Tja, Poseidon, Zeus und Hades... ich glaube, da ist unsere christliche Filterung des Themas schuld, dass der Gott der Unterwelt in die Nähe des Teufels gerückt ist - ein bisschen düster war er natürlich schon immer. Aber ich finde, dass es bei Percy Jackson eigentlich schon ziemlich gut rauskommt. Da hat Hades seine Macken, versucht fiese Tricks, aber am Ende hilft er dann doch bei der großen Schlacht. Und so richtig nett und normal sind die alten Götter ja alle nicht.
Und was deine Ravenna angeht, hätte ich jetzt eher das Problem gesehen, dass es an Rowena Ravenclaw aus Harry Potter denken lässt.
Letztendlich gibt es natürlich ein paar Dinge, die umzudeuten an Unmöglichkeit grenzt und ich bin auch nicht sicher, wie viel Sinn es hat ALLES umdeuten zu wollen. Immerhin hat es ja auch seine Vorteile, dass es bestehende Muster gibt, die jeder sofort versteht. Die einzigen Muster, von denen ich finde, dass man wirklich an ihnen rütteln müsste, sind die, die das Potential haben, zu diskriminieren oder oder ähnliches. Zum Beispiel sollte das typische Muster der klassischen Fantasy, dass es "böse" Völker gibt, noch viel öfter aufgebrochen werden (zu meiner Schande mache ich das selbst auch oft nicht) oder der irreführenden Vorstellung, dass Leute immer den Charakter ihrer Eltern erben (auch wenn Teile des Charakters evtl. wirklich genetisch sind, funktioniert das ja nicht so plump).
Aber es gibt jetzt zum Beispiel nicht unbedingt einen Grund, weshalb man jetzt plötzlich Grün als Farbe des Todes etablieren müsste oder so einen Scherz (obwohl gerade Farben ja doch von Kultur zu Kutlur sehr unterschiedliche Bedeutungen zugewiesen bekommen).
Interessant fände ich außerdem auch, wie "natürlich" unsere Licht-Schatten-Metaphysik eigentlich ist. Aber ich glaube, ich selbst könnte nicht plötzlich "schatten" als gut denken und "licht" als böse. Oder die Dualität der beiden Pole auf der gut-böse-Skala völlig in den Wind schlagen.
Und um zu den Sprachlichen Mitteln zurück zu kommen, sind die ja auch häufig welche, die man gar nicht umdeuten könnte, in dem Sinne. Da sie keine Symbole sind, sondern einfach nur etwas wie kurze Sätze, lange Sätze, unvollständige Sätze, Wiederholungen, die ja selbst nicht direkt eine Aussage treffen, sondern nur helfen, den richtigen Eindruck beim Leser zu vermitteln, um die Aussage/die Stimmung/... zu transportieren.
Viele Grüße,
Thiod.