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Schreiben und Träumen

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Thiod:
Hallo in die Runde,

ab und zu braucht man mal neue Themen, um frischen Wind in den Laden zu bringen und heute Nacht hatte ich einen Traum, der mich auf dieses hier gebracht hat:

Verwendet ihr Träume in euren Geschichten? Und tauchen eure Geschichten in euren Träumen auf?

Ich habe heute Nacht zum Beispiel von meiner Elves-Century-Protagonistin geträumt. Aber oft ärgert mich an meinen Träumen, dass sie dann dem Canon meiner Handlung nicht treu bleiben, sondern irgendwelche Details völlig verdrehen.

Viele Grüße,
Thiod.

Thea:
Hallo,
ich finde das Thema sehr interessant. Generell versuche ich, Träume zu vermeiden, weil die immer nur irgendetwas vorwegnehmen (Das bezieht sich jetzt nur auf die Träume, die in meinen Geschichten vorkämen ...) In der Gilde, meinem alten Projekt, träumt meine Prota aber doch zweimal etwas. Ich bin allerdings zur Zeit echt am Überlegen, ob ich die Szenen ändern soll. In dem einen Traum träumt sie viel zu genau von einem Angriff, der dann am nächsten Tag passiert, was irgendwie die Spannung rausnimmt. Deswegen kommt das Thema grad ganz gut für mich :)
Bei meinem aktuellen Projekt habe ich gar keine Träume drin, und der Plot sieht auch nicht vor, dass sich das noch ändert.

Weil du schreibst, deine Protas verdrehen Details, Thiod... Bedeutet das, dass du aber doch irgendwie von dem Plot träumst? Ich hatte bisher zwei Träume, die aber beide etwas strange waren. In dem einen war ein Prota irgendwie Drachen-Steigen-Lassen, was weder vorkommt, noch annähernsweise Sinn macht, bei dem anderen habe ich den Inhalt leider vergessen. Aber ich führe so eine Art Mini-Tagebuch, in das ich wichtige Daten reinschreibe, zum Beispiel, wenn ich ein Stufenziel beim Überarbeiten erreiche, oder so. Ich bin dazu übergangen, die Träume auch darein zu schreiben, weil ich die doch ganz cool finde :)

Joa, das wäre es dann von mir.
LG,
Thea

Janika:
Ich träume manchmal von meinen Geschichten, ob nun von denen in Arbeit oder von denen in Planung. Das kann einfach nur lustig sein, aber auch hilfreich, ist immer unterschiedlich. Für ein großes Projekt, das ich nächstes Jahr schreiben möchte, war es bislang sehr hilfreich. :)
Ab und an träume ich auch verrücktes Zeug, aus dem Romanideen entstehen. Oder auch "nur" für Kurzgeschichten. Allerdings ist es für mich sehr unpraktisch, dass man so viel nach dem Aufwachen sofort vergisst, selbst wenn man es direkt aufschreiben will oder so.

In Geschichten verwende ich manchmal Träume, aber nicht so häufig. Meist sind sie nicht wichtig für die Handlung, und wenn doch, ist es meiner Ansicht nach nicht immer logisch/schlüssig, dass die Auflösung eines Problems durch einen Traum ergeben hat. Daher habe ich das erst einmal gemacht.
Albträume wiederum nutze ich häufiger, aber die skizziere ich meist nur und der Inhalt ist nicht weiter wichtig, sondern soll nur den Puls der Figur in die Höhe treiben oder Ähnliches. ;)

Thiod:
Ich träume nicht wirkllich von dem Plot der Geschichten - allerdings ist Elves' Century eine Urban Fantasy, die in der Gegend spielt, in der ich früher gewohnt habe - das heißt, dass es teils naturgegebene Überschneidungen zwischen meinen Trauminhalten und dem Setting der Handlung gibt - nur dass dann plötzlich meine Halbelfische Protagonistin darin herumrennt (oder ich sie bin - nicht verwunderlich, da sie Ich-Erzählerin ist). In diesem konkreten Traum hat sie mit jemandem über die Reaktionsgeschwindigkeit von Elfen und Menschen geredet (irgendwer hatte behauptet, jemand sei einem Schuss ausgewichen oder so, und der eine meinte, dass könnte nicht stimmen, der andere meinte, es könnte). Meine Protagonistin meinte dann, Elfen könnten das, und Menschen manchmal, zumindest habe ihr menschlicher Freund es auch schon einmal geschafft, einem Schuss auszuweichen. Dann hat sie aber im Nachsatz hinzugesetzt, dass er auch elfischer Abstammung ist - das weiß sie aber gar nicht! Und ich habe dann nur (schon halb im Traum) gedacht, dass sie da gerade den Plot verhunzt, weil sie einfach Wissen von der Autorin stielt. (Ganz abgesehen davon, dass es alles etwas übertrieben war, denn SO schnell, dass sie Kugeln ausweichen können, sind meine Figuren auch nicht... das wäre ZU overpowered).

Träume in Geschichten umgewandelt, habe ich erst sehr selten und es waren auch nur Kurzgeschichten, ähnlich wie Janika. Mit prophetischen Träumen in Fantasy habe ich kein Problem, sofern ersichtlich wird, dass prophetische Fähigkeiten möglich sind und sie nicht nur als Plot-Device eingesetzt werden, sondern sich natürlich einfügen. Besonders viel verwende ich sie aber nicht. In meinem Garia träumt ein Prota einmal, dass eine Freundin in Gefahr ist - was dann auch stimmt, aber er träumt nicht von der Situation, in der sie wirklich ist, sondern mehr von einer symbolischen Szene. Und mein Prota in meinem aktuellen Projekt ist zwar leicht hellsichtig, kann aber nicht träumen, da er - spezies bedingt - nicht schläft.

Viele Grüße,
Thiod.

Writing_Chrissi:
Huhu,

Ob ich schon einmal von meinen Gecshichten geträumt habe, kann ich gerade schwer sagen. Bestimmt irgendwann mal, aber dann kann ich mich jetzt leider nicht mehr erinnern...

Allerdings spielen Träume in Seelenwandler eine wichtige Rolle, weil durch sie die einzige Möglichkeit gegeben ist, mit einer Person in Kontakt zu treten, die in der früheren Handlung verstorben ist. Das passiert nicht jede Nacht, aber ab und an kann es sein, dass besagte Person (unbewusst) aus dem Jenseits Kontakt aufbaut und sich meine Charaktere im Traum zu ihr verirren. Ich finde, das ist eine schöne Möglichkeit, um die tote Figur in Erinnerung zu behalten (auch wenn mir einige damit sicherlich nicht zustimmen werden). Außerdem ist sie immer noch wichtig für die Handlung und muss in irgendeiner Weise noch Teil der Geschichte sein. Und da ich die Möglichkeit hatte, zwischen einem Geist und einer Erscheinung im Traum zu wählen, schien mir der Traum die bessere Variante zu sein.

Lg Chrissi :)

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