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Autor Thema: Ein neuer Einstieg  (Gelesen 11710 mal)

Conâsil

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Ein neuer Einstieg
« am: 31. Januar 2012, 16:56:59 »
Ich bin's.. Seit ungefähr einem halben Jahr habe ich hie nicht mehr geschrieben. Nagut, weder hier noch überhaupt. Ich dachte immer, Schreiben sei eine meiner Leidenschaften. Aber dann fiel mir auf, dass ich nichts tue. Damals schrieb ich immer mal begeistert 2 Seiten und dann verfiel das Thema wieder in der Versenkung. Mit dem NaNo hab ich uch angefangen, aber meine Geschichte wurde dann zu einem hoffentlich-schaff-ich-die-1700-Wörter-Programm. Es machte einfach keinen Spaß mehr. Mir fiel aber auf, dass Fantasy wohl doch nicht so mein Ding ist. Genausowenig wie das Schreiben. Ich lese auch nicht mehr viel in der Richtung. Aber ich gucke viele Filme. Und da ist mir aufgefallen, dass ich selten in "Geschriebenem" denke. Wenn ich eine Idee habe, dann erscheint sie in Form einer mitreißenden Blockbuster-Szene. Und das will ich hinkriegen. Fantasy ist für mich nicht der richtige Weg, deswegen werde ich es über die Science-Fiction probieren. Mal schauen, wie das so läuft!

Schreibt ihr auch Fantasy oder Science-Fiction oder was ganz anderes? Dann raus damit!

Offline SkullCollector

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Re: Ein neuer Einstieg
« Antwort #1 am: 31. Januar 2012, 17:19:19 »
Science Fiction!
Das gefällt mir.

Das Denken, der Prozess des Vorstellens, geschieht bei jedem bildlich. Bei manchen intensiver als bei anderen. Das Ziel eines Autoren ist es, diese Bilder so präzise beschrieben wie möglich in Textform darzustellen. Bei dir im Kopf laufen wie du sagtest permanent Blockbuster, also ist eine Voraussetzung erfüllt.
Jetzt musst du nur herausfinden, wie du am besten die Bilder in deiner alltäglichen Kinowelt aufs Papier bringst. Die einen machen es strukturiert, plotten, notieren sich alles, was ihnen einfällt. Zu der Gruppe gehöre nebenbei bemerkt auch ich. Andere schreiben darauf los, lassen die Tasten glühen und wenn ihnen etwas nicht gefällt, wird es weggeschmissen oder zur späteren Konsultierung irgendwo verscharrt. Dann wird ein neuer Versuch gestartet. Sicher gibt es noch zig weitere Möglichkeiten, denn jeder hat seinen Stil, auf den er schwört. Wenn man nicht beide groben Richtungen ausprobiert hat, weiß man natürlich auch nicht, wie man am ehesten etwas zustande bringt.
Wie gehst du an die Sache ran?

Und der Umstieg von einem Genre zum anderen ist auch keine schlechte Idee. Wenn es das ist, was an dir zerrt, probiere auch hier verschiedene Möglichkeiten. Du kannst dabei nichts falsch machen.
"Blase dich nicht auf, sonst bringet dich zum Platzen schon ein kleiner Stich."
~ Friedrich Nietzsche

Rosentinte

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Re: Ein neuer Einstieg
« Antwort #2 am: 31. Januar 2012, 19:10:36 »
Hallo Conâsil,

Ich kann mich SkullCollectors Ausführungen nur anschließen.
Zitat
ie einen machen es strukturiert, plotten, notieren sich alles, was ihnen einfällt. Zu der Gruppe gehöre nebenbei bemerkt auch ich.
Eine Methode, die dir hier vielleicht helfen könnte, Conâsil, wäre, die Cluster-Methode. Dabei notiert man alle Bilder und Assoziationen, die man zu einem bestimmten Stichwort (oder einer Szene etc.) hat, in einem Cluster, scheinbar ungeordnet. Doch man erkennt dann die Zusammenhängen und zumindest bei mir ist es so, dass es meist irgendwann "Klick" macht und ich einen roten Faden für meine Geschichte o.ä. gefunden habe.
Kennen gelernt habe ich diese Methode in Gabriele L. Ricos Schreibratgeber "Garantiert schreiben lernen", das ich trotz einiger sehr trockener Passagen nur empfehlen kann.

