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Autor Thema: Sci-Fi und Fantasy  (Gelesen 16564 mal)

Offline Thiod

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Sci-Fi und Fantasy
« am: 04. Januar 2016, 14:51:42 »
Hallo,

in Lady's Thread bei den Fremden Wesen hatten wir festgestellt, dass uns die Verbindungen und Unterschiede zwischen Sci-Fi und Fantasy beide interessieren. Ich habe mich jetzt entschieden, das Thema dazu einfach selbst zu eröffnen.
Erst einmal möchte ich natürlich sagen, dass die Definitionen von Genres für den Autor selbst eigentlich völlig irrelevant sein können - das Gestreite kann man, wenn man will, einfach den Literaturwissenschaftlern und Verlegern überlassen. Wenn eine Geschichte erzählt werden will, muss sie sich nicht in ein Raster pressen lassen.
Dennoch denkt man von Literatur oft in Genre-Kategorien und es kann spannend sein, darüber nachzudenken, was so ein Genre ausmacht - im Falle dieses Threads eben Science Fiction und Fantasy.
Beides sind Genres, in denen Dinge möglich sind, die in unserer realen Alltagswelt so nicht vorkommen können.
Grob gesagt erlaubt die Fantasy das Magische/Mystische, während die Science Fiction den Fortschritt der Technik weiterspinnt.
Aber ist das wirklich alles?
In Star Trek rennen beinahe allmächtige Wesen herum, wie sie selbst die meiste Fantasy-Literatur nicht wagen würde, zu erfinden und oft sind wissenschaftliche Erklärungen bei näherem Hinsehen eher fadenscheinig.
Star wars kennt die Macht und wird doch allgemein als Sci-Fi betrachtet.
Doctor Who? In vielen Folgen auch viel mehr Mystik als Wissenschaft.
Ist Sci-Fi dann also nur eine Frage der Atmosphäre? Ist es Fantasy, wenn sie Burgen und Schwerter haben und Sci-Fi, wenn es Raumschiffe und Roboter gibt? Oder ist es einfach Sci-Fantasy? Und wie sieht es mit der Hard-Sci-Fi aus, die WIRKLICH nur die Technik von heute weiterdenkt? Und spielt es bei unserem Schreiben eine Rolle, oder lassen wir uns von diesen Rastern nicht beeindrucken?
Für diese und weitere Fragen ist das hier der Thread.

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Lady

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Re: Sci-Fi und Fantasy
« Antwort #1 am: 04. Januar 2016, 19:53:31 »
Hallihallo,
nun, da bist du mir ja glatt zuvorgekommen, Thiod  :P

Deine Unterscheidung zwischen Science Fiction und Fantasy ist auch sehr interessant. Ich hatte es bisher mehr so gesehen, als dass Sci-Fi mehr im Weltraum spielt, während Fantasy sich meist auf nur einen Planeten/eine Welt konzentriert. Auch das liegt ja daran, dass Fantasy viel aus Mythologie, Legenden und Sagen entsteht und Sci-Fi (meist) die Möglichkeiten der Jetztzeit weiterführt und so utopische bzw. dystopische Werke entstehen.
Wie in vielen Arten der Literatur werden auch hier einzelne Konflikte herauskristallisiert und verstärkt, Gesellschafts- und Regierungsformen werden vereinfacht (es sei denn, genau diese sind der Clou an der Geschichte), sodass es für den Leser leichter gemacht wird, sich in die veränderte, fiktionale Welt hineinzudenken und zurechtzufinden. Und genau dieser fiktionale Hintergrund wird als völlig real und normal dargestellt, sodass es dem allgemeinen Genre Phantastik wieder völlig entspricht.

Um ehrlich zu sein ist es mir völlig egal, welchem Genre meine Geschichten zugeordnet werden, da sie sich auch viel überschneiden. Science Fiction, Fantasy und auch Horror zu trennen ist, meiner Meinung nach, sehr schwierig, da es oft Elemente von allen enthält (Zum Beispiel Die Zeitmaschine von H. G. Wells: Die Zeitmaschine weist auf Sci-Fi hin, die Welt und auch die Eloi würde ich in der Fantasy ansiedeln und die Morlocks kommen aus der Horrorliteratur).
Der wohl wesentlichste Unterschied besteht darin, dass in der Science-Fiction möglichst alles einen wissenschaftlichen oder technischen Hintergrund bzw. Erklärung haben muss. In der Fantasy müssen phantastische Dinge einfach so hingenommen werden bzw. basieren sie auf Magie oder Göttern. (Zum Beispiel in Sci-Fi hat die Figur eine Maschine, mit der er die Struktur seiner Moleküle und damit seiner Zellen umstellen kann, sodass sie sich in jede Gestalt verwandeln kann. In der Fantasy würde er einfach zaubern können.)

