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Autor Thema: Der Prota-/Antagonistenlaberfaselthread  (Gelesen 1147106 mal)

Offline KaZuko

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Re: Der Prota-/Antagonistenlaberfaselthread
« Antwort #6195 am: 26. Oktober 2014, 08:09:51 »
Einige Momente blickte Vohan weiter in sein Glas, das endlich vom Kellner aufgefüllt wurde. Erst, als der Mann in Schürze wieder in der Küche hinterm Thresen verschwunden war, erlaubte er sich, den Ankömmling mit schiefgelegtem Kopf zu mustern. Dass eine seiner Brauen sowie ein Mundwinkel nach oben wanderten, merkte er zwar, beeinflusste es jedoch nicht - obwohl dieser Kerl definitiv niemand war, mit dem man sich gerne vor den Kamin setzte und plauderte, gefiel ihm etwas an der Art und Weise seiner Präsenz. "Ziemlich gewagt, so etwas an einem Tisch voller Mädchen und Frauen loszulassen, deren Stärke und Fähigkeiten du noch nicht einmal eingeschätzt hast", säuselte er. Der scharfe Geruch des Whiskeys brannte in seiner Nase. In ihm entflammte das Verlangen nach Scotch, weshalb er begann, sich an sein Bierglas zu klammern. Selbst einen Fußknöchel auf dem anderen Knie abgelegt, betrachtete er die Stiefel des Neuen auf der Tischplatte und kräuselte die Nase. "Könntest du deine Pantoffeln vom Tisch nehmen? Du bist damit in Scheiße getreten." Ruckartig warf er den Kopf zu dessen Gesicht herum. "Kein Sinn für Anstand, aber dafür umso mehr für Humor, hm? Wie heißt du? Ich schätze, die Mädchen möchten dich gerne beim Namen verfluchen, während sie dich auseinander pflücken." Das hatte er von Lela gelernt. Wie gerne sie ihn beim Namen verfluchte, wenn er sie in Verlegenheit brachte - grinsend betrachtete er die Züge seines Gegenübers. Unter Umständen hätten sie beide einigen Spaß miteinander, wenn er diese Gestalt von Mann ansatzweise richtig einschätzte.
Und meine Seele spannte ihre Flügel aus. -  Joseph von Eichendorff

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Re: Der Prota-/Antagonistenlaberfaselthread
« Antwort #6196 am: 26. Oktober 2014, 08:39:43 »
Nikolaij grinst und empfindet dabei wirklich etwas wie Belustigung. Wenn er könnte, würde er seiner Autorin jetzt einen Strauß Blumen schenken, denn da sie mal wieder seinen Text (zum positiven,  wie er findet) verändert hatte, bevor Vohan sich zu Wort gemeldet hat,  haben sich ein paar Fragen dieses Schwarzauges erledigt. Oder bald Blauauge, wenn er nicht aufpasst.
  Manche mögen ihn als stur bezeichnen, doch da Nikolaij noch mit seinem Whisky beschäftigt ist, braucht er für den Augenblick kein Streit. Und so zieht er höflich lächelnd seine "Pantoffeln" (dieser Kerl hat auch echt keine Ahnung von Tuten und Blasen) aus, stellt seine Stiefel feinsäuberlich (man soll ja nicht denken, er ist unordentlich) neben seinen Stuhl und mustert dabei verstohlen die Sohlen. Von wegen Scheiße! Das ist nur das getrocknete Blut von einem Dämon. Abschätzend schüttelt er seinen Kopf und  beobachtet dann fasziniert, wie Vohan sich an sein Bier klammert. Nikoalij weiß ja, dass er einschüchternd auf einige wirkt, aber dass der Schwarzauge dazuzählt hätte er nicht erwartet.
  "Schimpft mich ruhig Nikolaij, auch wenn ich schon so einige Namen getragen hab." Er denkt an die kleine rothaarige zurück, die ihn doch glatt einen "aufgeblasenen Gockel" genannt hat, nachdem er ihr gesagt hat, er findet sie zu fett. Frauen.
  ,,Du gefällst mir Vohan. Aber Weißt du, ich habe keine Angst vor Weibern. Sie sind vielleicht bissig, aber ins Grab bringen können sie mich nicht, dafür hat mein persönlicher Segen gesorgt. Ich bin der wortwörtliche Ladykiller." Er zwinkert seinem Gegenüber zu und leert seinen Whisky.

