Phantastatur - Das Autorenforum für Kinder und Jugendliche

Werkstatt => Tipps und Tricks => Thema gestartet von: The.Girl.On.Flames am 23. April 2013, 10:02:27

Titel: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: The.Girl.On.Flames am 23. April 2013, 10:02:27
Guten Tag, liebe Phantastatur,

Ich wollte euch mal fragen, ob es auch manchmal Momente gibt, in denen ihr einfach keine fröhlichen Szenen zu Papier bringt.
Ich befinde mich gerade in so einer Phase, habe auch oft mit Schreibhemmungen zu kämpfen gehabt, und inzwischen bringe ich nur traurige, deprimierte, unglückliche Kurzgeschichten zu Papier.
Findet ihr traurige Kurzgeschichten  (:'( )ohne jegliches Happy-End gut oder sind es eher die lustigen, fröhlich verfassten Zeilen  (:D), die euch zum Lesen anregen?
Ich mache mir wirklich Gedanken darüber, denn ich hatte die Idee,  einer Person, die zurzeit im Krankenhaus liegt, eine kleine Geschichte zu schenken und da bessern depressive Zeilen nicht wirklich dessen Laune auf oder?
Vielleicht könnt ihr mir ja mit euren Tipps&Tricks weiterhelfen!
Vielen Dank jedenfalls schon im Voraus für tolle Antworten.


Liebste Grüße, P.A.B       ;)
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Schattenfeuer am 23. April 2013, 15:26:39
Hey P.A.B!
Also mir gefallen Fröhliche, Traurige, Schockierende und Verstörende Szenen.
Sie alle regen mich zum Lesen an.
Bei mir sind es die Traurigen Szenen die mich zum Nachdenken anregen,
es sind die Szenen die mir auch länger im Gedächtnis bleiben. 

Ich wollte euch mal fragen, ob es auch manchmal Momente gibt, in denen ihr einfach keine fröhlichen Szenen zu Papier bringt.

Nun, bei mir ist es Momentan so dass Humor in meinem Projekt momentan irgendwie fehl am platz wirken würde,
es kommt auch immer auf deine einstellung an.
Versuche es einfach immer mal wieder mit fröhlichen Szenen, aber wenn du lieber düsteres schreibst ist das auch ok so.
Ich gehöre auch eher zu den finsteren Typen.  ;)
Wichtig ist nur, dass deine Figuren selber nicht aufgeben, dass sie nicht selbst an ihren Schicksalen zerbrechen.
Du kannst sie scheitern lassen, aber der Lesespaß verfliegt oft,
wenn dein Charakterteam nur noch aus heulenden Jammerlappen besteht.
Sie müssen an etwas glauben, ein ziel vor Augen haben und weiter machen.
Gut, wenn jemand im Krankenhaus liegt wäre Humor vielleicht ganz angebracht.
Mein Tipp, versuche es einfach mal mit fröhlichen Szenen, wenn dir danach ist.
Grüße,
Schattenfeuer
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: KaZuko am 23. April 2013, 17:50:16
Hey, P.A.B. (Darf ich Pab sagen?~)

Mir geht es ähnlich wie dir: Fröhliche Szenen, in denen die Charaktere einfach nur glücklich sind, bereiten ungeahnt große Schwierigkeiten. Was bei weitem leichter von der Hand fließt, sind Schattenfeuers traurige, schockierende und verstörende Situationen sowie eine allgemeine Atmosphäre der Gefahr oder der Wachsamkeit. Woran das liegt? Kommt wohl auf den Schreiberling persönlich an, bei mir selbst kann ich es nicht sagen. Fröhlichkeit geht einfach nicht!

Wenn mein Projekt jedoch an einen Punkt gelangt, der sich nur fröhlich schreiben lässt, zwinge ich mich entweder durch die Szene, um sie später zu verfeinern (beim zweiten Durchgang, wenn die Zeilen schon stehen, lässt sich viel leichter damit arbeiten als wenn man sie schon perfekt zu Papier bringen möchte) oder ich mache mir einige Zeit davor schon durch entsprechende Musik gute Laune, damit ich nicht in diese niederdrückende Laune für Trauriges/Schockierendes/Verstörendes falle.

