Hm ... darüber musste ich jetzt erstmal eine Weile nachdenken.
Ja, doch, ich war stolz.
Ich muss aber eins dazu erklären.
Ich hatte so eine Art Coach, der mich während des Schreibens (per Mail) begleitet hat. D.h. ich hatte einen lieben Kollegen kennengelernt, der mir anbot, mich ein bisschen unter seine Fittiche zu nehmen. Letztendlich sah das so aus, dass er mir den nötigen Druck verschafft hat, das Buch überhaupt fertig zu schreiben. Er wollte einfach jeden Freitag ein neues Kapitel haben. Das hat mir schon sehr geholfen, am Ball zu bleiben.
Inhaltlich hat sich dieser Kollege überhaupt nicht eingemischt. Er sagte mir zwar zu, sich zu melden, wenn ich den roten Faden komplett verlieren sollte, aber das war offensichtlich nie der Fall.
Als das Buch dann fertig war, verlangte mein Coach von mir, dass ich es drei Monate lang weglege (!!) - das war die schwerste Zeit überhaupt. Denn ich hätte es gerne sofort in die Welt hinaus geschickt.
Nach den drei Monaten gab er mir verschiedene Tipps an die Hand, wie ich jetzt meinen Roman von vorne bis hinten überarbeiten könnte.
Das habe ich getan.
Insgesamt habe ich den ersten Roman glaube ich 9 mal komplett überarbeitet. Natürlich habe ich dabei auch nochmal sehr an meiner Sprache gefeilt, einiges ausgemerzt, aber insgesamt hatte ich nie das Gefühl, heute würde ich das ganz anders schreiben.
Nach dem letzten Feinschliff war ich also tatsächlich stolz und mir hat mein eigener Text noch gefallen.
Und wenn ich heute daraus vorlese, dann stolpere ich manchmal über Sätze oder Formulierungen und denke: Boah, das hast DU geschrieben? Und das ist natürlich ein sehr tolles Gefühl.
Trotzdem entwickelt man sich weiter.
Mein neuer Roman "Wie ein Flügelschlag" , der jetzt in der nächsten Woche erscheint, ist m.E. sprachlich sehr viel anspruchsvoller.
Allerdings richtet er sich auch an ältere Jugendliche, es ist eine vollkommen andere Geschichte, ich schreibe in einer anderen Perspektive und und und ...
Im Grunde muss also die Sprache zur Geschichte passen. Und da gefällt mir mein erster Roman nach wie vor noch sehr gut. Weil es passt.