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Re: Der Prota-/Antagonistenlaberfaselthread
« Antwort #6197 am: 26. Oktober 2014, 10:24:09 »
Pru, die das Geschehen und Nikolaijs Worte bis hierhin schweigend verfolgt hat, und sich jetzt vorsichtig zurücklehnt, rollt mit den Augen bei dem Wort "Ladykiller". Sie sieht ihn mit einem "Ernsthaft?"-Blick an und schiebt ihr leeres Glas beiseite. Ihr Blick gleitet über die Stiefel des Engels und auf ihrem Gesicht erscheint ein etwas angeekelter Ausdruck bei dem Blut, den sie sich aber kaum anmerken lässt.
Dann sieht sie Nikolaij wieder in das amüsierte Gesicht und sagt trocken: "Was für eine angenehme Bekanntschaft. So einen "Engel" trifft man ja selten."

Offline KaZuko

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Re: Der Prota-/Antagonistenlaberfaselthread
« Antwort #6198 am: 26. Oktober 2014, 11:18:23 »
"Wenn er nicht aufpasst, wachsen ihm noch Hörner, dann hat sich die Sache mit dem Engel", sprach Vohan in sein Glas, ehe er mehrere Schlucke des Bieres trank. So abfällig Nikolaij auf ihn herabzusehen schien, so überzogen kindisch betrachtete Vohan dessen eigenes Verhalten. Ladykiller? Entschuldigung, aber mehr als einen Mann, der in der Pubertät stecken geblieben war, konnte er nun wirklich nicht an diesem vermeidlichen Killer erkennen. Von der Naivität ganz zu schweigen: Wer jede Frau über denselben Kamm scherte, konnte doch wirklich nichts als Holzwolle im Oberstübchen haben. Er hatte schon weibliche Schwarzaugen kennengelernt, die diesem Draufgänger schon beim ersten Wort die Kehle herausgerissen hätten. Das Gesicht, das der Kerl dabei ziehen würde, sähe Vohan ungemein gern. Doch vorerst würde es reichen müssen, zuzusehen, dass Nikolaij an diesem Tisch keinen Zoff vom Zaun brach. Pru beispielsweise sah nicht aus, als fände sie das arrogante Geschwafel besonders lustig.
Geräuschvoll stellte er das Bierglas ab. Der Blutgeruch der 'Scheiße' an den Stiefeln des anderen hatten ihm den Appetit darauf verdorben. Wenn er sich selbst riechen könnte, würde er vermutlich weniger hoch auf den Turm steigen. Er lächelte süß in sich hinein. "Nun gut, Ladykiller", seufzte er freundlichen Ausdrucks. "Dann erzähl doch mal, was dich hier her verschlägt. Deinem Auftritt nach zu urteilen, hast du gerade ein paar schwer besiegbaren, bösen Jungs die Ohren langgezogen. Beglücke uns doch mit deinen Heldentaten,w ir sind ganz Ohr."
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Re: Der Prota-/Antagonistenlaberfaselthread
« Antwort #6199 am: 26. Oktober 2014, 13:45:40 »
"Lieb, dass du das sagst, aber ich weiß selber, dass ich kein angenehmer Zeitgenosse bin." Er quittiert ihren Seitenblick mit einem zuckersüßen Lächeln und rümpft seine Nase. Seine Schuhe stinken wirklich. Verdammt. Während er aufsteht und sich eine weitere Flasche Alkohol, dieses Mal einen Scotch, gönnt, kickt er im Laufen wie aus Versehen gegen seine Schuhe und beobachtet, wie sie unter die Theke schlittern. "Es freut mich aber dich kennen zu lernen, Mädchen. Du scheinst echt Borsten auf den Zehen zu haben." Er überlegt ob die Redewendung richtig ist, als Vohan etwas unverständliches in sein Glas murmelt. Dann stellt er es geräuschvoll ab und grinst, als wäre ihm was lustig eingefallen. Doch er weiht sie nicht in seine Gedanken ein sondern fordert Nikolaij auf, zu erzählen woher er denn kommt; welche "Heldentat" er vollbracht hat.
  Nikolaij gerät bei Vohans Frage aus dem Konzept und seine Gesichtszüge entgleiten ihm für wenige Sekunden, doch fast im selben Wimpernschlag setzt er seine amüsierte Maske, die er sogut wie jeden Augenblick seines Lebens zur show stellt, auf, so dass das kaum jemand mitbekommen haben konnte.
  Er wird ihnen garantiert nicht erzählen, dass er wieder als selbsternannte Ladykiller zu geschlagen hat und den einzigen Menschen verloren hat, der ihm was bedeutet. Die einzige "Lady" die er "killt" ist Lucie und die einzige Frau auf der Welt die er mehr liebt als sich selbst ist Lucie. Doof nur, dass sie immer stirbt, wenn sie sich finden.
  "Ich wollte... hilfsbereit sein, aber das ist schief gelaufen." Mehr sagt er nicht, obwohl die Frage wahrscheinlich auf eine längere Antwort angesetzt ist. Heute hat er keinen "bösen Buben die Ohren langgezogen", heute wurden ihm die Leviten gelesen. Nikolaij will eigentlich abfällig antworten, doch plötzlich fehlt im jeglicher Elan für eine weitere spöttische Bemerkung und so klingt der Satz sogar in seinen Ohren kurz angebunden und verletzt. Er hasst seine weiche Seite, hasst, hasst, hasst sie! Also nimmt er sich ohne zu fragen das leere Glas des Mädchens, schenkt sich voll ein und leert es in einem Zug. Nach dieser Flasche Scotch würde der herzensgute Teil seiner abgrundtiefschwarzen Seele endlich Ruhe geben, doch bis das so weit war, mussten noch ein paar Liter Alkohol seine Speiseröhre runter fließen. Deshalb sagt er: "Aber ich will nicht nur von mir reden", er ist sich nicht sicher ob er das ernst meint oder ob da nur sein altes Ich die Oberhand gewonnen hat, ,, erzählt doch mal von euren Heldentaten. Und ich meine nicht, wenn ihr erfolgreich eine Katze aus dem Baum gerettet habt, sondern wirklich spannende Sachen." Er nimmt seine Beine vom Tisch und sieht fragend über den Rand seines Glas' in die Runde.
   

