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Autor Thema: Jetzt veröffentlichen oder bewerben?  (Gelesen 26190 mal)

Offline Janika

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Jetzt veröffentlichen oder bewerben?
« am: 13. Juli 2011, 20:27:01 »
Hey Leute,
bin mir mal wieder nicht sicher, ob ich in der richtigen Kategorie gelandet bin, aber immerhin hätte ich gern eure Hilfe ^^
Es geht um den ersten Band meiner Trilogie, "Drachenkralle - Die Klaue des Morero". Wollte eigentlich (hatte ich glaub ich irgendwo erwähnt) noch mit der Veröffentlichung abwarten, bis der Streit mit meinem "Erzeuger" geklärt ist - ich wollte meinen Nachnamen ändern in den neuen meiner Mutter, die hat wieder geheiratet und ich fühle mich ihr, meinem Stiefvater und meinen Geschwistern einfach mehr zugehörig. Allerdings wäre es doof gewesen, unter meinem aktuellen (Nach-)Namen zu veröffentlichen - und dann kurz darauf anders zu heißen. Nun habe ich meine Meinung dazu geändert (mehr dazu demnächst/gleich im Thema "Pseudonym"). Nun kann es also theoretisch sofort losgehen - und nun meine Frage.
Eigentlich weiß ich schon, dass ich die Trilogie bei Books on Demand in Eigenregie veröffentlichen will - das ist ein Verlag, bei dem man gegen Geld veröffentlichen kann, egaql wies Buch ist, allerdings tragen die bei mir die Kosten selbst. Andererseits hat meine Mom mich jetzt in Grübelei gebracht - warum nicht eine Bewerbung fertigmachen und an einige Verlage schicken? Mal abgesehen von der Zeit, die dafür draufgeht, was kann denn schlimmstenfalls passieren - genau, eine Absage. Ich bin eigentlich recht sicher, dass "Die Klaue des Morero" den Verlagen nicht gut genug ist, da rechne ich eher mit meiner Wandlerin, aber trotzdem finde ich mein Werk gut. Nun die Frage an euch: Findet ihr, es ist den Versuch wert?
Freue mich auf eure Antworten, bin mir echt nicht ganz sicher gerade  :-\
LG Janika
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben!

Rosentinte

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Re: Jetzt veröffentlichen oder bewerben?
« Antwort #1 am: 13. Juli 2011, 21:28:18 »
Hallo,
Also ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob ich sofort schon veröffentlichen würde. Ich liebe meinen Roman, die Geschichte, die Charaktere etc. Aber ich bin mir sicher, dass mein Sprachstil noch nicht soweit ist. Warum muss man sofort veröffentlichen? Ich überarbeite das ganze lieber erst wieder in ein paar Jahren und veröffentliche dann ein wirklich GUTES Buch, auf das ich auch noch in 20 Jahren stolz bin.
Aber gut. Also ich würde dir raten, dich zu bewerben, wenn du mit Kritik und Absagen umgehen kannst. Wenn du dann sofort in Selbstzweifel und Depressionen verfällst, tu es nicht. Wenn du an Kritik wächst und bereit bist, alles zu überdenken, tu es.
Darf ich fragen, warum dieser Verlag dein Buch auf eigene Kosten veröffentlicht? Abgesehen davon, dass diese Verlage vielleicht nicht umbedingt seriös sind, bist du dir sicher, dass das so eine gute Idee ist? Werden die dich richtig vermarkten etc.?
Vielleicht ist das jetzt keine richtige Hilfe, aber ich hoffe, ich konnte dich zum Nachdenken anregen.
LG, Rosentinte

Offline Janika

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Re: Jetzt veröffentlichen oder bewerben?
« Antwort #2 am: 13. Juli 2011, 23:00:58 »
Hey Rosentinte,
erstmal möchte ich was richtigstellen: mit "auf eigene kosten" meinte ich, dass die die Kosten übernehmen, keinen DKZV (Druckkostenzuschussverlag!! ;) Ich mus also keinen Zuschuss an der ersten Auflage bezahlen etc!
Ich fänds natürlich schon gut und sinnvoll, wenn ich mal alles selbst machen muss - dann weiß ich das Buch gewiss noch mehr zu würdigen! Andererseits kann ich das nach ner Absage immer noch ... ich weiß es nicht  :'(
LG Janika
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben!