Daher präferiere ich den Begriff Space Fantasy oder besser: Science Fantasy.
Das gefällt mir und das schreibe ich auch hauptsächlich. Da fällt mir am meisten ein  :P

Und wie ist das bei euch so? Was gefällt euch? Wie würdet ihr es abgrenzen? Würdet ihr es überhaupt abgrenzen?

Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Abend  :D
Bis dann,
Lady
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Offline Thiod

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Re: Sci-Fi und Fantasy
« Antwort #2 am: 04. Januar 2016, 20:27:06 »
Ja, das Weltraum-Kriterium. Ich würde sagen, im allgemeinen Sprachgebrauch ist alles, das Weltraum enthält irgendwo Sci-Fi. Aber nicht alles, was Sci-Fi ist, enthält Weltraum. Matrix ist ja z.B. auch Sci-Fi, und das spielt nur auf/unter der Erde (wenn ich mich da nicht falsch erinnere).

Ich selbst schreibe Fantasy und nur selten Sci-Fi. Mein Problem, wenn ich Sci-Fi schreiben will, ist immer, dass ich naturwissenschaftlich korrekt sein will und mir die Recherche zu anstrengend ist. Ich persönlich finde es immer blöd, wenn ich Technobabble benutze und weiß, dass es nicht funktionieren kann. Dann nehme ich lieber Magie, wo JEDER weiß, dass es eigentlich nicht funktionieren kann. Technik vor zu schieben, wenn es doch bloß Magie ist, liegt mir nicht so - obgleich ich kein Problem damit habe, das genau das in der populären Sci-Fi ständig passiert.

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Lady

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Re: Sci-Fi und Fantasy
« Antwort #3 am: 04. Januar 2016, 20:45:11 »
Ja, stimmt, jetzt wo du es sagst: Sci-Fi spielt nicht immer im Weltraum. Das ist mir so genau noch gar nicht aufgefallen  :o
Zitat
dass ich naturwissenschaftlich korrekt sein will und mir die Recherche zu anstrengend ist
:D Oh ja, davon kann ich ein Liedchen singen   :P Mir jedoch macht es Spaß, mich mit solchen Themen zu beschäftigen. Ich könnte Stunden damit verbringen  8) Leider leiden vor allem meine Hausaufgaben darunter  ???
Magie verwende ich sehr ungern und auch dementsprechend wenig; ich schiebe meist außerirdische Technologie und Materialien davor. Und wenn ich in die Zwangslage komme, da einen Vorgang zu erklären zu müssen, lasse ich einfach einen nicht so technikbegeisterten Charakter fragen und der andere muss es dann vereinfacht erklären.
(Wenn einer Stargate bzw. Stargate Atlantis kennt, dem wird dieses Konzept wohl sehr bekannt vorkommen.)

Wenn ich Fantasy lese, habe ich auch keinerlei Probleme damit, wenn jemand Magie etc. verwendet, solange es in den Kontext passt. In einigen Romanen fand ich es etwas zu leicht, wenn es extrem in die Richtung ging: Fesseln? Abrakadabra - gelöst. Abgeschlossene Tür? Abrakadabra - offen. Feinde? Abrakadabra - besiegt.
Da frage ich mich immer, warum die Figur sich überhaupt fangen lässt...
Wie gesagt, wenn es in einem nachvollziehbaren Maße ist, habe ich überhaupt nichts gegen so etwas. Mir fällt es einfach leichter zu schreiben, dass der mal schnell das Programm hacken soll als wenn jemand die Tür aufzaubert ;)
Jedem das Seine - nur so kann Phantastik entstehen.
Denn was wäre ein Autor ohne die kleinen Wörtchen: Was wäre, wenn...?

Vale vale,
Lady
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Offline KaZuko

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Re: Sci-Fi und Fantasy
« Antwort #4 am: 04. Januar 2016, 22:18:29 »
Tatsächlich ein interessantes Thema, das ihr zwei da losgetreten habt.

