Hey!
Ich finde das wirklich eine interessante Frage, weil ja viele Karten von ihren Welten, auch von Städten zeichnen, ich aber bisher sehr wenige wirkliche Gebäude-Karten gesehen habe und mich eigentlich frage... Warum nicht?
Karten für Gebäude finde ich zugegeben selbst auch ein wenig umständlich, vor allem wenn es eben etwas Größeres wie ein Palast ist, oder mehrstöckig. Aber ich persönlich liebe es, mir Gebäude vorzustellen, die Zimmer mit meinen Gedanken zu füllen, mit herumliegenden Klamotten, für die Figur wichtigen oder persönlichen Notizzetteln, mir geheime Bettgeschichten oder Kindheitserlebnisse vorzustellen, von denen noch Bilder an der Wand hängen und und und... Sicher ist es für die Geschichte in den meisten Fällen völlig unwichtig, ob die Blume am Fensterbrett orange oder grüngelb ist, aber ich finde es für mich als Autor spannend, um die Figuren kennen zu lernen. Es sagt schließlich schon etwas über einen Menschen aus, ob er seine Küche aufräumt oder seine Klamotten bügelt.
Vielleicht bin ich da auch nur ein bisschen penibel und perfektionistisch, aber mir macht es sehr viel Spaß. Ich zeichne auch gerne die Zimmer, manchmal als Grundriss, um mir die Größenverhältnisse vorzustellen, und manchmal als Blick ins Zimmer, wenn ich gerade eine Schreibsperre habe oder mich in Mathe langweile...
Insofern: Ich finde es schon interessant und wichtig zu wissen, wie die Charaktere wohnen und leben. Ob man jetzt jedes Badezimmer genauestens kennen muss, ist natürlich eine andere Frage, aber mir sind die Umgebungen auch immer sehr wichtig - manchmal noch wichtiger oder zumindest spannender als die Handlung selbst... Es ist einfach einfacher, erst den Raum zu kennen, in den die Figur dann eintritt, als sie quasi in ein leeres Zimmer zu lassen, dass man dann erst nachträglich mit dem Nötigsten füllt.
Lieben Gruß
Sternchen
Ja, damit kann man sich wirklich besser in seine Charaktere einfinden. Deswegen mache ich das wahrscheinlich auch.
Momentan wandle ich meine Skizzen und Grundrisse aber eigentlich eher in Storyboards um.
Diesen Palast, von dem ich sprach, habe ich noch nicht mal zur Hälfte fertig, vielleicht ein hundertstel, obwohl ich daran schon lange arbeite.
Musste mir dazu extra einen Ordner anlegen.´
Aber ich glaube sowieso, dass es bei den Lesern anders ist. Für sie ist es nicht wichtig, ob das Bett an der oder der Wand steht.
Für uns Schriftsteller schon.
Es gehört einfach dazu, wenn man ein Buch schreibt. Für mich ist jeder meiner Charaktere wie ein eigenenes Kind von mir und so fühle ich auch mit ihnen.
Das ist schon ziemlich eigenartig, aber ich würde dieses Gefühl nie abgeben wollen, genauso wie ich mein richtiges Kind einfach aussetzen könnte.
Hallo,
ich finde dieses Thema (wie eigentlich alle Weltenbastlerthemen ) sehr spannend.
Ich selbst gehe bei meinen verschiedenen Geschichten unterschiedlich vor, meist mache ich mir aber Grundrisszeichnungen von Gebäuden. Das ist für mich sehr wichtig, da ich immer erstmal Bilder der Räume vor dem geistigen Auge habe, aber sie nicht logisch in dem Haus anordne. Da tauchen dann leicht riesige Säle in einem langen, schmalen Gebäudeflügel auf, oder die Burg ist von innen gefühlt doppelt so groß, wie von außen. Um so etwas zu bereinigen, brauche ich die Skizzen, die bei mir mal mehr, mal weniger genau ausfallen. Für "Elves' Century", eine Urban-Fantasy-Geschichte, habe ich mir alle wichtigen Häuser aufgezeichnet - zwei sogar maßstabsgetreu mit allen Etagen, Garten und Frontansicht - das war aber mehr aus Bock, weil ich gerade das perfekte Einfamilienhaus zeichnen wollte (und nur so, ich würde sofort einziehen, würde nicht meine Protagonistin schon da wohnen).
Einsichten in einen Raum zeichne ich dagegen nur selten, auch wenn ich sie mir oft vorstelle, einfach, weil es mich immer stört, dass ich beim Zeichnen eine Wand weglassen muss... allerdings schreibe ich häufig für mich selbst Raumbeschreibungen - die manchmal auch in die Geschichte einfließen.
Viele Grüße,
Thiod
Bei mir MUSS es logisch sein, sonst äörgere ich mich immer total.
Gestern zum Beispiel habe ich mich sowas von aufgeregt, weil die Fenster der Gemächer meiner Protagonistin auf den Flur rausgingen, statt, dass sie in en Hof sehen konnte.
Da musste ich alles nochmal neu machen und sowas hasse ich, wie vermutlich jeder andere.
Aber ich liebe es einfach, Gebäude zu entwerfen.
Hm, falls das mit dem Autorendasein nicht klappt, werde ich eben Architektin
Ich zeichne eher weniger Karten von Zimmern und Häusern. Allerdings wie Thiod schon schrieb: Warum nicht? Vielleicht würde die Szene dadurch viel lebens echter wirken. Außerdem könnte man mehr aufs Detail eingehen. Gruß, Schattenfeuer
Ah, also gibt es sojemanden auch. Wilkommen!
Früher habe ich auch nicht so viel gezeichnet, aber bei meinem derzeitigen Roman habe ich gemerkt, wie wichtig das für mich und meine Figuren ist.
Nehmen wir als Beispiel mal das Zimmer der Protagonistin.
Für jedermann ist sein Zimmer der Ort, an dem er sich zurückziehen und anachdenken kann.
Es ist sehr wichtig und spielt eine tragende Rolle, selbst wenn es gar nicht in der Geschichte vorkommt,
aber es nimmt Einfluss auf den Charakter und das Verhalten der Person.
LG
feelingSouldream