LG, Rosentinte

Conâsil

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Re: Ein neuer Einstieg
« Antwort #3 am: 02. Februar 2012, 18:09:32 »
Ich habe meistens einfach eine kleine Idee zu einer Szene, schreibe diese dann und danach landet sie erstmal im Ordner ;D
Später fehlt mir dann die Lust, danach weiter zu schreiben. Das ist halt das Problem.
Cluster-Methode? Ich kann's ja mal ausprobieren.. Dann schreibe ich einfach alles, was in meine Story mit reinsoll, und würfel es durcheinander ;D
Danke für die Tips!

Yanosch W.

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Re: Ein neuer Einstieg
« Antwort #4 am: 14. Februar 2012, 01:32:50 »
Hallo.
Gesundheitlich bedingt stecke ich gerade selber in einer Art 'Schreibkriese'. Deren Folge ist leider, das ich vorübergehend eine Pause von meinem eigentlichen Schreibprojekt nehme.
Da ich so ganz ohne Schreiben auch nicht glücklicher bin, habe ich mich dann entschieden, einfach mal was ganz anderes zu machen. Statt meines geliebten Low-Fantasy-Schinkens habe ich jetzt sowohl einen Kriminal-Kurzroman als auch eine Geschichte über Realitätsverzerrung begonnen.
Meine Erfahrung mit diesem Genrewechsel ist, dass es zwar auf lange Sicht mein eigentliches Projekt nicht verdrängen wird, im Augenblick aber genau das Richtige ist, weil ich weiß, dass alles, was ich jetzt am Fantasy-Schinken schreibe, qualitativ unter meinem Niveau wäre. Deswegen kann ich so etwas nur empfehlen. Und wenn Fantasy nicht geht, warum dann nicht Since-Fiction.

Noch ein kleiner Strukturtipp. Als ich bei meiner Kriminalgeschichte nicht weitergekommen bin, habe ich zum ersten Mal die Schneeflocken-Methode zum Planen benutzt, und siehe da, es hat richtig Spaß gemacht. Wenn man sich für die einzelnen Schritte nur genug Zeit lässt, kann die Methode aus einem flüchtigen Handlungsgedanken ein funktionales Grundgerüst machen. Eine gute Erläuterung der Schneeflocken-Methode gibt es zB. auf www.schriftsteller-werden.de . Bei Interesse kann man ja auch einfach mal danach googeln.

Mit freundlichen Grüßen, Yanosch

feelingSouldream

  • Gast
Re: Ein neuer Einstieg
« Antwort #5 am: 14. Februar 2012, 19:56:29 »
Hey,

ich schreibe eigentlich schon immer hauptsächlich Fantasy, habe mich aber auch schon mal an einem History-Roman versucht.
Der hat immoment leider nur zweieinhalb Seiten, da mir einfach die Lust vergangen ist ihn weiterzuschreiben.

Sciencefiction hab ich ehrlich gesagt noch nie geschrieben, obwohl ich selbst dazu eine Idee hätte,
doch ich denke das wäre zu kompliziert zu schreiben für mich, da ich wirklich eher in die Fantasy-Spalte gehöre.
Aber vielleicht probier ich es ja irgendwann aus, mal sehen.

Liebe Grüße
Marie

!sa

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Re: Ein neuer Einstieg
« Antwort #6 am: 20. Februar 2012, 15:11:18 »
Also als erstes muss ich dir ein Lob aussprechen.
Du hast super erkannt, was du magst und was nicht.
Das ist ja nicht immer einfach, früher dachte ich immer, ich mag zeichnen,
aber irgendwie hatte ich immer so im Unterbewusstsein, dass es doch nicht so meins ist. :-\
Manchmal merkt man so was erst nach langer Zeit, wenn man das eine schon lange gemacht hat.
Umso wichtiger ist ein (durchdachter) Neuanfang.
Durchdacht deswegen, weil es (für mich persönlich) demotivierend ist, wenn man etwas neues macht
und dann merkt, dass es doch nichts ist. Dann sucht man sich wieder was neues, so schnell schnell,
ich will was haben, was ich machen kann.
Fataler Fehler, wie ich gemerkt habe. Das machte alles nur noch schlimmer.
Das einzige, dem ich wirklich treu geblieben bin, ist das schreiben.
Alles andere kam und ging, das Schreiben blieb aber.
Und ich bin froh drüber. :)
Und in welche Richtung das geht, stellt sich meist erst nach einer Weile heraus.
Ich schreibe ja auch mehr reelle Geschichten, mit Fantasy kann ich einfach nicht viel anfangen.
Ich glaube, (fast) jeder merkt irgendwann, was er wirklich kann und - viel wichtiger - was ihm Spaß macht.