Ich persönlich tu mir auch nach langer Überlegung schwer damit, ob ich Sci-Fi und Fantasy ins selbe Bücherregal stellen würde oder nicht. Im Grunde löst sich beides von unserer heutigen Realität und ist damit Fantasie, andererseits gibt es ja auch unter den 'realen' Genres ihre Unterteilungen wie Krimi oder Romantik. Deswegen finde ich es absolut in Ordnung, Sci-Fi und Fantasy deutlich zu trennen. Nur bleibt da dieses Problemchen der Trennlinie - ansonsten gäbe es diesen Thread nicht.

Für mich hat Sci-Fi zwei wichtige Aspekte: Das sind Technologie und Zukunft, wobei nicht immer beides prägnant auftreten muss. So kann eine Geschichte 2016 spielen, aber einen Menschen beinhalten, der nicht von der Erde stammt und die Welt mit fortschrittlicher Technologie durcheinander bringt. Oder aber in der Zukunft, wo die Technik zwar weiterentwickelt ist, was aber für den Autor nicht weiter wichtig, sondern zwangsläufig logisch ist. Der Aspekt der Weltraumgeschichten ist zwar das Vorhängeschild für die Sci-Fi, aber wie Thiod schon sagte, macht das lange nicht das ganze Genre aus.
Was mir an Science-Fiction sehr gefällt, ist der Ernst. Ich habe das Gefühl, dass die Atmosphäre in diesen Geschichten direkt so starr und kühl ist wie die Maschinen, die darin vorkommen. Wenn ich an solche Filme und Bücher denke, stellts ich automatisch ein Gefühl von Distanz, Strenge und ... mir fällt kein anderes Wort als 'Sterilität' ein. Darüber hinaus habe ich den Eindruck, dass Politik hier mehr Aufmerksamkeit bekommt als in der Fantasy.

In der Fantasy fühle ich mich größtenteils wohler - einfach, weil ich mich besser hinein versetzen kann. Sogar in die High-Fantasy-Geschichten mit ihrem Mittelaltersetting. Da finde ich Raumschiffe und dergleichen schon ein wenig mühevoller.

Was Science Fantasy angeht, habe ich einen leicht verdrehten Kopf. Zwar ziehe ich die Fantasy vor, habe aber da immer das Verlangen, alles möglichst physikalisch und biologisch logisch zu erklären. Bei Gestaltwandlern spielen daher Gene eigentlich immer eine Rolle, und auch verschiedene Aspekte ihrer Wandlerfähigkeiten bekommen eigene wissenschaftliche Erklärungen. Beispielsweise warum offene Wunden des einen Körpers zu blaue Flecken auf dem anderen werden, wenn der Wandler die Gestalt wechselt. Beispiel Nummer zwei ist die Magie in meinem ... äh, ich glaube, dass es ein High-Fantasy-Projekt ist. Und zwar wirken Magier da nicht einfach Magie - Punkt, Ende -, sondern benutzen Energieströmungen, um Veränderungen ihrer Umwelt vorzunehmen. Klingt vielleicht weniger wissenschaftlich, als ich es für mich ist, aber mir ist einfach wichtig, dass auch phantastische Gegebenheiten nicht einfach so hingestellt werden.

Also im Fazit bin ich dafür, Fantasy und Sci-Fi voneiander zu trennen. Auch wenn beide teilweise auch mit einem Fuß im anderen stehen.

Liebe Grüße,
Kazu
Und meine Seele spannte ihre Flügel aus. -  Joseph von Eichendorff

Offline Thiod

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Re: Sci-Fi und Fantasy
« Antwort #5 am: 05. Januar 2016, 19:42:01 »
Sterilität als ein Hauptcharakteristikum von Sci-Fi finde ich interessant. Ich weiß, was du meinst, aber ich denke, auch das ist nur ein Subtyp der Sci-Fi.
Generell habe ich den Eindruck, dass es mindestens 2 (eher mehr) sehr verschiendene Zweige der Sci-Fi gibt. Einmal solche wie Stanislaw Lem - so ein bisschen surreal, manchmal leicht verstörend und einen wirklich mit dem Fremden konfrontierend. Und dann gibt es Sachen wie Star Trek, die Action im Weltraum mit vielen bunten Welten und Problemen beinhaltet - ein großer Kosmos, in dem der Mensch (und verbündete Völker) aber meist Lösungen finden und Figuren postive Charakterentwicklungen durchlaufen. Ach, es ist schwer auf einen Nenner zu bringen. Im Grunde enthält es etwas utopisches.
Star Wars dagegen ist in meinen Augen eigentlich Science-Fantasy: Da klingt ja schon am Anfang der Märchenton an, wenn es heißt "A long time ago, in a galaxy far, far away..."