Veronika

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Re: Jetzt veröffentlichen oder bewerben?
« Antwort #3 am: 14. Juli 2011, 12:56:11 »
Sorry, dass ich mich hier so einklinke, normalerweise halten wir Mods uns ja eher ein bisschen zurück. Aber gerade das Thema "Veröffentlichen" ist ein wichtiges und für viele (angehende) Autoren manchmal frustrierendes Thema.

Ich sehe immer mehr den Trend, dass gerade junge Autoren wie ihr (und auch ältere, die aus der Schule raus sind), sehr auf eine Veröffentlichung um jeden Preis brennen. Klar, es gibt inzwischen auch viele junge Autoren, die Erfolg haben, aber was wir sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs und manchmal einfach auch Marketingstrategie der Verlage, die mit einem besonders jungen Autoren werben wollen. Ohne jemanden frustrieren zu wollen, aber viele viele Autoren brauchen erst einmal Zeit, sich selbst, ihren Schreibstil und ihre Ideen zu entwickeln, bevor sie "veröffentlichungsreif" sind. Das heißt nicht, dass die Texte von jungen Autoren irgendwie schlecht sind, oder nicht lesenswert, aber eben meistens ... noch nicht ganz ausgereift.
Bevor ihr an eine Veröffentlichung denkt, fragt euch bitte, warum ihr das unbedingt jetzt machen wollt. Geht es nur darum, ein gebundenes Buch im Regal stehen zu haben, auf dem der eigene Name steht? Das ist sicher schön, aber möchte man dann über BoD viel Geld dafür ausgeben? Denn ganz billig ist das sicher nicht. Gut, es ist ein tolles Gefühl, aber letztendlich zahlt man viel für dieses Gefühl.
Oder geht es darum, auf dem Buchmarkt vertreten zu sein? Da muss ich sagen: BoD ist schön und gut, man bekommt eine ISBN und kann theoretisch über Amazon oder sogar über reguläre Buchhandlungen bestellt werden. Aber nur, weil es das Buch gibt, heißt das nicht, dass es verkauft wird. Gerade bei einer Eigenveröffentlichung ist es mit diesem Schritt nicht getan, wenn das Buch erst einmal da ist, muss man ganz massiv Arbeit reinstecken, damit es sich verkauft. Werbung machen, Werbung machen und Werbung machen. Große Internetplattformen anschreiben und um Rezensionen bitten (was in den meisten Fällen nicht klappt), Buchhandlungen abklappern und sie auf Knien bitten, das Buch ins Programm zu nehmen (was auch nicht ganz vielversprechend ist, die Buchhandlungen suchen sich ihr Sortiment sehr sorgfältig aus). Im Endeffekt endet es meistens damit, dass man ein veröffentlichtes Buch hat, das niemand - außer engen Freunden und Verwandten - kaufen und lesen wird. Und eure Chancen bei großen Verlagen für spätere Projekte verbessern sich nicht wirklich durch so etwas, eben, weil jeder so veröffentlichen kann.

Ich weiß, es ist frustrierend, zu warten. Ich weiß, wer schreibt, will auch veröffentlichen. Aber für eure Nerven und euer Glück würde ich euch raten: wartet ein wenig. Ihr werdet besser werden. Ihr müsst jetzt nicht um jeden Preis ein Buch auf den Markt bringen, Veröffentlichungen in eurem Alter sagen nichts über eure Qualitäten als Autoren aus. Wirklich nicht. Niemand von euch muss so früh anfangen, an veröffentlichte Bücher zu denken, kein Verlag der Welt wird es euch übelnehmen, wenn ihr erst mit 40 (ich weiß, unglaubliches Alter) euren ersten Roman "an den Mann" bringt.
Absagen in eurem Alter bedeuten nicht, dass ihr nie was bei großen Verlagen veröffentlicht werdet. Sie bedeuten meist nur, dass es noch zu früh ist. Für eure Texte und für euch selbst. Gebt euch bitte ein bisschen Zeit!