lg,
Isa

Offline Tintenflügel

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Re: Ein neuer Einstieg
« Antwort #7 am: 13. Mai 2012, 20:29:46 »
Also Conâsil, du bist nicht allein!  :D
Ich hab auch ein Filmhirn, ich sehe Szenen auch immer nur in FILMszenen. Und da geht's dann immer so richtig los: da gibt's hektischen perspektivenwechsel, ein imaginäres Orchester irgendwo in den Untiefen, die Leute meine "Vorstellungskraft" nennen, geigt mit enormer Kraft auf und die Charaktere springen und rennen und rutschen quer durch das Setting, das sich nicht selten über mehrere Hektar erstreckt. Und dann wird eben wichtig: Was sehe ich? Aufschreiben. Und fast noch wichtiger: Was fühle ich bzw. Der Charakter? Aufschreiben. Und wenn man das hat: na dann Herzlichen Glückwunsch! Dann wurde der Highway to Paper von deinem Hirn aufs Papier soeben eröffnet! Und Ideen sind wie die Menschen eben Herdentiere. Wenn eine Idee anfängt hast du bald einen sechsspurigen Superhighway von deiner Vorstellung aufs Papier.
Und ja ich hab auch schon an andere Genres gedacht. Lovestories oder Dramen sind schon einige vorhanden.
je suis venu au monde dans un temps très vieux
-Erik Satie-

Offline Seelenworte

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Re: Ein neuer Einstieg
« Antwort #8 am: 09. Juni 2012, 00:30:46 »
Noch mehr Leute denen es so geht, ich bin nicht alleine. Ein sehr schönes Gefühl :D
Ich denke, träume, überlege auch alles meistens nur in Filmszenen. Nur manchmal wenn ich träume. Träume ich meinen Traum als Text, ich lese so zu sagen meinen Traum im Schlaf   :o
Oder ich  denke plötzlich nicht mehr auf Deutsch sondern auf Englisch und da geht das mit der Grammatik da wie geschmiert... habe auch schon mal auf Französisch geträumt und ich bin wirklich der hoffnungsloseste Fall.
Aber ich schweife vom Thema ab.
Ich kann auch nicht so wirklich Fantasy schreiben jedenfalls nicht durchgängig. Aber das ist bei  allen Genren in denen ich schreie bei mir so und das ist bei mir so ziemlich jedes...
Mal schreibe ich Fantasy dann wieder Reallife. Ich bin, wenn ich an etwas zu lange sitze, irgendwie... gelangweilt.
Im Moment bringe ich das Fantasy- Genre gerne mit der Sciene-Fiction in Verbindung funktioniert (muss ich jetzt mal so sagen) wirklich ausgezeichnet.
Nur der ständige Ansturm an Ideen für Projekte stören. Da hilft bei mir auch kein Notizen machen. Die Story wächst in meinem Kopf immer mehr heran (reift sozusagen) bis ich es nicht mehr aus halte und sie aufschreiben.
Durch dieses "reifen" lassen habe ich jedoch was ziemlich (finde ich) cooles gelernt.
Wenn ich Nachts im Bett liege muss ich nur an eine bestimmte Story denken und schon träume  ich von ihr die ganze Nacht(wunderbar um Charaktere oder ähnliches kennen zu lernen und so entwickeln) und da ich öfters dann mal ins Horror; Albtraum mäßige abrutsche habe ich angefangen meine Träume steuern zu können. Scheine auch die einzige aus meinem Bekanntenkreis zu sein, die das wirklich bewusst und fast jede Nacht mach, b.z.w. schafft. Viele können das ja nicht.
Ich bin aber auch die Einzige die Schlaftabletten nimmt (seit zwei Wochen) und Nachts und Morgens nicht weiß, was Traum oder Realität ist.... liegt aber mehr daran, dass mein Gehirn irgendwie noch nicht richtig aktiv ist, also noch halb träumt und ich dann plötzlich Dinge  überall stehen sehen kann. Hör sich gruselig  an und ist besonders nervig wenn man sich davor einen Horrorfilm angeschaut hat *brrr*.
Siehst du schon wieder abgeschweift oder auch nicht... Ich habe schließlich etwas gesagt, dass wenigstens im weitesten Sinne etwas mit  "Filmszenen" sehen zu tun hat :)
Aber abschließend noch einmal.
Sciene- Fiction ist ein wunderbares Genre und in Verbindung mit Fantasy ist es fast unschlagbar :D

GLG


Sternchen

  • Gast
Re: Ein neuer Einstieg
« Antwort #9 am: 11. Juni 2012, 18:06:08 »
Hallo zusammen!