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Iphigenie

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Re: Sci-Fi und Fantasy
« Antwort #6 am: 06. Januar 2016, 11:30:41 »
Hey, ich will mich auch dazu melden. ^^

Ich muss sagen, dass man das alles schwer pauschalisieren kann (wie immer). Nicht, was die Kriterien angehen - auch wenn dabei die Grenzen meistens sehr fließend sind -, sondern eher war die Unterscheidung der beiden angeht. Es gibt ganz klar Geschichten, die man dem einen zuordnen, und ganz klar welche, die man dem anderen zuordnen kann. Aber einen Strich dazwischen ziehen, könnte ich nie.

Als ich mir den Thread durchgelesen habe, da hatte ich als erstes den Gedanken, dass man bei Sciene-Fiction vielleicht nicht alles erklären kann, aber -versucht- alles zu erklären. So dachte ich. Ihr habt da alle schon ziemlich gute Beispiele zu gebracht, deshalb verzichte ich Mal darauf. Doch als ich Kazus Post gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass ich daran noch etwas rum schrauben muss. Ich denke, der wichtigste Aspekt von Sciene-Fiction ist der Name: Grob übersetzt die fiktionale Weiterentwicklung von Wissenschaft. Auch, wenn die manchmal schwachsinnig für uns klingen mag, aber ich denke,  genauer definieren kann man das gar nicht, ohne gleich irgendwelchen Erzählungen der Fantasy oder des Sci-Fi zu widersprechen. Die Erklärung von Dingen, die wir noch nicht verstehen, mit irgendwelchen Wissenschaftsbegriffen.
Kazu, du hattest ja als Beispiel die Energieschwingungen des Umfelds zu verändern: Eine Erklärung, die wunderbar für ein Fantasybuch ist in diesem Rahmen logisch, aber keine die dir jemand abkaufen würde. (also ich glaube es zumindest nicht, obwohl meine Tante mich immer wieder davon überzeugt, dass sie doch die Energie des Universums nutzen kann - und sie ist nicht verrückt. Na ja, zumindest meistens ;) ) Ich gebe zu, dass man, wenn man einige Fachbegriffe unter die Nase gerieben bekommt, es vermutlich nicht mehr glaubt, als bei Energieschwingungen, aber es ist eben der Ansatz, die Dinge von einer anderen Seite zu erklären. Maschinen statt Zauberstäben und so weiter.

In einem Punkt muss ich Kazu allerdings widersprechen: Ich denke nicht, dass Science-Fiction immer ernst ist. Wenn du Dystopie dazu zählst, dann mag das auch stimmen, aber allein wenn man sich die Neuaufmachung von Star Trek oder Stargate ansieht, muss ich sagen, dass es zwar spannend, aber in keinem Fall irgendwie kälter als Fantasy ist.

Zum Schluss einen kurzen Denkanstoß, der mir so eingefallen ist: Ich vertrete grundsätzlich die Einstellung, dass der Mensch etwas als "Magie" bezeichnet, was er nicht ansatzweise verstehen kann und sich dementsprechend dann Begründungen erfindet. Man vergleiche das Mittelalter mit heute - aus der Sicht der Vergangenheit: Wären wir dann aus ihrer Sicht eine Science-Fiction oder eine Fantasy-Geschichte? ;)

So, ich hoffe, man versteht das, was ich geschrieben habe. :D

Liebe Grüße,
Iffi
"When it rains, look for the rainbow, when it's dark, look for the stars."

Offline Thiod

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Re: Sci-Fi und Fantasy
« Antwort #7 am: 06. Januar 2016, 12:35:30 »
Oh, Iffi, dein letzter Absatz hat es in sich. Da kann man noch weitergehen. Ist etwas, das im Mittelalter geschrieben wurde, und damals noch als wissenschaftlich stimmig gesehen wurde (den Begriff Sci-Fi hatten die noch nicht, aber sie hatten schon Geschichten mit weiterentwickelter Technik drin), heute Fantasy, weil es nach heutigem Wissensstandart totaler, mystischer Irrglaube ist?
Würde dann also mit dem Fortschritt der Wissenschaft alte Sci-Fi-Literatur im Rückblick zu Fantasy werden? Ich meine: Im Mittelalter galt die Lehre von den 4 Elementen als Wissenschaftlich - heutige ist sie ein beliebter Bestandteil der Fantasy...
Naja, führt vll. ein bisschen vom Thema ab - ich finde es nur interessant.

