diese Geschichte mal wieder auf
Ich finde es zu schade, sie einfach hier rumgammeln zu sehen)
Stunden verstrichen, in denen Layla einfach nur dasaß und auf Davids leblosen Körper starrte. Sie wollte es nicht wahr haben, wüschte sich nur, endlich aus diesem Albtraum zu erwachen.
Wie kann er einfach so tot sein? Die Frage ließ sie nicht los.
Wie kann er, nach allem, was er durchgemacht hat... Sie konnte den Gedanken nicht zuende führen. Tränen brannten in ihren Augen und sie wischte sie wütend weg. Bis jetzt hatte sie angenommen, dass sie David hasste. Dafür, dass er ihr Bruder war. Dafür, dass er ihre...und seine Eltern auf dem Gewissen hatte. Aber vor allem dafür, dass er Adrian zurückgelassen hatte. Aber nun musste sie sich eingestehen, dass sie ihn nicht hassen konnte. Nicht jetzt, wo er so kalt und verloren vor ihr lag. David, ihr Bruder...
"Das ist nicht fair", schrie sie ihn an, "Du kannst mich nicht alleine lassen! Was soll ich denn ohne dich tun?"
Sie wusste, dass es nichts bringen würde, wenn sie ihn anflehte, zu ihr zurückzukommen. Er war gegangen und nichts würde ihn retten können. Die Erkenntnis lastete auf ihr, wie ein Fluch und schien sie zu Boden zu drücken, sodass sie kaum atmen konnte.
"Warum?!", schrie sie in die Stille und begann hemmungslos zu schluchzen.
In der Zwischenzeit hatte David auf einer kleinen Lichtung Halt gemacht, um kurz zu verschnaufen. Er war den ganzen Weg von der Hütte bis hierher ohne eine einzige Pause durchgelaufen. Alles nur, um sicherzustellen, dass Layla ihn nicht einholte.
Falls sie die Hütte überhaupt jemals verlassen sollte..., schoss es ihm durch den Kopf, doch er verdrängte den Gedanken. Layla war nicht dumm und hilflos schon gar nicht. Sie würde es irgendwie überstehen und anfangen, ihre eigenen Wege zu gehen. Er konnte es sich nicht erlauben, sich von ihr ablenken zu lassen. Er hatte etwas Wichtiges zu erledigen. Etwas, das über Leben und Tod entscheiden konnte.
Fröstelnd machte er sich wieder auf den Weg und war kurz darauf wieder zwischen den verschneiten Bäumen verschwunden. Dass ihm jemand gefolgt war, bemerkte er nicht.