Offline KaZuko

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Re: Der Prota-/Antagonistenlaberfaselthread
« Antwort #6200 am: 26. Oktober 2014, 14:00:37 »
Mit geschürzten Lippen schielte Vohan auf das Glas Scotch hinab, das sogar in seiner Reichweite vor Nikolaij stand. Er versuchte, sich mit der Frage nach den 'Heldentaten' abzulenken, nach denen der Ladykiller gefragt hatte, scheiterte jedoch daran. Am Ende seiner Selbstbeherrschung stand er schließlich auf, trat zur Theke und bat den Wirt um ein leeres Glas, wobei er sich noch nach dem Tisch umblickte. "Aus dem Baum habe ich keine Katze gerettet", sagte er leichthin, "sondern wurde fast von einer umgebracht. Kein sehr würdiges Ende einer schlimmen Zeit, von einem Menschenmädchen vor meinesgleichen gerettet zu werden, aber immerhin hat sie mir damit die Gelegenheit gegeben, meinem Beinahemörder beim nächsten Mal eins überzuziehen." Nickend bedackte er sich beim fetten Wirt, nachdem er das Glas angenommen hatte. Der skeptische Blick des Mannes prallte von ihm ab wie Wind von einer Bergflanke. In seinem Leben war er schon viel zu oft schief angegsehen worden, als dass ihn solche Blicke noch kümmerten. Wieder zurück auf seinem Stuhl, griff er ohne zu fragen nach dem Scotch, von dem er sich zwei Fingerbreiten ins breite Glas goss. "Ich weiß nicht genau, was du unter Heldentat verstehst, aber vermutlich kann ich nicht mit der Geschichte aufwarten, nach der du suchst. Nachdem ich monatelang Tag und Nacht auf der Jagd nach einer wahnsinnigen Großkatze war, hat die mich schlussendlich in eine Falle gelockt. Kurzzeitig war der Typ in Gewahrsam, doch jetzt ist er wieder auf freiem Fuß." Schulterzuckend schwenkte er die honigfarbene Flüssigkeit im Glas. "Vorhin bin ich aus dem Haus gegangen, um mir hier eine kleine Belohnung dafür zu gönnen, ihm heute morgen gehörig eins übergebraten zu haben, allerdings bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher, ob ich das überhaupt verdient habe ..." Noch während er sprach, setzte er den gläsernen Rand an die Lippen und kippte sich nun so viel des Inhalts in den Rachen, dass sein ganzer Hals zu brennen begann. Ach, diese Nostalgie.
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Re: Der Prota-/Antagonistenlaberfaselthread
« Antwort #6201 am: 26. Oktober 2014, 14:01:53 »
Woops, das war ein Versehen~
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Re: Der Prota-/Antagonistenlaberfaselthread
« Antwort #6202 am: 26. Oktober 2014, 14:59:34 »
(Ich weiß nicht, ob ich jetzt noch weiter machen darf wegen dieser 3-5 Beiträge pro Tag, aber ich machs trotzdem und bitte motzt mich an, wenns falsch war <3 *Schreibwahn*)