Was das Erklären des Unbekannten/Unerklärlichen angeht, stimme ich Iffi weitestgehend zu. Allerdings finde ich, dass Sci-Fi, die den "Science"-Teil ernst nimmt, sich bemühen sollte, Erklärungen zu liefern, die vom heutigen Wissensstand aus zumindest rein theoretisch nicht ausgeschlossen sind. Das ist aber oft nicht der Fall - ich habe da neulich eine ST-Voyager-Folge gesehen, wo Schwarze Löcher vorkamen - und selbst ICH konnte erkennen, dass die Erklärung nicht ganz stimmte - und ich studiere Germanistik, nicht Physik!

Ach ja: Und eine interessante Frage: Ist die Marvel-Welt eigentlich Sci-Fi oder Fantasy? Ich tippe ja auf Sience-Fantasy. So mit Ironman-Technik auf der einen und Göttern auf der anderen Seite.

Viele Grüße,
Thiod.
Wissen ist Macht - Phantasie ist Freiheit

Offline Lady

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Re: Sci-Fi und Fantasy
« Antwort #8 am: 06. Januar 2016, 20:39:10 »
Na das geht ja ab hier  :P

Das wir heute als Uto-Dystopie der mittelalterlichen Welt gesehen werden, ist ein unheimlich interessanter Punkt. Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, aber vor allem in der umgekehrten Weise: Wie sieht uns die Zukunft? Wird unsere Wissenschaft, das was wir zu glauben wissen, dann als Humbug abgetan, weil man es viel besser versteht? Zu Galileis Zeiten wusste jeder, dass die Erde der Mittelpunkt des Sonnensystems ist. Heute wissen wir, dass dem nicht so ist. Heute weiß jeder, dass wir durch Evolution entstanden sind. Vielleicht weiß man es morgen ja besser?  ;)

Aber zurück zum Thema: Ich nehme den Begriff Science Fiction nicht so ernst, denn das Gegenstück ist ja Science Fact. Fiktion versus Fakten. Für mich ist Science Fiction eine Welt in einer grenzenlosen Zukunft und unendlichen Möglichkeiten. Alles, was man sich ausdenken kann, mit einem wissenschaftlichen Ansatz, passt dort hinein. Science Fact wiederum ist Wissenschaft. Dort gibt es keine "Ideen" oder "Was-wäre-wenn-Gedanken". Dort gibt es Fakten, Theorien, Beweise, Ausgrabungen, Forschungen, Berechnungen.
Das kann meiner Meinung nach der Hintergrund für Geschichten sein, aber nicht der Hauptteil. Wenn ich etwas über Archäologie wissen möchte, lese ich Veröffentlichungen, Sachbücher etc. Wenn ich Science Fiction und auch Fantasy in die Hand nehme, dann um in eine andere Welt, raus aus meinem Alltag, zu entfliehen. Und der Name "Fiktion" kommt aus dem lateinischen fingere = "sich ausdenken", "gestalten" , "formen". Es bedeutet also mehr die Schaffung einer neuen Welt, einer neuen Zeit, neuer Personen. Diese stimmen nicht unbedingt mit unserer Realität überein. Sie sind erfunden. Daher finde ich das Problem der wissenschaftlichen Inkorrektheit, das ihr aufgegriffen habt, gar nicht so schlimm.
Ich denke, der Begriff "Science Fiction" möchte ausdrücken, dass der Autor eine reale, wissenschaftliche Thematik nimmt und weiterspinnt. Etwas dazu, etwas weg, etwas drumherum... und zack - passt es in das fiktive Universum. Zum Beispiel Wurmlöcher - der Hauptbestandteil der Serie Stargate. Eigentlich sind diese kugelförmig. Eigentlich kann man sie gar nicht künstlich hervorrufen. Eigentlich ist die benötigte Energie zum Hervorrufen eines Wurmloches mit einem Meter Durchmesser so immens groß, dass man dafür exotische Masse gleich der Masse des Jupiters brauchen würde. Eigentlich, eigentlich, eigentlich. Denn in Stargate sind die Wurmlöcher kreisförmig, beliebig an- und ausschaltbar und brauchen gar nicht sooo viel Energie. Es hat also eine wissenschaftliche, theoretische Konzeption als Hintergrund, der Rest wurde aber frei erfunden, verändert, angepasst. Trotzdem klingt es gar nicht so unglaubwürdig. Versteht ihr, was ich meine?
(Sehr interessant, oder  ;D ?)