Versteht mich bitte nicht falsch, ich will euch nicht frustrieren. Ich will nur verhindern, dass ihr euch in eurem Alter schon dem Veröffentlichungdruck aussetzt und dann in ein paar Jahren so frustriert seid, weil nichts klappt, dass ihr nachher noch das Schreiben aufgebt. Das wäre einfach sehr sehr traurig. Primär soll das Schreiben doch Spaß machen und nicht ständig unter dem Motiv "Ich muss das veröffentlichen, ich muss für den Markt schreiben" stehen.

Wenn ihr euren Namen gedruckt sehen wollt, versucht es mit Wettbewerben für Jugendliche, mit Kurzgeschichtenausschreibungen, nur um zu sehen, wie eure Sachen da ankommen. Aber bitte, bitte steckt nicht viel Geld in eine Veröffentlichung, die dann nur in eurem Bücherregal steht - es sei denn, genau das ist euer Ziel.

Rosentinte

  • Gast
Re: Jetzt veröffentlichen oder bewerben?
« Antwort #4 am: 14. Juli 2011, 15:28:35 »
Hallo,
Das was Veronika geschrieben hat, wollte ich ja auch schon andeuten.
Ich habe schon verstanden, dass du nichts bezahlen musst. Aber warum macht der Verlag das? Weil er dein Buch so toll findet, oder...?
LG, Rosentinte

Veronika

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Re: Jetzt veröffentlichen oder bewerben?
« Antwort #5 am: 14. Juli 2011, 15:43:12 »
@Rosentinte: BoD ist kein "Verlag" in dem Sinn. Man entwirft ein Buch - bei manchen BoDs macht man auch das ganze Design, inklusive Cover - und dann nehmen sie es gegen ein bestimmtes Entgeld in ihr Programm auf. Je nach Verlag kann es, glaube ich, auch ein Lektorat geben.
Für jeden Käufer wird das Buch extra gedruckt (deswegen BoD "Book on Demand"), es gibt also keinen Festbestand. Dafür bekommt der Autor halt auch das Geld aus dem Verkauf.

Jeder kann bei BoD veröffentlichen, so lange er bezahlt. Manche dieser Bücher sehen sehr gut aus und man KANN damit Erfolg haben - aber im Grunde macht der Autor alles selber vom Schreiben über das Design bis zum Lektorat. Nur den Druck übernimmt BoD. Es ist eine feine Sache, wenn man eine geliebte Geschichte mal gedruckt sehen will, und die Kosten halten sich in Grenzen, aber es ist nur sehr selten der Weg zum Durchbruch.

Rosentinte

  • Gast
Re: Jetzt veröffentlichen oder bewerben?
« Antwort #6 am: 14. Juli 2011, 18:09:41 »
@Veronika: Das Prinzip von BoD verstehe ich schon. Aber Janika hat ja geschrieben:
Zitat
Eigentlich weiß ich schon, dass ich die Trilogie bei Books on Demand in Eigenregie veröffentlichen will - das ist ein Verlag, bei dem man gegen Geld veröffentlichen kann, egaql wies Buch ist, allerdings tragen die bei mir die Kosten selbst.
Und es interessiert mich, warum sie das bei Janika machen.
LG, Rosentinte

Veronika

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Re: Jetzt veröffentlichen oder bewerben?
« Antwort #7 am: 14. Juli 2011, 18:15:36 »
Ah, das muss ich überlesen haben. Sorry.  :)

Offline Janika

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Re: Jetzt veröffentlichen oder bewerben?
« Antwort #8 am: 14. Juli 2011, 22:29:32 »
hey,
huch, hier hat sich ja eine rege Diskussion entsponnen  :o
Also zu deinem ersten Beitrag, Veronika: Ich hatte überlegt, mit der Trilogie irgendwann mal auf Verlagssuche zu gehen, wenn alle drei Bände fertigsind - hatte den ersten noch nicht einmal halb fertig, da kam meine mom zu weihnachten mit dem Vertrag an :D
Und zu dem mit BoD: Wenn ich sie richtig verstanden habe, veröffentlichen die jedes Jahr ein paar Bücher ohne dieses Bezahlen dafür eben, wie das genau läuft weiß ich allerdings auch nicht  :-\ Und mit der Wandlerin werde ich mich auf jeden Fall mal bewerben, aber das wird noch dauern, bis die fertig ist :D Werbeaktionen hab ich kein Problem mit, und den Druck, veröffentlichen zu müssen, mache ich mir erst recht nicht. Mir gehts nicht um den "Ruhm" (den ich ja wohl kaum ernten würde) und das Geld (das da auch kaum reinkommen wird), sondern darum, meine Romane in die Welt zu tragen und andere Leute damit zu erfreuen - das war und ist mein Ziel :)
LG Janika
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben!

Sophie

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Re: Jetzt veröffentlichen oder bewerben?
« Antwort #9 am: 15. Juli 2011, 09:36:03 »
Hallo Janika,

es ist im Grunde natürlich nichts dagegen einzuwenden, sich einfach mal zu bewerben, wenn man ein Projekt abgeschlossen und nach bestem Wissen und Gewissen überarbeitet hat. Im Grunde kann man auch nichts gegen BoD sagen, wenn es darum geht, das eigene Buch mal gebunden in den Händen zu halten. Wenn es dir darum geht, Leser zu erreichen, ist aber vermutlich z.B. eine Internetveröffentlichung sinnvoller, zum Beispiel so wie Maja es mit den Elomaran gemacht hat. Dafür wirbt es sich auch viel leichter, weil deine Leser da nichts bezahlen müssen.

Ich möchte damit nicht sagen, ihr sollt alle im stillen Kämmerlein auf bergeweise Manuskriptseiten sitzenbleiben. Den Austausch mit anderen Autoren möchten wir euch hier ja gerade ermöglichen.
Mit BoD bekommt man für nicht allzu hohe Kosten ein paar Exemplare, die man wunderbar an Verwandte oder Freunde verschenken kann. Man kann auch zum Copyshop und zum Buchbinder um die Ecke gehen und sich ein ganz individuelles Buch aus seinen Manuskripseiten binden lassen. Ich denke, beides ist wirklich schön zum ins Regal stellen, zum Vorholen und drin Stöbern. Man sollte sich nur vorher genau klar machen, was man für sein Geld bekommt. Um Leser zu erreichen, eignet sich beides wohl eher wenig (auch wenn BoD natürlich nur mit den Ausnahmen wirbt). Eine schön gemachte HP zum Beispiel kostet viel weniger, wenn man sich ein wenig damit auskennt (oder jemanden kennt, der das tut ;) ). Aber das sind eben alles Möglichkeiten, die jeder nach bestem Wissen und Gewissen ausprobieren kann.

Deine Frage ging ja in Richtung Verlagsbewerbung. Da ist die Sache folgende: Auch wenn man nicht an einen Erfolg glaubt, ist jede Absage hinterher doch schmerzhaft. Je öfter man es versucht, desto mehr wächst auch der Wunsch, es endlich zu schaffen, und mit jedem Projekt wird es ein wenig schlimmer, denn irgendwann ist man sich sicher, das man gut genug ist - und in den meisten Fällen kriegt man trotzdem Absage über Absage. Es geht nicht nur darum, dass ein Buch toll erzählt ist, es muss auch auf den Markt passen. Wir haben genau deshalb keine Veröffentlichungsrubrik in der Phantastatur: Es kann einem jede Freude am Schreiben verderben, wenn man so früh auf einen Einstieg in die Verlagswelt hinarbeitet. Das Geschäft viel ist härter, als man sich das so vorstellt, und man muss nicht nur schreiben können, um da zu bestehen. Man braucht auch Professionalität und Erfahrung, die erwirbt man nicht durch das Schreiben sondern einfach auch durch Lebenserfahrung.
Man kann sich einfach eine Menge Frust ersparen, wenn man nicht gleich mit dem ersten oder zweiten Roman zu den Verlagen rennt. Gebt euch dafür einfach Zeit!