Also mein Tipp: Zwei Durchgänge der Szene oder munter machende Musik.

Hoffe, etwas davon schlägt an.
Servi
Kazu~
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Thiod am 23. April 2013, 18:47:33
Ich versuche die Szenen immer dann zu schreiben, wenn ich gerade die passende Stimmung habe (oder sonst wie Kazu sagt einfach durchquälen). Lesen mag ich alle Stimmungen, wobei ich eine Verstörende oder Schockierende jetzt nicht für jemand schwerkranken empfehlen würde (jemandem, der mit einem gebrochenen Bein rum liegt und sich einfach nur langweilt, würden sie aber vll. nichts ausmachen, wer weiß). Spontan würde ich da natürlich auch eher an was lustiges denken.
Dass ich manchmal nicht die passene Stimmung zu Papier bekomme, kenne ich. Manchmal geht Humor gar nicht mehr - und zur Zeit kriege ich nichts ernstes hin.

Viele Grüße,
Thiod.
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Cayra am 23. April 2013, 22:09:16
Hey,
Also ich bevorzuge im Moment auch sehr traurige Texte. Meine Mutter, meine Freundinnen...alle habe ich mit diesen Texten schon zum Weinen gebracht.
Meine letzte traurige Kurzgeschichte handelt von einem Nah-tod-Erlebnis, eines ca 10-jährigen Jungen.
Der Sterbensweg wird beschrieben, aber am Ende wacht er wieder auf. Der letze Satz ist, wo der Junge aufwacht und in das verweinte Gesicht seiner Mutter
blickt und dann sagt er "Hallo Mama"
Also ich denke,dass es ein positives Ende ist. Zum heulen schön.  :P

Manchmal hab ich auch einfach solche Phasen, in denen ich nur traurige Kurzgeschichten schreiben kann. In meinem Buch sollten natürlich auch traurige Szenen
vorkommen, aber ich kommte einfach besser klar, wenn ich traurige Szenen zu einem komplett anderem Thema schreibe, als zu meinem Buch

LG
Cayra  :)
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Writing_Chrissi am 24. April 2013, 18:58:53
Das klingt echt gut Cayra ;) Darf ich die vielleicht mal lesen? ich liebe solche Geschichten nämlich. Oder kannst du die hier in den dafür vorgesehenen Thread hochladen? (Name ist mir leider entfallen :D )
Natürlich nur, wenn du willst. ich will dich nicht zwingen.

Also ich bin auch eher so der Typ, der traurige und unglückliche Geschichten vorzieht. Ich weiß nicht wieso, aber irwie find ich das spannender :D
Wenn ich fröhliche Szenen schreiben muss, was bei mir im Buch äußerst selten passiert, dann mache ich das genauso wie Thiod und KaZuko.

Aber ich stimme dir und Schattenfeuer zu, dass es vielleicht passender wäre denjenigen aufzuheitern und nicht mit traurigen Geschichten zum weinen zu bringen.

Aber ich mein: Du kannst doch auch so ne dramatische Liebesgeschichte mit happy End schreiben, bei der man am Ende vor Glück heult und nicht vor Trauer :D *hüstel* //vielleicht doch nicht so ne gute Idee :D//