Dazu muss man aber auch sagen, dass manche Autoren das aber auch ein wenig übertreiben und es ... Quatsch ist, was sie sagen. Aus wissenschaftlicher Sicht. Nicht aus der der Fiktion  8) Beispiel: Star Trek's Photonen-Torpedos. Niemals könnte man Photonen so herstellen und bündeln, um es in dieser Form als Waffe zu verwenden. Doch in diesem fiktiven Universum, in diesem Zeitalter ist es möglich. Und das, das ist Fiktion. Das sind Geschichten. Das ist Science Fiction und - eher auf magische Dinge und Vorgänge bezogen - Fantasy.

Wer bis hierhin gekommen ist, den grüße ich ganz herzlich  :D
Bis dann,
Lady
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Offline Thiod

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Re: Sci-Fi und Fantasy
« Antwort #9 am: 07. Januar 2016, 00:16:40 »
Wenn ich mich recht entsinne, heißen die Photonen-Torpedos aber nur so, weil sie Photonen erzeugen. Eigentlich sind sie Torpedos, in denen bei Einschlag eine Materie-Antimaterie-Zerstrahlung stattfindet, die immense Energie in Form von Photonen abgibt - vielleicht verwechsel ich das auch - aber eeegal, es ging ja gar nicht wirklich darum, wie das Star-Trek-Universum funktioniert - sorry...
Dein Stargate-Beispiel finde ich, ist ein sehr schönes Beispiel, wie die Abwandlung der Wissenschaft in üblicher Science-Fiction stattfindet.
Ich habe mit solcher Veränderung der Fakten auch kein Problem. Aber ich könnte sie nie selbst einsetzen, ohne mich zu fragen, ob ich es nicht auch realistischer hinkriegen könnte. Ich bin, sobald ich Sci-Fi schreiben will einfach zu sehr im Science-Modus. Aber das ist eine persönliche Masche.
Allerdings gibt es Geschichten, in denen die Abweichungen von der Technik wir zu viel werden. Es gibt Geschichten, wo ich es nur noch lächerlich finde, dass sie technische Begriffe vorschieben, statt einfach zuzugeben, dass es Magie ist. Bei den Thor-Filmen finde ich das zum Beispiel so ein bisschen künstlich mit ihrer Magie-ist-Wissenschaft-Erklärung. Aber ich könnte jetzt schwer sagen, warum es mir gerade da so vorkommt.

Ach ja, ich muss aber noch widersprechen, dass echte Wissenschaft nur aus harten Fakten besteht. Gerade an der vordersten Forschungsfront ist viel Kreativität und teils auch viel Gedankenspinnerei erforderlich. Und manche Konzepte wurden in der Sci-Fi erfunden und dann in der echten Forschung aufgenommen - auch ein sehr spannender Punkt.

Viele Grüße,
Thiod.
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Re: Sci-Fi und Fantasy
« Antwort #10 am: 07. Januar 2016, 18:01:55 »
Da hast du auf jeden Fall Recht, Thiod. Ich wollte nur den Unterschied klarstellen.

OT: Die Antimaterie zu finden/herzustellen ist heute kaum möglich. Und die Explosion ist sehr viel größer, als dort dargestellt. Darauf wollte ich eigentlich hinaus.
Zitat
Aber ich könnte sie nie selbst einsetzen, ohne mich zu fragen, ob ich es nicht auch realistischer hinkriegen könnte. Ich bin, sobald ich Sci-Fi schreiben will einfach zu sehr im Science-Modus.
Ich glaube, genau das ist der Clou an der Sache: Ausgedachte Wissenschaft plausibel zu machen und so zu erklären, dass es sich auch Non-Physiker vorstellen können.