Nikolaij grinst, als Vohan wie Selbstverständlich zu Nikolaijs Scotch greift. Er mag Männer, die guten Alkohol erkannten, obwohl er es ihm immer noch übel nahm, dass er seine Stiefel auf Pantoffeln degradiert hat. Vohan scheint allerdings nicht sonderlich viel Erfahrung mit Alkohol zu haben, auch wenn er auf professionell tut mit seinem Rumgeschwenke. Großzügig schenkt er Vohan sein Glas wieder auf die ursprüngliche Füllmenge ein, nachdem Vohan es fast ausgetrunken hat und für einen kurzen Moment die Augen weit aufreißt. Er murmelt:"Auf den Alkohol, der Ursprung und die Lösung aller Probleme." Er lässt sein eigenes Glas gegen Vohans klirren und trinkt seinen Scotch bis auf einen kleinen Schluck aus. Nikolaij hegt so die Befürchtung, dass er mit seiner nüchteren Seite nicht lange in dieser Bar bleiben darf, doch seine angstrunkene Seite ist sogar für Normalsterbliche erträglich und Ablenkung braucht er grad.  "Aber Vohan, erklär mir doch bitte, wie ein MENSCHENmädchen", er kichert, ,, dich vor einem Schmusekätzchen retten konnte und wie, beim Namen der Engel, du diese Geschichte auch noch freiwillig erzählen kannst!" Auch wenn er es selbst kaum glauben mag, das interessiert ihn grade wirklich. Ob Vohan und dieses Mädchen...? Seine Lippen kräuseln sich zu einem schelmischen Grinsen. "Und glaub mir, auch wenn meine Anwesenheit dir als Belohnung für einen, wenn auch nur scheinbat kurzen, Sieg nicht genug ist", seine Augen funkeln amüsiert, ,, ist das ein Grund zu feiern. Und auch wenn es nichts zu feiern gibt, dann feiern wir das eben." Er will noch einen Schluck trinken, doch der Rest Scotch reicht grade so aus um seine Lippen zu benetzen.  Bedauernd starrt er auf den leeren Boden und sieht dann mit schief gelegtem Kopf zu Vohan.

Offline KaZuko

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Re: Der Prota-/Antagonistenlaberfaselthread
« Antwort #6203 am: 26. Oktober 2014, 15:13:52 »
"Nur um das klarzustellen: Ich habe in meinem Leben schon öfter Scotch, Whiskey und das ganze Teufelszeug getrunken, als mir lieb ist", knurrte Vohan den selbsternannten King of Knowledge an, wobei er spürte, wie sich die Härchen in seinem Nacken dank der Gereiztheit aufrichteten. Verzogenen Mundes nahm er diesmal einen weniger kräftigen Schluck, womit das Getränk wieder einen angenehmen Geschmack annahm. Teufelszeug, das war es in der Tat. Aber in einem Punkt hatte er Recht: Manchmal war es wirklich die Lösung der Probleme. Hatte er das nicht erst vor wenigen Wochen wieder herausgefunden? Vohan schnalzte mit der Zunge. "Ich erzähle dir die Kurzversion, in Ordnung?", murrte er, das Glas gegen die Wange drückend. "Das Schmusekätzchen wir von uns der Fremde genannt. Er hat ein psychisches Band zu dem Menschenmädchen geflochten, Lela, das ihn dazu bringt, Jagd auf sie zu machen. Eines Nachmittags ... habe ich sie in der Stadt aus den Augen verloren. Ich konnte sie erst wiederfinden, als der Fremde sie bereits in den Händen hatte. Als ich zu ihnen wollte, um ihr zu helfen, hat unter einer Zeitung ein Tellereisen zugeschnappt und sich in meinem Bein verbissen. Damit hatte der Fremde leichtes Spiel mit mir und Lela musste ... ihr Leben riskieren. Glücklicherweise fand sie im Gerümpel eine Glasscherbe, mit dem sie ihm ein Auge ausstach." Gerunzelter Stirn blickte er sich nach Nikolaij um. "So viel zu Schmusekätzchen. Und um ehrlich zu sein, empfinde ich weder Verlegenheit noch Wut, mich von Lela gerettet haben lassen zu müssen. Ich bin stolz auf sie. Falls du das nicht verstehen kannst, lass es gut sein und hör dir lieber an, was die anderen zu erzählen haben. Die haben bestimmt bessere Geschichten auf Lager." In einer nachlässigen Bewegung ließ er die Hand in Richtung Nikolaij schnippen und vertiefte sich in seinen Scotch.
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Re: Der Prota-/Antagonistenlaberfaselthread
« Antwort #6204 am: 26. Oktober 2014, 16:03:04 »
Überrascht starrt Nikolaij  Vohan an. Mit so einem Redeschwall hat er nicht gerechnet, doch er muss sich widerwillig eingestehen, dass die Geschichte doch ihre schmackhafte Seite hat. Es mag sadistisch klingen, doch die Stelle, als Vohan in die Fälle gerät, spricht ihn am meisten an. Apropos Vohan: er scheint irgendetwas sehr interessantes in seinem Scotch gefunden zu haben, so wie er ihn zu Grunde starrt oder er will einfach in Ruhe gelassen werden. Damit ist er bei Nikolaij auf jeden Fall an der falschen Adresse. "Nur um das klar zu stellen: erstens- ich habe nie gesagt, dass du wenig Alkohol getrunken hast und zweitens- ich kann das sehr wohl nachvollziehen, doch deine Lela kann kein normaler Mensch sein, wenn sie irgendein Band mit dem Fremden verbindet." Er ist sich nicht sicher, ob er wütend auf den Schwarzauge sein soll, weil dieser ihn scheinbar für einen gefühlresistenten Schwachkopf hält oder lachen soll, weil er es innerhalb von zwei Minuten geschafft hat Gefühle in Vohan zu wecken. Hass ist ja bekanntlich auch ein Gefühl.
  Seufzend lehnt er sich nach hinten und wartet auf eine weitere Geschichte, doch als alle Schweigen fährt Nikolaij etwas genötigt fort. "Ich habe nichts gegen Frauen im Allgemeinen, nur gegen menschliche Frauen. Wegen einer durchgeknallten Horde eben jeder Geschöpfe bin ich, was ich bin. Nicht, dass ich es nicht toll finde, aber das letzte Gefühl, dass ich bewusst gespürt habe, ist Hass." Er zuckt mit den Schultern und klopft sich imaginär auf die Schulter. Lucie wäre stolz auf ihn, wenn sie sehen könnte, wie er versucht freundlich zu sein. Wie gesagt, die Betonung liegt auf "versucht". Er nimmt sich vor, ihr zu liebe etwas netter zu sein. Wöre er nicht gewesen, würde sie jetzt noch leben und er müsste nicht ohne Schuhe in einer Bar sitzen.

