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Autor Thema: Recherchemethoden  (Gelesen 21333 mal)

Offline Yona

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Recherchemethoden
« am: 07. Mai 2017, 21:44:28 »
Hallihallo!
Ich muss sagen, das Im-Internet-Gesuche hängt mir schon jetzt so brutal zu Hals heraus, ich hab einfach die Schnauze voll. Nach langem hin und her zwischen Polizei-Seiten, Gutefrage.net und tausenden weiteren Internetseiten weiß ich immer noch nicht, wie lange und ob es eine Haftstrafe für Jugendliche für das Hacken eines Unternehmens gibt...
Ja, okay, draum geht es in diesem Board auch gar nicht, ich wollte nur Fragen, wie recherchiert ihr für eure Projekte? Geht ihr so richtig in die Bibliothek und sucht da nach Fachbüchern, wenn das Internet Lücken aufweist? Oder fragt ihr euch durch? Bei wem?

Viele Grüße,
Yona (hoffend auf neue Strategien)

Offline Janika

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Re: Recherchemethoden
« Antwort #1 am: 08. Mai 2017, 17:12:08 »
Huhu Yona,

ich erlaube mir mal, den Thread umzubenennen, ich hoffe, das ist okay für dich. Dann pinne ich ihn nämlich oben an, damit er niemals verloren geht. ;)

Also, wenn ich im Internet recherchiere und auf der Suche nach Fakten bin, achte ich darauf, mich nicht auf Seiten wie gutefrage.net oder Wikipedia zu stützen, wo jeder schreiben kann, was er/sie will. Ich gucke auch mal dort, um eine erste Idee zu kriegen, aber suche dann möglichst immer noch zusätzlich die Bestätigung auf einer Fachseite raus. Auch Nachrichtenportale können hier teilweise helfen.
Eine Ausnahme sind Dinge wie Erfahrungsberichte, als plattes Beispiel mal genommen, wie sich das Leben nach einem schweren Unfall verändert oder wie sich ein Autounfall überhaupt anfühlt. Da suche ich dann natürlich gehzielt nach "Zeugenberichten", die nicht sachlich sein müssen. In solchen Fällen wird man oft in Foren fündig. Bei solchen Thematiken höre ich mich aber auch gern im Bekanntenkreis um. Dort und in besagten Foren etc. (auch gutefrage.net ist in dem Fall eine Anaufstelle) kann man auch selbst nachfragen, auch wenn ich mich online bisher auf den Tintenzirkel, die Phantastatur und vielleicht nochmal eine Facebook-Gruppe beschränkt habe.

Vor Ort bzw. in der Bibliothek recherchieren lassen sich vor allem geschichtliche und medizinische Grundfakten gut. Also wenn du erstmal Wissen zu einem Thema sammeln willst, ehe du gezielt nach bestimmten Details forschst. Oder wenn es um historische Landkarten und Stadtpläne geht.
Ich muss tatsäüchlich sagen, dass ich auch hier selten persönlich in die Bibliothek schlendere, dafür ist sie von mir einfach zu weit weg. Dann gucke ich lieber online - oder lese Leseproben/Blick-ins-Buch-Passagen von entsprechenden eBooks auf Google und Amazon. Manchmal helfen diese willkürlichen Seiten schon ein bisschen weiter.
Manchmal besorge ich mir solches Fachwissen auch über Dokus aus dem Fernsehen oder Online-Mediatheken. Auch da sind historische Thematiken oder z.B. Fachwissen zu Flora und Fauna gut zu erhalten. :)

Für ein Projekt, das ich gerade pausiert habe, brauche ich Fachwissen über Eulen, bzw. jemanden, der weiß, wie diese sich wirklich verhalten und wie viel "Fantasy-Abwandlung" in meiner Geschichte noch realistisch wäre. Dafür habe ich mit einem Falkner, dessen Eulen ich mal getroffen habe, vereinbart, dass ich ihn anrufen oder treffen darf, wenn es soweit ist, und er mir dann nach Möglichkeit meine Fragen beantworten wird. Experten zu kennen/kennenzulernen ist also ebenfalls praktisch.

Soweit erstmal von mir. Ich bin gespannt, zu hören, wie die anderen Mitglieder hier so recherchieren. :)

Lieber Gruß
Janika
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben!

Offline Yona

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Re: Recherchemethoden
« Antwort #2 am: 08. Mai 2017, 18:51:00 »
Vielen Dank für so viel Text, ich erkenne da ja viel von mir wieder, aber habe auch ein paar neue Strategien gefunden. Und noch eine Frage - hast du dem Falkner gesagt, dass du schreibst und das für ein Buch brauchst?

Viele Grüße,
Yona

Offline April

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Re: Recherchemethoden
« Antwort #3 am: 08. Mai 2017, 19:44:35 »
Also, ich habe mal meine Mutter gefragt (arbeitet beim Amtsgericht und kennt sich also aus) und die hat mir folgende Antwort gegeben:
Ja, es gibt eine Haft- bzw. Geldstrafe. Im StGB (frag mich nicht, was das bedeutet) steht in §303a, dass beim Hacken eines Unternehmens, wenn es nicht so furchtbar folgenschwer ist, zwei Jahre Haft oder eine Geldstrafe erteilt werden.
Außerdem steht im StGB §303b, dass man bei schlimmeren Folgen zu drei Jahren Haft verurteilt wird und beim Hacken eines Betriebes zu fünf Jahren.
Im JGG (=Jugendgerichtsgesetz) steht, dass die Sachen aus dem StGB auch für Jugendliche gelten. Bei Jugendlichen kann die Strafe durch den Richter aber gemildert werden.
Schätze mal, dass du das schon weißt, aber ich sag es dir trotzdem: Man ist erst ab 14 strafmündig. Wollte ich bloß noch sagen, weil Jo (um den es ja in deinem Buch geht) erst 13 ist.
Viele Grüße,
Sandsturm
PS.: Für mehr Informationen einfach StGB oder JGG in die Suchmaschine eingeben. Dann erscheinen gleich Internetseiten, bei denen man auch die Texte nochmal nachlesen kann.
"So, I´m going to bed before either of you come up with annother clever idea to get us killed - or worse, expelled."