Klar, Wissenschaft besteht nicht nur aus Fakten. Aber du brauchst welche, damit es auch als Wissenschaft angenommen werden kann. Beweise, logische Schlussfolgerungen  und Nachweise. Das ist auch ein Unterschied zwischen Science Fiction und Science Fact. So werden auch Theorien zu Fakten; zum Beispiel die atomare Struktur aller Elemente. Direkt messbar ist es nicht, aber durch sehr durchdachte Versuche, überaus kluge Schlussfolgerungen und präzise Aussagen können wir - soweit das bei einer Theorie möglich ist - sicher sein, dass das einen Wahrheitsgehalt hat. Denn Fakt kommt (mal wieder) aus dem lateinischen von factum und ist ein nachweisbarer, anerkannter oder bestehender Sachverhalt. Insofern gelten auch theoretische Konzepte dazu. Doch in der Wissenschaft muss man die Theorie nach den Fakten richten - in der Fiktion die Fakten nach der Theorie  ;)

Dabei gibt es natürlich viele Grauzonen. Man kann meiner Meinung nach nicht wirklich eine klare Trennlinie zwischen Wissenschaft und Fiktion ziehen, aber man sollte nicht beides zu sehr vermischen. Auch Wissenschaftler sind Träumer - das wollen wir hier mal festhalten - doch ist ihr Ziel die Wahrheit herauszufinden; das Ziel des Autors ist es, eine neue Wirklichkeit zu schaffen.

Vale vale,
Lady
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Offline Thiod

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Re: Sci-Fi und Fantasy
« Antwort #11 am: 07. Januar 2016, 18:19:21 »
Jupp, da ist sehr viel drann an dem, was du sagst.
Ich glaube, ich kaue nur immer noch ein bisschen auf der Überlegung herum, wie viel Freiheit noch wie Science-Fiction wirkt, und ab welchem Grad man doch das Gefühl hat, die wissenschaftlichen Begriffe werden nur noch beliebig eingestreut.

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline KaZuko

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Re: Sci-Fi und Fantasy
« Antwort #12 am: 08. Januar 2016, 11:03:51 »
Für mich war die Fantasy schon immer extrem spannend, weil sie zum einen einen Weg aus unserer alltäglichen Gesellschaft bietet. Zum anderen hat man als Autor so viele Möglichkeiten, wie man das anstellen kann. Rassen, Welten, Zeitalter, Regierungsformen ... das alles kann man für die Geschichte drehen und wenden, wie man will. Dass genau dies auch bei der Science-Fiction der Fall ist (wenn auch teilweise bedingt), hat mich vor ein paar Jahren schon, aber in diesem Thread mal wieder positiv überrascht.

Was mir noch aufgefallen ist: Vielleicht bilde ich mir das nur ein, doch mir kam der Gedanke, dass Science-Fiction ziemlich oft auf andere Themen zurückgreift, um mit ihnen zusammen eine Handlung zu bilden. Wie Lady schon erwähnt hat, steht sie oft in Verbindung mit Horror - beispielsweise bei Prometheus. Stargate greift viel auf Humor/Comedy  zurück (ja, Iffi, da gebe ich dir recht :D). Die Bestimmungs- und Panem-Reihe haben recht viel von Dystopien, auch wenn man sich da streiten kann, welches der beiden Genres nun vorherrscht.
Demgegenüber sehe ich bei vielen Fantasy-Filmen keine wirklich ausgeprägten, zweiten Genres. Harry Potter, Herr der Ringe, Narnia ... Gebt mir gerne Beispiele, die meine These widerlegen. Ich bin mir nämlich wirklich nicht sicher, ob ich einfach nur Beispiele sehen will, die sie stützen. :D

Falls diese allerdings zutrifft, bliebe die Frage, warum das so ist. Braucht die Science-Fiction zusätzliche Unterstützung, um zur Unterhaltung zu reifen? Oder anders gefragt: Braucht die Fantasy diese nicht? Woraus besteht denn eigentlich Science-Fiction? Zukunft, Technologie, Weltraum? Gute Grundlagen, aber tatsächlich stellt sich da für mich die Frage, ob man daraus differenzierte, interessante Geschichten bauen kann. (Aber vielleicht bin ich auch einfach zu wenig in diesem Gebiet unterwegs, um mir eine Meinung bilden zu können.)
Im Gegensatz dazu ist die Fantasy für mich voller Zeitfüllender Elemente. Der Leser/Zuschauer braucht teilweise seine ganze Aufmerksamkeit, um die Gegebenheiten zu verstehen, die Verbindungen zwischen verschiedenen Rassen, vielleicht sogar im ersten Schritt die ganze neuartige Welt. Ist da vielleicht gar kein Platz mehr für Humor oder diese Horror-Momente, in denen man im Film immer in den Hintergrund starrt, aus Angst, dass sich dort etwas regt?

Bin gespannt, wie viel von dem gesponnen ist, was ich mir da zusammengesponnen habe. Wie seht ihr das?

