Psst - ich schreibe so oft ich kann im Unterricht. Meistens auf einen Collegeblock, oder auf lose Blätter die in meiner Tasche herum geistern und keinen Sinn oder Zweck erfüllen. Dadurch sind schon viele Gedichte, Kurzgeschichten und Texte entstanden. Gelitten haben meine Noten bis jetzt noch nie darunter. Ich weiß immerhin nun bei welchem Lehrer ich es mir erlauben darf und bei welchem nicht. Unsere Politik Lehrerin zum Beispiel tolleriert kein Schreiben während des Unterrichtes, wenn sie nicht den Auftrag dazu gegeben hat. Dabei melde ich mich ja fleißig und schreibe in den Tests lauter guter Noten. Es soll ja auch strenge Lehrer geben... ganz anders ist da mein Deutschlehrer. Ich glaube er würde sich sogar freuen, wenn ich im Unterricht schreiben würde. Momentan bin ich was Deutsch angeht schon auf dem Stand der 9. Klasse. Jetzt nehmen wir das Thema Grammatik durch 'stöhn', ein langweiliges Thema, welches mir auch noch einfach fällt! Habt Erbarmen.... naja ich sollte lernen nicht zu sehr abzuschweifen. Wieder zum Thema zurück.
Ein paar Zeilen habe ich gerade in meiner Tasche, zerknüllt unter meinen Heften gefunden. Diese Zeilen sind vorheriges Jahr im Winter im, ich glaube, Englischunterricht entstanden. Alte, schöne Erinnerungen. Ich erinnere mich dass es damals so kalt war, dass man es kaum ertragen konnte. Mann, habe ich gefroren. Der Text enthält keinen Sinn, soweit ich das beurteilen kann. Ich habe bloß darauf los geschrieben.
Eiszeit
Eisige Kälte, die mich umgibt. Weder den Schmerz, noch die Angst fühle ich. Ich nehme nur noch das Pochen meines eigenen Herzens wahr. Noch schlägt es gleichmäßig, gerät beim fünften Schlag aber immer mehr aus dem Takt. Ich fürchte mein Freund wird nicht kommen. Aber mein Körper will mir nicht gehorchen. Ich schließe die Augen und warte ergebens auf mein Ende. Langsam streckt der Tod die Klauen nach mir aus. Ich kann sie fühlen. Das Blut schmerzt mir in den Adern wie siedenes Wasser. Ich schnappe nach Luft. "Rebecca? Rebecca?", höre ich ihn leise rufen. Ich öffne langsam die Augen. War dass die Stimme von Meik, die ich da gerade vernommen hatte oder spielen mir meine Sinne einen Streich? Er war es tatsächlich. Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, ehe die Starre einsetzte. Das Pochen wurde schwächer. Eine Hand griff nach mir. Meiks Stimme klang verzweifelt. Seine Arme heben meinen regungslosen Leib in die Höhe. Doch mein Lächeln ist eingefroren, der Puls schlägt nicht mehr. Und alles was ich höre, ist das Rufen meines Namens, ehe ich die Grenze von Leben und Tod überschreite.
Eines der kurzen Kurzgeschichten, die ich im Unterricht anfertige. Es entstehen auch Texte über 'Normalere Sachen als den Tod, denn man im Eis findet, nur damals war es wie gesagt ziemlich kalt und mir war langweilig. Und so enstand "Eiszeit".
Meine Mitschüler würden das gar nicht verstehen. Sie wissen zwar dass ich Schreibe, aber ich zeige ihnen nie meine Texte. Ich habe Angst auf Ablehnung zu treffen. Ich schreibe im Unterricht lieber im Stillen und wenn jemand fragt sage ich, keine Ahnung. Das genügt den Meisten. Unsere Klasse ist da zum Glück sehr einfach gestrickt, bis auf paar Ausnahmefälle, aber mit denen habe ich so gut wie nichts zu tun.
Liebe Grüße