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Re: Der Prota-/Antagonistenlaberfaselthread
« Antwort #6205 am: 28. Oktober 2014, 16:18:27 »
Nicholas strich sich sofort durch die Haare, um sie wieder zu ordnen, nahm die Hände aber wieder runter, als er merkte, wie kindisch diese Reaktion war. Stattdessen schüttelte er nur den Kopf und verließ sich darauf, dass seine Haare wieder ordentlich fielen. Oder gekonnt unordentlich. Er schickte dem unwillkommenen Typen einen angesäuerten Blick hinterher und umklammerte sein Bierglas, was ihm dabei half, der Versuchung zu widerstehen, ihm an die Kehle zu gehen. Als Nikolaij sich dann auch noch die dreckigen Stiefel von den Füßen strich und Nicholas bei dem widerlichen Gestank, der in seine empfindliche Nase stieg, das Gesicht verzog, musste er schnell einen Schluck nehmen. Vor Wut über seine Unverschämtheit bekam er Vohans Geschichte nur am Rande mit. Was er aber mitbekam war, dass die meisten Anwesenden Nikolaijs Gesellschaft bereits innerhalb der ersten Viertelstunde seiner Anwesenheit überdrüssig waren. Er grübelte, ob die anderen wohl etwas dagegen hätten, wenn er den Affen, der sich als Engel hochspielte, aus der Bar warf. Den Spruch mit dem Postboten würde er ihm so bald nicht vergeben! Seine Autorin durfte er aber gerne länger beleidigen. Welche verdrehten Leitungen musste jemand haben, der ihn allein in die Meute seiner Feinde warf? Oder in die Meute derer, die ihn als seinen Feind betrachteten?
"Wenn dir Hass so gut gefällt", sprach er den Fremden mit übertrieben süßem Tonfall an, "dann nimm doch dein Glas, versinke in Selbsthass und sauf dich ins Koma, Flügelfreak!"

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Re: Der Prota-/Antagonistenlaberfaselthread
« Antwort #6206 am: 28. Oktober 2014, 18:01:55 »
Pru verfolgt stumm das Gespräch zwischen Vohan und Nikolaij und mischt sich nicht ein. Die Geschichte von Vohan scheint sie aber zu interessieren, ihr Blick liegt stumm auf ihm und sie hört aufmerksam zu - was sie gut kann. Währenddessen bestellt sie sich nur leise noch ein Glas mit Wasser, das sie bis zur Hälfte leer trinkt und geräuschlos abstellt. Nicholas Geste und seine düsteren Blicke, die er Nikolaij zuwirft, scheinen sie zu belustigen. Den Geruch, der in der Luft liegt, ignoriert sie zwar gekonnt, aber die Anwesenheit des Engels ist für sie nicht gerade die angenehmste. Als Nicholas den Neuen anspricht, erscheint ein leises Schmunzeln auf ihren Lippen, während sie seine Reaktion abwartet, die wohl sicherlich nicht besonders nett und wenn dann künstlich freundlich ausfallen wird.

WritingGirl

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Re: Der Prota-/Antagonistenlaberfaselthread
« Antwort #6207 am: 28. Oktober 2014, 20:53:04 »
Nikolaij beobachtete das Mädchen aus dem Augenwinkel, wie es sich doch tatsächlich noch ein Wasser bestellte. Ein Wasser! Dabei hatte er ihr doch die perfekte Gelegenheit gegeben, sich etwas Neues zu bestellen. Er spielte mit dem Gedanken ihr etwas Scotch einzuschenken, doch er entschied sich doch dagegen. Nicht, weil er sich um sie sorgte, dass sie vielleicht keinen Alkohol vertrüge, sondern weil sie den Scotch höchstwahrscheinlich über den gesamten Tisch prusten würde. Direkt in das Gesicht des Kampfhundes. Er grinste. Vielleich sollte er es doch riskieren. Aber nein, er verschwendete seinen Scotch nicht. Stattdessen hörte er sich die Worte des Köters an und prostete ihm zu. "Flügelfreak... Den kannte ich noch nicht. Gut gebellt, Wölfchen." Obwohl deine Stimme etwas piepsig klingt . "Aber Selbsthass ist nichts für mich. Dafür müsste ich mich selbst hassen." Er zwinkerte ihm zu, zog seinen Mundwinkel zu einem provozierenden Grinsen nach oben und leerte sein Glas, ohne den Welpen aus den Augen zu lassen. Es gab eben diese Intelligenzbolzen, für die Hass und Selbsthass das selbe war. Er seufzte. Und da soll ihm jemand sagen, dieser Werwolf sei kein Welpe. Sollte er erst mal Luzifer kennen lernen, dann würde er Nikolaij nie wieder auffordern in Selbsthass zu schwelgen. "Ich bin scheinbar der erste Engel, dem ihr begegnen durftet. Erzählt doch mal: Welche Wesen habt ihr kennen gelernt?" Er ließ es ihm letzten Moment sein, seine ursprünglich formulierte Frage zu stellen, die in etwa so klang: Welche Wesen mussten sich eure Anwesenheit antun? Und leben sie noch? und sah die anderen mit schief gelegtem Kopf an. Ein berechnendes Funkeln tanzte in seinen Augen.

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