Yanosch W.

  • Gast
Re: Jetzt veröffentlichen oder bewerben?
« Antwort #10 am: 15. Juli 2011, 11:13:57 »
Hallo allerseits.

Wie ich sicher schon erwähnte, stehe ich selber überfrühten Veröffentlichungen ja eher kritisch gegenüber. Der Grund dafür ist, unter anderem, dass ich persönlich vermutlich ziemliche Probleme damit hätte, zu wissen, dass eine unausgereifte Geschichte von mir draußen in der Welt herumgeistert. Das klingt erst einmal gar nicht so dramatisch, aber wie oft ist es mir passiert, dass ich ein mäßig gutes Buch eines Autoren gelesen habe und danach dachte: Ok, von diesem Autoren brauchst du nicht noch mehr zu lesen.
Deswegen würde ich auch dir, Janika, empfehlen: Bleib ruhig bei der Veröffentlichung über BoD, die deine Freunde und Bekannten kaufen können, denn ein Buch liest sich immer besser, wenn man den Autor kennt. So verhinderst du, dass dein Autorenname von einem Buch beeinflusst wird, dass nicht so gut ist, wie du in zehn oder zwanzig Jahren sein könntest. Denn auch, wenn man als Jugendlicher immer denkt, das man doch schon sehr gut ist (zumindest ich habe immer wieder meine größenwahnsinnigen Minuten, in denen ich mich für den größten Schriftsteller der Welt halte ;D), verbessern kann man sich immer. Sowohl stilistisch als auch inhaltlich.

Und wenn du wirklich ein weites Publikum erreichen willst, dann schließe ich mich da Sophies Empfehlung an: Mit einer kostenlosen Internetversion kann man auch viele Leser erreichen, wenn man es richtig anstellt, und bei dieser Art Veröffentlichung ist man viel näher am Publikum. Man kann um Kommentare bitten, mit den Lesern kommunizieren, Fortsetzungsromane schreiben, nur eben, ohne Geld dafür zu bekommen. Persönlich finde ich diese Art der Veröffentlichung sehr angenehm, auch wenn ich erst durch Majas Elomaran-Chroniken davon erfahren habe. ;) Einziger Wehmutstropfen dabei ist, dass man kein gebundenes Buch in Händen hält. Prinzipiell bin ich deswegen der Ansicht, man könnte auch gleichzeitig eine Onlineversion und ein BoD-Buch anbieten. Zumindest ich wäre durchaus bereit, wenn mir das Online-Buch gefallen hat, mir auch das gedruckte Buch zu kaufen, einfach, um etwas in den Händen zu haben.

Mit freundlichen Grüßen, Yanosch

Offline Janika

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Habe jetzt Klarheit
« Antwort #11 am: 15. Juli 2011, 12:39:45 »
Hey Leute,
soo, nun habt ihr mich einstimmig überzeugt und ich bin endlich klarer im Kopf, danke dafür!
Ich werde das Buch nun bei BoD veröffentlichen und eben so halten, wie Yanosch es auf den Punkt gebracht hat - das ist dann halt ein Buch für mein Umfeld. (Auch Leute bei mir in der Stadt, die ich nichtmal ansatzweise kennen, haben mich schon darauf angesprochen, vllt sind das ja auch potenzielle Käufer :) ).
Wie das mit dem parallelen Publizieren als Gratis-Internet-Version ist, weiß ich nicht - mal den Vertrag durchstöbern, ob ich das darf, wenn ja, ist das ja auch eine Überlegung wert :)
Bei der "Wandlerin" arbeite ich weiter darauf hin, mit diesem Buch in der Zukunft mal auf Veragssuche zu gehen - aber es wird ja auch noch dauern, bis ich mit schreiben fertig bin, und dann muss überarbeitet, korrigiert und lektoriert werden und und und ... ;D
Vielen Dank nochmal für eure Hilfe!!
LG Janika

PS: @Sophie: Ich habe eine HP, ob die (weil laienhaft) schön gemacht ist, kann ich selbst schlecht beurteilen, da bin ich auf Besucher angewiesen, die mir dann ne Rückmeldung schicken :D
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben!

Nadine

  • Gast
Re: Jetzt veröffentlichen oder bewerben?
« Antwort #12 am: 15. Juli 2011, 20:56:42 »
Hallo!

Und zu dem mit BoD: Wenn ich sie richtig verstanden habe, veröffentlichen die jedes Jahr ein paar Bücher ohne dieses Bezahlen dafür eben, wie das genau läuft weiß ich allerdings auch nicht  :-\
BoD hat drei Varianten:
  • Die Edition Eichborn gestaltet der ehemalige Verleger Eichborn zusammen mit Books on Demand. Sie ist für die Autoren völlig kostenfrei, wird gut beworben und sogar lektoriert.
  • Die reguläre BoD-Veröffentlichung (Classic). Hier hat das Buch eine ISBN und kann über den Buchhandel bestellt werden (Und ist bei Libri und damit Amazon automatisch gelistet, aber nicht auf Lager). Es gibt kein Lektorat, keine Hilfe beim Layout (Beziehungsweise: Alles muss extra bezahlt werden) und keine Werbung. Es fallen kosten von ca. 300-500 Euro an. Der Vertrag läuft nämlich über 5 Jahre. Man bezahlt eine Einstellgebühr und monatliche Datenhaltungskosten. Früher aus dem Vertrag kommt man erst raus, wenn man sich "freikauft", also die restlichen Monate bis zum Ende der Fünfjahresfrist auf einen Schlag bezahlt. Der Autor erhält in dieser Variante kein Belegexemplar und kann die Tantiemen selbst wählen. Bestellt der Autor Exemplare für den Eigenbedarf, sind diese in der Regel teurer als bei einer Bestellung über den Buchhandel (Es müssten so um die 10 Stück sein, die man gleichzeitig bestellen muss, bevor man unter dem Ladenpreis liegt).
  • BoD Fun bedeutet, dass das Buch nur über den BoD-Shop bestellbar ist und keine ISBN erhält. Diese Variante ist tatsächlich kostenfrei.

Ob man sich den Namen über BoD "verbrennt", ist ein ewiger Streitpunkt. Meistens haben diese Bücher eine so geringe Verbreitung, dass eh keiner Notiz davon nehmen wird und es ist allemal besser als eine VÖ bei einem der Schwarzen Schafe. Schönere und günstigere Bücher für den Eigengebrauch kann man sich bei einer Onlinedruckerei herstellen lassen. Mein Mann hat seinen Kurzgeschichtenband z.B. so gedruckt und verkauft ihn auf Lesungen und über das Internet (30-40 Stück sind es bislang. Herstellungkosten pro Buch: Knapp unter 7 Euro. Buchpreis: 9,90 Euro bei 40 Stück Abnahme - per PN empfehle ich die Druckerei gerne weiter. Die Qualität ist dort wirklich gut!). Gegenüber BoD-Fun meines Erachtens fast die bessere Methode, weil die Bücher eben günstiger sind und BoD immer noch Versandkosten draufschlägt. (@Janika: Es kann natürlich sein, dass deine Mutter dir eben diese Kosten schenkt, da sie dir den Vertrag geschenkt hat. Muss aber natürlich nicht sein)
BoD Classic finde ich nur lohnend, wenn das Buch eine Qualität hat, die auch ein Kleinverlag verkauft. Und dann bietet es sich an, sich erst dort zu bewerben und sich die ersten Sporen zu verdienen. Zeit, die mit Bewerbungen verstreicht, ist natürlich Zeit, die man auf die VÖ wartet, aber es ist auch Zeit, die das Buch ruhen kann, bevor man es noch einmal überarbeitet.

Bei einem puren Spaßprojekt, bei dem ich mir sicher bin, dass das Manuskript nicht veröffentlichungsreif genug für einen regulären Verlag ist, würde ich, glaube ich, ein Pseudonym wählen. Auch wenn man sich den Namen nicht verdirbt, das Netz vergisst fast nicht und man wird auf ewig damit assoziiert werden.

Viele Grüße,
Nadine

"Verlägen" ist leider grauenhaft falsche Grammatik!