Naja trz. gutes Gelingen
Lg
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Jayda-Rose am 26. April 2013, 14:50:08
Ich persönlich mag ein Buch nicht, wenn es nur fröhlich ist. Ich brauche Dramatik und auch ein paar herzzerreißende Todesszenen finde ich wichtig (das klingt jetzt gemein, ist aber so)
Das spiegelt sich dann auch in meinen Werken wieder. Ich versuche möglichst wichtige Charaktäre umzubringen, von deren Tod man nicht rechnet, weil sie zu "wichtig" sind.
Was ich auch mag sind Horror-Bücher und ich habe gerade auch eins durchgeplottet. Diese sind überhaupt nicht fröhlich, aber auch nicht traurig und dramatisch, sondern eher brutal verstörend.
Allerdings würde ich sie eher zu traurig setzen.
Insofern würde ich es gar nicht schlimm finden, wenn ich wegen meiner Stimmung nur negative Szenen schreibe. So ist man mehr in der Szene drin und schreibt deswegen vielleicht besser.
(Zu Kurzgeschichten kann ich nichts sagen, weil ich grundsätzlich keine schreibe)
Grüße ♥ Rose
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Wolkentänzerin am 04. Mai 2013, 12:47:08
Ich persönlich schreibe auch gerne fröhliche Szenen, ich habe kein Problem damit. Aber in manchen Zeiten, wenn ich zum Beispiel eine lustige Kurzgeschichte schreibe, denke ich mir, dass das doch etwas oberflächlich ist und nicht wirklich naja wichtig für die Welt... Ich weiß, dass klingt jetzt etwas komisch aber ich möchte mit meinem Schreiben die Leute zum Nachdenken anregen und versuchen auf aktuelle MIsstände Aufmerksam machen, auch wenn das natürlich nicht so einfach ist und in mein aktuelles Projekt (im Moment) noch nicht so passt.
Ich lese auch gerne traurige Bücher, heule dann aber Rotz und Wasser und frage mich danach, warum ich es gelesen habe, wenn ich doch wusste, dass es traurig endet...
Empfehlen würdei ch dir jetzt, dass zu schreiben auf was du Lust hast: Krampfhaft lustige Szenen sind nämlich auch nicht gut! Da ist es doch besser, wenn man eine ehrliche traurige Szene hat.
LG WOlkentänzerin
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Writing_Chrissi am 06. Mai 2013, 19:20:33
Zitat
Ich weiß, dass klingt jetzt etwas komisch aber ich möchte mit meinem Schreiben die Leute zum Nachdenken anregen und versuchen auf aktuelle MIsstände Aufmerksam machen
Wieso soll das komisch klingen? Ich persönlich liebe es solche "Nachdenktexte" zu schreiben. Was soll daran falsch sein, wenn man andere auf aktuelle Missstände hinweißt? Also ich finde das ganz und gar nicht komisch oder seltsam ;)

LG
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Jayda-Rose am 06. Mai 2013, 20:21:46
Ich finde es auch überhaupt nicht komisch. Im gegenteil!
Ich persönlich liebe Bücher und Filme die zum Nachdenken anregen.
Nachdem ich ein Buch zu Ende gelesen habe, denke ich noch Tage darüber nach.
Wenn es nicht so ist, dann finde ich das Buch meistens auch nicht so gelungen.

Grüße ♥ Rose
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Wolkentänzerin am 08. Mai 2013, 19:54:55
Ich weiß dass es gut ist wenn ein Buch zum nachdenken anregt. Aber ich fühl mich manchmal albern wenn ich daran denke dass ein 14-jähriges Mädchen mit einem Buch die Welt verändern will. ;)
LG Wolkentänzerin
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: CrownedQueenofHell am 15. Mai 2013, 21:24:54
Also ich lese so ziemlich alles an Kurzgeschichten, was mir in die Finger kommt. Fröhliche, Traurige, welche die zum Nachdenken anregen, herzzereißende und auch die, die ein Kribbeln im Nacken zurück lassen, weil sie so schaurig schön waren ;)
Worauf ich eben immer achte, bei solchen KGs - passen sie zu meiner momentanen Stimmung? Wenn ich gerade richtig munter drauf bin und man mir dann eine traurige Geschichte vor die Nase setzt, merke ich mir die zum später lesen. Ich kann einfach nichts trauriges Lesen, wenn's mir gut geht - beeinflusst meine Stimmung irgendwie immer. Ich weiß nicht, ob das bei euch auch so ist, bei mir ist es jedenfalls fast immer der Fall. Natürlich lese ich auch nicht gerne KGs wo dann zig Rechtschreib- und Grammatikfehler drin sind, aber ich denke, dass geht nicht nur mir so :)
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Yona am 01. März 2017, 17:04:43
Drrrrrrrrrrrrrrrrrrrring
Jetzt ist der Thread hoffentlich aufgewacht. (Ich wollte den sich bewegenden Text eh mal probieren.)
Ich schreibe meistens los, es ist ein richtig lustiger Text, die Leser lachen sich schief und nach einem Kapitel ist es plötzlich total ernst. Ich weiche vom Stil ab. Dann nehme ich in ein paar jämmerlichen Versuchen Anlauf, wieder witzig zu werden, aber es klappt einfach nicht recht. Aber wie, wie bitteschön soll man einen Todesfall oder ähnliches witzig machen? Ich rätsele noch daran. Oder soll man in witzige Geschichten einfach keine Todesfälle tun? Wie soll man ein trauriges Thema lustig machen? Soll man es überhaupt lustig machen? 
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Thiod am 04. März 2017, 23:26:32
Hm, also wenn ich mir die Comics von Nicht-Lustig angucke, dann können Todesfälle schon sehr lustig sein. Allerdings nur, wenn man makabren Humor mag. Generell absurde Todesfälle, deren emotionale Belastung nicht wirklich thematisiert wird, ist typisch für solchen Humor.
In einem Text, der wirklich einfach nur fröhlich sein soll, sollte man Tode aber doch vermeiden.
Und ansonsten ist es natürlich auch erlaubt, in einer Geschichte verschiedene Stimmungen zu haben - wie so oft in Kunst und Literatur ist es eine Frage des Fingerspitzengefühls, zu entscheiden, ob die verschiedenen Szenen zusammen in eine Geschichte passen, oder ob die Wechsel zu krass oder abrupt sind. Testleser fragen, was sie dazu denken, ist da wie bei allem auch eine gute Methode.