Offline Thiod

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Re: Recherchemethoden
« Antwort #4 am: 09. Mai 2017, 00:50:47 »
Wenn es um Gesetzesfragen geht, kann man auch sehr gut googeln. Es gibt super Seiten für und von Jura-Studenten. Außerdem sind alle deutschen Gesetze (und ich glaube, die anderer Länder auch) vollständig im Internet zu finden(https://www.gesetze-im-internet.de/ also, das ist jetzt die Seite für DEUTSCHE Gesetze). (Und eine Seite namens OpenJur enthält obendrein sogar noch tausende von Gerichtsurteilen samt Begründungen und so).

Oh, und StGB steht für Strafgesetzbuch - das ist das Gesetzbuch, in dem es um Verbrechen geht (sowas wie Diebstahl, Beleidigung, Körperverletzung...) - die anderen Gesetzbücher regeln die Sachen, wo zwar ein Rechtsstreit besteht, aber kein Verbrechen (Familienrecht - wo es z.B. um Sorgerecht oder Scheidungen geht, Arbeitsrecht - wenn man gekündigt wird und dagegen klag z.B., usw.).

Viele Grüße,
Thiod.
Wissen ist Macht - Phantasie ist Freiheit

Offline Janika

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Re: Recherchemethoden
« Antwort #5 am: 09. Mai 2017, 10:22:53 »
Vielen Dank für so viel Text, ich erkenne da ja viel von mir wieder, aber habe auch ein paar neue Strategien gefunden. Und noch eine Frage - hast du dem Falkner gesagt, dass du schreibst und das für ein Buch brauchst?
Also eigentlich war das eher kurz gehalten ... :P Und ja, ich habe dem Falkner ganz offen gesagt, worum es geht und weshalb ich Unterstützung bräuchte bzw. gerne hätte. Hat er super aufgenommen. Ich durfte nun auch eines der Fotos von mir mit seiner Schleiereule Selenia, die letztes Jahr entstanden sind, als Autorenfoto nehmen. Ohne Nutzungsgebühr oder so. :)

Magst du deine Strategien hier dann auch erläutern? Das wäre toll!

Lieber Gruß
Janika
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben!

Offline Yona

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Re: Recherchemethoden
« Antwort #6 am: 09. Mai 2017, 14:07:51 »
@Sandsturm: Vielen Dank, das ist natürlich die beste Recherchmethode... Also, für Erwachsene wusse ich das ja schon, aber für Jugendliche war ich mir da nicht sicher, weil da ja oft Unterschiede bei den "Strafen". Das ganze ist auch gar nicht für Jo, sondern ein 16-jähriger Hobby-Hacker namens Josh, der eventuell einmal ein Bekannter von Jo werden könnte, wenn das Buch ein paar Seiten mehr hat.

@Thoid: Danke, werde ich für "Jo" vermutlich häufig brauchen :)

@Janika: Na, man braucht ja erst einmal so viel Stoff, den man auch schreiben kann, da hapert's bei mir auch schon :)

Also, eine richtige Strategie habe ich da nicht, da habe ich ich vielleicht falsch ausgedrückt, aber ich gebe meistens erst einmal ein Suchwort im Netz ein, wenn da wirklich gar nichts geht (Ich sehe auch bei Wikipedia, um grob zu wissen, woran ich bin - Wikipedia ist mittlerweile aus sicherer geworden) kommen die nächsten Such-Schritte. Außerdem hab ich mal gehört, ein Suchwort in Anführungszeichen einzugeben würde gezieltere Ergebnisse bringen - noch nie probiert, bringt vielleicht was.
Bei vielen Themen kann ich auch meine allwissenden Eltern fragen... sogar das gute alte Lexikon hilft, aber ich bin oft zu faul und die Texte zu kurz, also ich würde davon abraten. In die Bibliothek bin ich aber noch nie allein der Recherche wegen gedackelt, wenn, dann suche ich mir einen Roman in dem es um mein Thema geht - Recherche für Faule.

Viele grüße,
Yona


Offline Thiod

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Re: Recherchemethoden
« Antwort #7 am: 13. Mai 2017, 16:20:13 »
Die Anführungszeichen sorgen dafür, dass mehrere Begriffe hintereinander nur in genau der Reihenfolge und ohne Wörter dazwischen gesucht werden. Wenn ich
Stein der Weisen
eingebe, kriege ich auch Ergebnisse à la "und die Steine weisen uns den Weg"
wenn ich aber
"Stein der Weisen"
eingebe, kriege ich nur Sachen, wo genau diese Formulierung vorkommt.
Ein weiterer Trick, der in der Google-Suche funktioniert, ist das Minus. Damit kann man Wörter aus seiner Suche ausschließen.
Harry -Potter
wirft alle Seiten aus, die Harry enthalten aber nicht Potter.
Früher konnte man diese Sachen auch in der erweiterten Suche einstellen - aber die wurde ein wenig umdisigned, daher weiß ich nicht, ob es die in der Form noch gibt.

Viele Grüße,
Thiod.
Wissen ist Macht - Phantasie ist Freiheit

Offline Yona

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Re: Recherchemethoden
« Antwort #8 am: 13. Mai 2017, 20:46:19 »
Okay, danke :)