So sehr ich es mir auch wünschen würde, in der Schule meine schöpferische Ader ein wenig hervorstechen zu lassen, muss ich unterstreichen, dass auch analytische und formelle Lektionen beim kreativen Schreiben mehr als wichtig sind. Phantasie ist ein Teil dabei, doch vergisst man schnell, dass alle sprachlichen Mittel, die Sprache selbst, primär in der Schule gelehrt werden. Das steht alles in Büchern und ohne Theorie geht Praxis auch nicht so ganz einfach wie gewünscht.
Ich stimme zu, nach der Unterstufe noch einige kreative Schreibaufgaben zu kriegen wäre wundervoll, vielleicht sogar sinnvoll. Es öffnet neue Wege des Denkens, man sieht in jedem Ding eine Geschichte, wenn man sich darauf einlässt. Das Analysieren jedoch als nichtig (Übertreibung) abzutun kann ich nicht unterstützen. Auch hat nicht jeder überhaupt Lust dazu. Ein bisschen muss sich die Schule ja doch an das, was wirklich benötigt wird, in welchen Berufen auch immer, anpassen. Ein Autor kann jeder sein. Kann ein Autor automatisch einen Teilchenbeschleuniger bauen oder Psychologe werden? Was wir lernen ist genug, was wir dann mit der Vorbereitung aus der Schule machen, ist unser Ding.
Weg mit den Briefen an Zeitungsredakteure, her mit dreiseitigen Aufsätzen zu einem Thema. Bin voll dafür. Neunzig Prozent der anderen Schüler würden allerdings rebellieren.
Was ich absolut sehr genial fände, wäre eine Unterrichtsreihe zum Überwinden von Schreibblockaden. Wenn ich in meinen Geschichten nicht weiter weiß, kann ich auch keine ordentliche Analyse schreiben und ich denke, anderen geht das auch so. Mein Deutschlehrer gab bereits einige Tipps, die halfen, also ist Material auf jeden Fall vorhanden.
Cheers
Skull