Viele Grüße,
Thiod.
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Yona am 05. März 2017, 11:35:09
Ja, da hast du Recht, das mit der Stimmung muss ich mir eben noch "erarbeiten".
Ich hab in meinem Gehirn herumgekruschtet, gewühlt und so weiter und bin zu dem Schluss gekommen, erst ein Buch mit Stimmungswechseln gelesen zu haben. Scheint also noch recht selten zu sein. In lustigen Büchern oder Geschichten habe ich bisher nur von so alltäglichen Problemen wie "Tischabräumen", "Hausaufgaben", "Nicht-in-den-Urlaub-zur-alten-Tante-wollen" und so gelesen. Aber ich mag es, neue oder fast-neue Dinge auszuprobieren.
Viele Grüße
Yona.
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Thiod am 06. März 2017, 20:28:06
Es kommt wirklich auf die Sorte Humor an, ich selbst lese, wenn ich lustige Texte lese, nämlich fast nur solche, in denen recht viel Tod und Verderben vorkommen. (Okay, teils wird es auch wieder rückgängig gemacht, wie bei 'Good Omens' von Terry Pratchet und Neil Gayman - in dem Buch kommt immerhin die Apokalypse vor). Und auch Percy Jackson ist ja eher humorvoll - in der Art, wie immerwieder Mythologie mit irgendwelchen Klischees moderner Jugendkultur gekoppelt werden, dennoch ist es nicht frei von Gewalt und Tod. Und 'Das Leben des Brian' ist höchst morbide, aber unbestreitbar auch oft schreiend komisch.

Viele Grüße,
Thiod.
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Yona am 07. März 2017, 16:13:37
Ja, das ist Sprachwitz. Bei Percy Jackson. Den Rest kenne ich nicht, habe aber schon von Terry Pratchet gehört und wollte bei Gelegenheit mal so ein Buch lesen. Bei Percy Jackson finde ich gut, wie die grausamen Leute dann doch irgendwie symphatisch werden, sie sind außerdem witzig - ich wäre nie darauf gekommen, mir einen Gott mit Lederjacke in einem McDonalds vorzustellen.

Viele Grüße
Yona
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Thiod am 08. März 2017, 15:36:59
Das Leben des Brian ist ein Film von Monty Python - es ist eine Jesus-Parodie (fast) ohne Jesus und ein absoluter Klassiker. Es ist wirklich witzig, aber schon in der ersten Szene gibt es eine Steinigung, also Tod und Humor definitiv in einem.