Wenn dir schon selbst auffällt, dass du gar nicht mehr schreibst, kann es womöglich auch sein, dass es vielleicht doch nichts (mehr) für dich ist. Ich möchte jetzt wirklich nicht die Person sein, die dich entmutigt oder ein noch unerkanntes Talent zerstört, aber wie wäre es denn, wenn du dich doch mehr der Filmbranche zuwendest, Kurzfilme drehst, schauspielerst etc? Oder du versuchst es damit, Drehbücher zu schreiben; das kann auch sehr interessant sein.
Wie gesagt, ich will dich wirklich nicht vom Schreiben abhalten oder Ähnliches, aber bevor du dich dazu zwingst ist es vielleicht besser, etwas auszuprobieren, dass dir mehr Freude bereitet? Wenn es dann dich nichts für dich ist, kannst du dich ja immer noch umentscheiden.

Liebe Grüße und viel Glück! :)


P.S. an Seelenworte: http://de.wikipedia.org/wiki/Klartraum ;) Das kann aber auch echt gefährlich werden, wenn du schon Schlaftabletten nimmst...?

Offline Seelenworte

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  • Was gibt es schöneres als im Regen zu tanzen?
Re: Ein neuer Einstieg
« Antwort #10 am: 11. Juni 2012, 20:58:44 »
Meine Ärztin meinte so lange sie nicht zu stark sind, darf ich es. Und es hilft mir auch aus einem irgendeinem Grund nicht jede Nacht Schlaf zuwandeln, jedenfalls beschwert sich meine Mutter nicht mehr :D


Hat eigentlich auch schon einmal jemand geträumt, dass er erstochen wird? Es ist gruselig *brrr*...
Ich hatte das Gefühl es richtig zu fühlen, bin vor Schreck fast aus dem Bett gefallen und seitdem habe ich so ein komisches Gefühl im Bauch...das ist jetzt schon das 6 mal in zwei Monaten.
:)

Und heute Nacht habe ich echt gedacht, es würde jemand neben meinem Bett stehen, ich habe den Schatten von der Person gesehen und er hat sich bewegt... aber es war nur mein Bürostuhl der sich im Kreis gedreht hat ;)

LG
 

Offline Janika

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    • Janika Hoffmanns Autoren-Website
Re: Ein neuer Einstieg
« Antwort #11 am: 04. Juli 2012, 12:33:20 »
Hallihallo,

also ich sehe auch in Filmsequenzen, manchmal vorm Einschlafen erlebe ich die geplanten Manuskript-Szenen aber auch, als würde ich sie in meinem Kopf gerade lesen, ich habe genaue Formulierungen, die mir danach dann doch wieder entfallen sind.
Deinen Wechsel, Conâsil, ins neue Genre finde ich aufregend und interessant.Toll, dass du den Schritt gewagt hast! Ich persönlich kann einfach nicht ohne Fantasy, Science Ficiton entbehrt selbiger zwar nicht, dennoch wäre es glaube ich nicht so mein Bereich.
Plotten tue ich auch nicht.
Tintenflügel: Jajajaa! Actionszenen!  ;D
Sternchen, die Idee mit der Drehbuchschreiberei hatte ich für Conâsil auch, als ich schon las, dass du dasselbe dachtest :) Ich finde die Idee einen Versuch wert! :)
Seelenworte, du machst mir Angst o.o Aber ja, ich kenne das Gefühl, im Traum erstochen zu werden, hatte das eine Weile fast jede Nacht, mittlerweile nur alle paar Wochen einmal. Abwechselnd Taschenmesser, selten Butterfly Messer oder so, oft diese Blasrohr-Pfeile mit irgendeinem Gift darin :-X Habe mich aber, so weit man das so sagen kann, daran "gewöhnt" und meistens gehen die Sachen dann gut aus.

LG Janika
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben!