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Autor Thema: Methode: X-Files  (Gelesen 17524 mal)

Offline Thiod

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Methode: X-Files
« am: 09. November 2016, 09:20:44 »
Hallo in die Runde,
nach dem wir im "Ende unter dem Roman" etwas OT geworden waren, eröffne ich jetzt hier den Thread zu der "X-File"-Methode. Und da mir die Methode selbst mehr oder weniger neu ist, werde ich einfach aus Theas Kommentar kopieren:

Zitat
Thiod, ein X-File habe ich durch Jacky Vellguth kennengelernt, die kennst du vielleicht. Ich hab mal die entsprechenden Passagen aus ihrem Newsletter rauskopiert (Ich hoffe, dass darf man überhaupt :

Was ist ein X-File?
Nein, es hat nichts mit Akte-X und auch nichts mit erotischen Inhalten zu tun ^^;
Diese Woche möchte ich dir einen kleinen Einblick in meinen Überarbeitungsprozess geben:

Während ich meine Geschichte im Rohentwurf verfasse, lege ich ein sogenanntes X-File an. Das ist einfach eine Textdatei mit einer fortlaufenden Liste. Hier kommen alle Fehler, Verbesserungsvorschläge und Eingebungen rein, die mir während des Schreibens auffallen, die ich aber nicht sofort beheben will. Schließlich will ich meinen Schreibfluss nicht behindern, sondern "das Ding erst mal fertig machen".

Sagen wir, mir fällt auf, dass Karl Gustav am Ende unbedingt ein Handy braucht, ich aber am Anfang als technofob dargestellt habe. Schwups, kommt das in das X-File und ich kann mich wieder mit der Szene befassen, in der ich mich eigentlich gerade befinde.

Zusätzlich packe ich Markierungen mitten in den Text. Sagen wir, mir fehlt ein Wort. Ich weiß genau, dass es das Wort gibt, aber es fällt mir einfach nicht ein. Dann nehme ich das nächstbeste Wort, markiere es im Text mit XXX (einfach weil ich kein Wort mit drei "x" kenne. du kannst aber auch # oder zzz oder was-weiß-ich nehmen; Hauptsache, es ist konsistent) und schreibe einfach weiter.

Unter Umständen schreibe ich auch ganz oben über die Szene XXX Blödsinn XXX :p

Wenn es dann an die Korrektur geht, nehme ich mir zu allererst das X-File selber vor. Ich lese mich durch die Liste und fange mit dem schwierigsten Fehler oder der Idee mit den größten Auswirkungen an. Wenn das eingebaut ist, wird diese Zeile einfach gelöscht. Dadurch wir die Datei mir fortschreitender Korrektur immer kürzer -- sehr motivierend :)

Anschließend benutze ich die programminterne Suchfunktion um alle Vorkommen von "XXX" im Text des Manuskripts zu finden. Die schaue ich mir dann (manchmal) einmal alle an, um grob zu sehen, wo es noch hakt und dann gehe ich sie Punkt für Punkt durch, bis mein Manuskript XXX-frei ist.

Der Vorteil des X-Files?
Mir hilft alleine die Existenz dieser Datei, den ersten Entwurf (schneller) fertig zu bekommen. Denn dadurch habe ich die "offizielle" Erlaubnis Fehler zu machen. Gleichzeitig weiß ich, dass ich nicht vergessen kann, sie nachher zu beheben, schließlich habe ich sie ja dokumentiert :)

Ich selbst mache etwas Ähnliches, aber nicht ganz so planvoll und strukturiert - ich werde es aber unbedingt mal versuchen. Meist halte ich meine Änderungsüberlegungen mit Hilfe der Word-Kommentar-Funktion fest, aber die nervt manchmal auch.

In diesem Thread können sich alle austauschen, die Fragen zur Methode haben oder schon Erfahrungen damit haben, die sie teilen möchten - oder auch alternative Methodenvorschläge haben.

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Writing_Chrissi

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Re: Methode: X-Files
« Antwort #1 am: 11. Dezember 2016, 00:49:38 »
Das klingt nach einer Methode, die ich ausprobieren sollte! Bislang tummeln sich alle Logikfehler und vergessene Ideen etc. irgendwo in meinen 5 Notizbüchern und selbst mit Post its blicke ich so langsam nicht mehr durch...
Nimm dir Zeit für deine Träume, bevor die Zeit dir deine Träume nimmt!

Offline Yona

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Re: Methode: X-Files
« Antwort #2 am: 02. April 2017, 17:28:07 »
Also ich habe ein externes Dokument, wo ich weitere Angaben zu den Personen mache, Textpassagen für später aufhebe und eben auch ungereimtheiten notiere. Der Nachteil: Ich weiß nicht unbedingt, WO genau diese Zeilen liegen, muss mich halt errinnern oder ich schreibe ungefähr die Zeile hin und mache dann so Kommentare wie: "So in der Mitte" oder: "Ganz untern, evtl. auf der nächsten S.".
Die Methode finde ich sehr gut, wenn ich auch mit meinem Open Office keine Textstellen finden kann, da kann ich nur die letzte oder die erste im Text, nicht mehrere (Wer Open Office hat, kapiert was ich meine), hätte ich nict Open Office, wäre mir die Methode am liebsten.

Viele Grüße,
Yona