Viele Grüße,
Thiod.
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Yona am 08. März 2017, 18:49:47
Hab mir ein paar Clips angesehen. Die Steinigungsszene ist schon witzig (Wie, wie bitteschön soll man schreiben etwas seie witzig, ohne komisch anzukommen? Ich meinte das ehrlich.). Diese Frauen - "Sie war es, sie war es...sier war es..er war es, er war es". Ja, das war alles schwarzer Humor. Guter, schwarzer Humor. Dass sie so kleine andere Sachen einfließen lassen, wie bei der Rede: "Ihr seid doch alle Individuen"  (Im Chor) "Ja".
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Thiod am 10. März 2017, 16:41:07
Jupp!
Trotzdem sehe ich ein, dass es ein deutlich anderer Humor ist, als der, in den Wir-fahren-zu-Oma-Hilde-Texten (adhoc so bezeichnet, das ist, so viel ich weiß, kein Fachbegriff).

Viele Grüße,
Thiod.
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Yona am 10. März 2017, 19:07:05
Ich mag Humor, so lange noch ein Zipfelchen Niveau daran haftet, in bestimmten Stadien meines Film-schauens guck ich aber auch nur Blödsinn (Stefan und Erkan, Der Schuh der Manitu, so Zeug halt).

Viele Grüße,
Yona
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Thiod am 10. März 2017, 22:16:10
Ich persönlich mag keinen Humor, der auf defamierenden Klischees rumreitet (zumindest meistens nicht, es gibt einige wirklich fiese Witze, bei denen ich auch schon lachen musste) - jedenfalls wenn er sich gegen Gruppen richtet, die wirklich mit Diskriminierung zu tun haben (also so Sachen, die sich über Schwule lustig machen zum Beispiel). Und die, die auf Geschlechterklischees herumreiten, finde ich der Entfaltungsfreiheit auch nicht gerade zuträglich. Persönlich sitze ich vor vielen romantischen Komödien oder den wirklich niveaulosen wie Hangover nur und habe schreckliche Fremdschäm-Erlebnisse.
Schwarzen Humor mag ich aber meist sehr gerne - obwohl der auch wirklich verstörende Formen annehmen kann (wie z.B. in dem Film 'Dänische Delikatessen', da geht es um zwei Männer, die eine Schlachterei aufmachen, und der eine von ihnen ist etwas psychopatisch oder so veranlagt).
Wenn ich dezidiert humorvoll schreibe, driffte ich auch meist in dunklere Humorlagen, aber insgesamt schreibe ich wenige direkt humoristische Geschichten, deshalb ist es vll. übertrieben, bei mir von einem Trend in eine Richtung zu sprechen.

Viele Grüße,
Thiod.
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Yona am 11. März 2017, 09:07:33
Oh, Klischees hasse ich, jeden Tag bekommt man davon zu hören "Du bist aber ein Mädchen, wieso kannst du Fußball spielen" "Sieh dir die Hose an! Total Schwul!" ""Der ist Schwabe, dem brauchst du nix für Geld anzubieten"
Immer wieder sehe ich - vor allem in meiner Schulklasse - Leute, die mich echt auf die Palme bringen mit ihren Rollenklischees. Fremdschämen ist da ein gutes Wort. Da denk ich mir manchmal: "Mädel! Geh halt zu dem Jungen und sag dem dass er einen Tomatenfleck im Gesicht hat oder lass es meinetwegen auch!". Dieses Achsoschüchterne. Selbst die Lehrer spielen mit. "Warten wir bis die Jungs kommen, die Tische könnt ihr ihnen zum Tragen überlassen". Arrrrrg! Jedes einzelne Mädchen konnte einen Tisch alleine tragen, während die Jungs sich zu zweit abgemüht haben. Okay, okay, ich weiche vom Thema ab.

Ich mag einfach Humor, solange er gut ist. Hauptsache niemand wird beleidigt. Na gut, es kommt darauf an. Wenn man jetzt mal einen Witz über IKEA reißt, rege ich mich auch nicht auf. Eigentlich mag ich fast alles. Schwarzen Humor, diesen ganz speziellen Kabarret-Humor, Sprachwitz, DoofDämlich nicht so (Ich denke du verstehst, was gemeint ist), und das Grölen in Kneipen ist auch Geschamckssache. Wie gesagt, es kommt darauf an, in welcher Verfassung ich mich befinde.
Ach genau: Mein absoluter hass-Humor (Wenn man überhaupt von Humor sprechen kann): Versuch nicht zu lachen! (Kotz)
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Thea am 11. März 2017, 14:23:04
Thiod, schwarzer Humor steht für eine höhere Intelligenz, laut einer Studie. Je "schwarer", desto intelligenter.
Wollte ich nur mal kurz reinwerfen, bevor ich mich jetzt wieder Ovids 'Ars Amatoria' widmen muss ...
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Thiod am 12. März 2017, 12:07:01
@ Thea: Antike Klassiker... na wenn DAS nicht erst nach Intellektuellen klingt...

Ich persönlich mag den Humor von 'How I met your Mother' oder 'Big Bang Theory' überhaupt nicht - eben wegen der ganzen Klischees, die da so unreflektiert gedroschen werden. 'Versuch nicht zu lachen' kenne ich nicht, aber ich bin an und für sich auch kein intensiver Comedy-Rezipient. Wenn ich einen Film sehe (oder ein Buch lese), dann will ich meist lieber Spannung, Aktion, Drama und irgendwelche Superkräfte, Plottwists und moralische Dilemma - so etwas kurz gefasst gesagt.

Viele Grüße,
Thiod.

P.S. Mir ist aufgefallen, dass wir ziemlich vom Thema des Threads abgewichen sind - Humor ist ja ein ganz eigenes Thema. Ich muss mal sehen, ob wir dazu einen Thread haben. (Wir haben noch keinen, den ich finden konnte, allerdings hat dieser Thread hier schon mehrfach die Richtung gewechselt, also ist es vll. auch okay.)
Und mir ist auch aufgefallen, wie selbstverständlich wir von 'fröhlichen Texten' zu 'lustigen Texten' gekommen sind... dabei ist das ja nicht immer das Gleiche, oder? Ich meine, ein Text, in dem es den Protagonisten gut geht und sie fast nur nette Dinge erleben (wie 'Wir Kinder aus Bullerbü' z.B.) ist ja nicht unbedingt humorvoller als einer, in dem sie alle im Kampf gegen einen Drachen sterben (äh, um mit den Beispielen bei Astrid Lindgren zu bleiben 'Die Brüder Löwenherz'). Aber zweifellos ist erstere Sorte fröhlicher.
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Yona am 12. März 2017, 13:11:24
Ich habe genau zwei mal 'Big bang Theory' gesehen, bei meiner Oma, und ich fand es erst einmal total bescheuert, zweitens habe ich anfangs gar nix kapiert. Wir selbst haben keinen Fernseher (Ich kanns überleben, find es gar nicht so schlimm) und ich gucke nur Zeug von YouTube oder der Stadtbibliothek. 'How I met your Mother' kenne ich nicht, es scheint sich ja wohl auch nicht zu lohnen. 'Versuche nicht zu lachen' ist so eine Art Strömung auf YouTube, die Leute stellen bekloppte Videos wie "Tracktor-Fails", "Chinese schmatzt", "Dicker fällt in Pool" und so Kram zusammen und man darf beim Anschaunen nicht lachen. Ich mag lustige Bücher und Filme, solange es eben noch lustig ist. Insgesamt ist mir Spannung aber lieber.

Na ja, 'Lustig' und 'Fröhlich' finde ich passt in einen Schuber. Ein anderer Thread für dieses Thema wäre aber auch sinnvoll.

Viele Grüße,
Yona
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Thiod am 13. März 2017, 13:02:08
Da ich selbst - wie erwähnt - ein Freund des Schwarzen Humors bin, sind die Sachen, die ich lustig finde, meist alles andere als fröhlich. Obwohl 'ein fröhliches Blutbad' natürlich schon wieder in sich lustig wäre... :P

Viele Grüße,
Thiod.
Titel: Re: Fröhliche oder traurige Texte?
Beitrag von: Yona am 13. März 2017, 17:25:13
Fröhliches Blutbad ist dann ja wieder lustig und von dem her in die Kategorie "Schwarzer Humor" zu schieben, du wärst also wieder bei deinem Geschmack!

Viele Grüße
Yona