Kafka, einer der wichtigsten Schriftsteller in der deutschen Geschichte.
Dennoch bin ich nicht stolz, auf die Eigenschaft, die wir teilen.
Denn ebenso wie Kafka, leide auch ich an unter einem gnadenlosen und zerstörerischen Perfektionismus. Vernichtete Kafka bereits mehrere Seiten mit Schreibarbeit, so fand auch ich mich schon in Situationen wieder, in denen ich Dokumente mit mehreren tausend Wörtern ohne zu Zögern löschte, einfach weil ich es abgrundtief schlecht fand.
Dabei läuft der Prozess ungefähr folgendermaßen ab:
Ich ringe mich dazu durch zu schreiben (denn ich weiß von meiner vernichtenden Selbstkritik).
Mir gefällt mein Geschriebenes in dem Moment des Schreibens.
Ich lese mir alles noch einmal durch.
Der Ausdruck genügt meinen Standarts nicht mehr.
Ich verwerfe alles.
Aus diesem Grund habe ich auch mein eigentliches
Projekt noch nicht begonnen - ich fürchte, ich würde alles vernichten, was ich schreibe.
Mir kann dabei nicht wirklich geholfen werden, das haben schon einige versucht (Yo Bro, Yo Kazu) und so sehr ich es auch gerne ablegen würde, es ist hart.
Die einzigen Werke, die ich zu meiner Zufriedenheit schreiben kann, sind Kurzgeschichten, mehr nicht.
Ich bin mir beinah sicher, dass ich nicht der einzige bin, der ein solch kafkaeskes Verhalten zeigt, also frage ich hier nicht nach Ratschlägen, sondern mehr nach Erfahrungsberichten.
Enjoy your Erdnuss,
Flemming