Vielen, vielen Dank euch allen
Thiod, ein X-File habe ich durch Jacky Vellguth kennengelernt, die kennst du vielleicht. Ich hab mal die entsprechenden Passagen aus ihrem Newsletter rauskopiert (Ich hoffe, dass darf man überhaupt :
Was ist ein X-File?
Nein, es hat nichts mit Akte-X und auch nichts mit erotischen Inhalten zu tun ^^;
Diese Woche möchte ich dir einen kleinen Einblick in meinen Überarbeitungsprozess geben:
Während ich meine Geschichte im Rohentwurf verfasse, lege ich ein sogenanntes X-File an. Das ist einfach eine Textdatei mit einer fortlaufenden Liste. Hier kommen alle Fehler, Verbesserungsvorschläge und Eingebungen rein, die mir während des Schreibens auffallen, die ich aber nicht sofort beheben will. Schließlich will ich meinen Schreibfluss nicht behindern, sondern "das Ding erst mal fertig machen".
Sagen wir, mir fällt auf, dass Karl Gustav am Ende unbedingt ein Handy braucht, ich aber am Anfang als technofob dargestellt habe. Schwups, kommt das in das X-File und ich kann mich wieder mit der Szene befassen, in der ich mich eigentlich gerade befinde.
Zusätzlich packe ich Markierungen mitten in den Text. Sagen wir, mir fehlt ein Wort. Ich weiß genau, dass es das Wort gibt, aber es fällt mir einfach nicht ein. Dann nehme ich das nächstbeste Wort, markiere es im Text mit XXX (einfach weil ich kein Wort mit drei "x" kenne. du kannst aber auch # oder zzz oder was-weiß-ich nehmen; Hauptsache, es ist konsistent) und schreibe einfach weiter.
Unter Umständen schreibe ich auch ganz oben über die Szene XXX Blödsinn XXX :p
Wenn es dann an die Korrektur geht, nehme ich mir zu allererst das X-File selber vor. Ich lese mich durch die Liste und fange mit dem schwierigsten Fehler oder der Idee mit den größten Auswirkungen an. Wenn das eingebaut ist, wird diese Zeile einfach gelöscht. Dadurch wir die Datei mir fortschreitender Korrektur immer kürzer -- sehr motivierend
Anschließend benutze ich die programminterne Suchfunktion um alle Vorkommen von "XXX" im Text des Manuskripts zu finden. Die schaue ich mir dann (manchmal) einmal alle an, um grob zu sehen, wo es noch hakt und dann gehe ich sie Punkt für Punkt durch, bis mein Manuskript XXX-frei ist.
Der Vorteil des X-Files?
Mir hilft alleine die Existenz dieser Datei, den ersten Entwurf (schneller) fertig zu bekommen. Denn dadurch habe ich die "offizielle" Erlaubnis Fehler zu machen. Gleichzeitig weiß ich, dass ich nicht vergessen kann, sie nachher zu beheben, schließlich habe ich sie ja dokumentiert