Yo, Phanta-Menschen.
Aus Jucks und Tollerei habe ich heute Morgen angefangen, 'Begegnung' noch einmal korrekturzulesen. Ich dachte mir nichts böses dabei und ging eigentlich davon aus, dass ich kaum etwas zu tun haben werde, als mir doch auffällt, dass sich mein Stil seit dem letzten Korrekturdurchgang einem Punkt doch extrem gewandelt hat.
Es geht, wie der Threadtitel schon sagt, um die wörtlichen Reden. Beziehungsweise darum, wie diese während eines Dialogs in den Fließtext eingebunden sind. Es gibt ja mehrere Möglichkeiten, wie man das anstellen kann:
- „So zum Beispiel“, erklärte er. (Standard)
- Er überlegte kurz und sagte dann: „Oder mit Informationen vorweg.“ (eingeleitet)
- „Oder so.“ (kommentarlos)
- Er sah sich die vorherigen Beispiele an. „Oder doch ein wenig ausführlicher?“, überlegte er laut. (Standard u. Ausführung)
- Er hob einen Finger. „Oder doch eher abstrakt.“ Zufrieden verschränkte er die Arme. (doppelte Ausführung)
1. Frage: Was benutzt ihr am häufigsten?
2. Frage: Was lest ihr am liebsten in einem Buch?
In Begegnung habe ich, zumindest am Anfang, sehr oft kommentarlos geschrieben, wie beispielsweise hier:
Wieder war da dieses beunruhigende Grinsen. „Dann frag mich doch danach.“
„Ich habe keine Lust auf deine Psychospielchen!“
„Ich versuche nur, dir höfliches Verhalten beizubringen.“
„Da hast du aber seltsame Vorgehensweisen, Herr Knigge.“
„Na los, frag mich.“
„Lässt du mich dann für heute in Ruhe?“
Bei der Kypreon-Elite allerdings bin ich irgendwie viel ausführlicher, wie hier:
Sie zuckte die Schultern. »Insgesamt weniger Wachen, an denen du vorbei musst. Wenn du dich erst mal unsichtbar machen kannst, ist die Treppe kein Problem. Aber bis dahin musst du dich nur an einer Wache vorbei schleichen: die in der Eingangshalle. Beim Treppeneingang auf unserem Stock steht jede Nacht ein Soldat, genau wie oben direkt vor der Dachluke.« Mehrere Momente betrachtete sie mich aus schmalen Augen. »Willst du etwa heute Nacht ausbrechen?«
»Ich will doch nicht ausbrechen!«, rief ich erschrocken. Wenn Courtesy das dem Colonel erzählte, verurteilte der mich sicher zu Einzelhaft und permanenter Überwachung!
So plötzlich, dass es mich erschreckte, begann Courtesy zu lachen. »Nein, ich meine aus diesem Zimmer ausbrechen«, winkte sie ab. »Ich wollte wissen, ob du heute Nacht auf das Dach gehen willst.«
»Oh. Ähm, nein«, log ich hoffentlich überzeugend. »Heute bin ich zu müde. Das Training war schlimmer als alles andere, was ich in den letzten Jahren durchgemacht habe. Ich gehe nirgendwo mehr hin außer in dieses Bett.«
Jetzt ist für mich grade in Bezug auf Begegnung die Frage, was besser ist. Soll ich diese kommentarlosen Dialoge ein wenig ausführlicher gestalten oder lieber so abstrakt lassen? Wie ist da euer Bauchgefühl?
Liebe Grüße,
Kazu