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Autor Thema: Worauf muss ich achten, wenn ich eine Geschichte an einen Verlag schicke?  (Gelesen 21466 mal)

Nadine

  • Gast
Schreiben macht Spaß, Schreiben tut gut, Schreiben kann uns tage- und wochenlang völlig in eine andere Welt entführen. Hin und wieder schreiben wir zu bestimmten Themen, lassen uns inspirieren, experimentieren und testen und aus. Und natürlich wollen wir dann wissen, wie unsere Texte bei anderen ankommen. Nicht nur hier im Forum, in uns wächst der Wunsch, auch völlig Fremde unsere Geschichten lesen und beurteilen zu lassen, am Ende vielleicht sogar die eigene Geschichte gedruckt auf Papier in der Hand zu halten.

Der Weg dorthin ist weit und er erfordert viel Übung. Es ist wie mit allen Dingen im Leben. Weder könnt ihr über Nacht Mathematik vollständig verstehen, weil euch eine bestimmte Art von Aufgaben leicht fällt, noch werdet ihr nach einem halben Jahr Training in der Bundesliga spielen, egal wie sehr der Trainer euer Talent und euren Trainingseifer lobt. Auch Nähen, Stricken, Reiten, Fahrradfahren, überall benötigt ihr Übungen und Aufgaben, um eure Fähigkeiten zu schulen und richtig, richtig gut zu werden.
Beim Schreiben ist es genauso. Nur weil man in der Schule lernt, Wörter in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen, ist man noch lange nicht in der Lage einen Roman so zu verfassen, dass andere ihn lesen wollen. Es erfordert Übung. Deshalb sollte man seine Werke auch nicht zu früh und unüberlegt an Verlage schicken. Neben der dicken Enttäuschung, ein nichtssagendes Absageschreiben zu erhalten, gibt es leider viele Pseudoverlage, euch reinlegen wollen.

Wir geben euch hier eine kleine Hilfe mit auf den Weg, was ihr beachten solltet. Natürlich kennen auch wir nicht alle Tricks, die Betrüger so draufhaben, Eigenverantwortung und Hirn anschalten sind immer angesagt, aber wir wollen eure Sinne schärfen, damit ihr erkennen könnt, wenn jemand euch über den Tisch ziehen möchte.
Die Wettbewerbe in dieser Rubrik sind handverlesen und sorgfältig ausgesucht. Ihr könnt hier beruhigt etwas einreichen. Eine letzte Garantie können wir natürlich auch nicht geben, aber wir tun unser Bestes, für euch nur die wirklich seriösen Sachen herauszusuchen. Sprecht im Zweifelsfall mit uns oder mit euren Eltern, wenn ihr unsicher seid.

Solltet ihr ein Wort nicht verstehen, dann schlagt hier nach: Verlag-Deutsch <-> Deutsch-Verlag; Was bedeutet eigentlich ...?
Die Liste wird natürlich immer ergänzt und überprüft. Wenn ihr eine Frage habt oder euch ein Punkt in der Liste fehlt, dann schickt mir (Nadine) eine kurze Nachricht.


Wann sollte ich auf keinen Fall meine Geschichte zu einem Wettbewerb schicken?
  • Wenn ein Wettbewerb etwas kostet, dann macht nicht mit. Sobald ihr mehr als einen Papierausdruck eurer Geschichte und das Porto bezahlen müsst, lasst die Finger davon!
  • Wenn der Verlag euch kein Belegexemplar für die Veröffentlichung gibt. Man unterscheidet zwischen Frei- und Belegexemplar. Das Belegexemplar sollte man immer bekommen. Freiexemplare sind kostenlose Exemplare, die ihr zusätzlich zum Belegexemplar bekommt. In einer Geschichte steckt eine Menge Arbeit und wenn ihr dafür schon kein Geld bekommt, dann solltet ihr nicht welches ausgeben, um euer eigenes Buch zu kaufen. Ein Beleg ist dazu da, dass ihr kostenfrei (!) sehen könnte, wie eure Geschichte erschienen ist.
  • Wenn der Wettbewerb und die Anthologie, die anschließend entsteht, zwar kostenfrei sind, der Verlag aber für andere Bücher Geld nimmt, dann schickt nichts ein! Wer sich ein wenig mit Verlagen auskennt, wird euch sonst immer fragen, ob ihr für die Veröffentlichung bezahlen musstet. Manche Leute fragen auch nicht, sondern gehen einfach davon aus, dass ihr so blöd ward, zu bezahlen und das ist echt peinlich.

Allgemeine Fragen

  • Was bedeutet "unveröffentlicht?": Da gibt es keine Regel. Die Spanne reicht von "darf im Internet in einem geschlossenen/offenen Forum stehen, aber nicht gedruckt sein" bis zu "Autor darf keinen Roman veröffentlicht haben", etc.. Fragt am besten freundlich beim Verlag oder der Jury nach. Normalerweise sind Texte, die in geschlossenen Foren besprochen werden, kein Problem. Die Antwort, die ihr bekommt, dürft ihr gerne mit uns teilen aber beachtet, dass hier das Briefgeheimnis gilt! So lange der Antwortende euch nicht eindeutlig erlaubt, seine Mail hier einzustellen, könnt ihr das Gesagte nur in eigenen Worten wiedergeben.