Grüsschen,
Kazu
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Offline Thiod

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Re: Sci-Fi und Fantasy
« Antwort #13 am: 08. Januar 2016, 15:28:33 »
Dass Fantasy keinen Humor enthält, kann ich nicht sagen. Schließlich zählen auch Geschichten wie die Scheibenwelt zur Fantasy - und auch wenn die oft mehr skuril als lustig ist, würde ich schon sagen, dass die Humor enthält. (Davon, dass selbst in einer ernsten Geschichte Momente von Humor auftreten, rede ich hier gar nicht, da ich das als beinahe gegeben ansehe). Und um bei klassischer Fantasy zu bleiben: Auch der Hobbit enthält seinen Gutteil an Humor, schon alleine die Szene, wie die Hobbits alle bei Bilbo hereinkommen und quasi übereinanderfallen. Und Horror und Fantasy werden auch oft kombiniert - einige Filme haben als Genreangabe Fantasy/Horror stehen.
Allerdings stimmt es schon, dass evtl. Science-Fiction eine Kombination "braucht" und Fantasy nicht. Ich würde das allerdings anders formulieren: Ich glaube, die Definition von Science-Fiction beinhaltet noch keine Aussagen über die Handlung, sondern eigentlich nur über das Setting/einen gewissen Einbau bestimmter Themen. Die Fantasy dagegen kennt Handlungsmuster, die genretypisch - wenn auch nicht verpflichtend - sind.
Ich bin allerdings auch noch nicht sicher, ob sich diese These halten lässt. Es gibt ja auch in der Science-Fiction sehr typische Strickmuster (wobei diese oft Überschneidungen zu anderen Genres wie Horror haben - das stimmt schon).
Die Abenteuer-im-Weltall-Science-Fiction beinhaltet häufig Kriegsfilmelemente (ich weiß gerade nicht, wie es bei Büchern dieses Genretyps ist, ich kenne diese Sorte praktisch nur aus Film und Fernsehen) - große Schlacht der Raumschiffe um Planeten/Raumstationen.
Ferner gibt es das Muster der Entdecker auf dem fremden Planeten: Entweder die ganze Mannschaft oder aber ein kleiner Landetrupp (wie bei Star Trek üblich) kommt auf einen Planeten, der fremd oder scheinbar bekannt ist. Oft haben sie irgendein Problem, dass sie dort festhält (müssen neuen Treibstoff finden, Schiff defekt) und stellen im Verlauf der Handlung fest, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Dabei tauchen dann oft Horror-Elemente auf, ehe die Helden aufklären, was vor sich geht und schließlich die Gefahr besiegen (aber nicht, ehe ein paar Nebencharaktere das Leben gelassen haben). Ich denke hierbei besonders ans klassische Star Trek, aber auch einige Doctor-Who-Folgen funktionieren ganz ähnlich.
Ein Handlungselement, dass ziemlich sicher NUR in der Science-Fiction auftritt (obwohl auch dieses, wenn man so will, teils ins Horror-Genre hineinreicht), ist die Auseinandersetzung mit künstlicher Intelligenz, insbesondere, wo sie sich der Kontrolle des Menschen entzieht. In Raumschiff Orion gibt es eine Folge, wo ein paar Bergbau-Roboter durch eine Programmstörung mörderische Anwandlungen kriegen, in Odysee im Weltall stürzt der Boardcomputer alle ins Verderben, die Matrix-Hintergrundgeschichte basiert auf einer Machtübernahme der KI, Data in Star Trek hat einen bösen, morallosen Bruder und der Film Exmachina hat die KI zum Hauptthema (und auch hier kommt die verstörende und bedrohliche Selbstständigkeit zum Ausdruck).
Es gibt sicherlich noch einige andere typische Handlungen in der Science-Fiction. (Der verrückte Wissenschaftler, der etwas erschafft, das ihm dann selbst über den Kopf wächst gehört wohl auch dazu). Ich bin jetzt aber gerade immernoch nicht sicher, ob das nun die These, dass Science-Fiction ein Cogenre als Handlungsgeber braucht, aushebelt oder nicht. Was meint ihr?

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Lady

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Re: Sci-Fi und Fantasy
« Antwort #14 am: 10. Januar 2016, 20:38:29 »
Da stimme ich dir zu, Thiod.
Ich denke, dass es daran liegt, dass Fantasy auf Mythen, Legenden, Sagen etc. basiert, also praktisch schon Handlungsmuster zur Auswahl hat. Bei Sci-Fi geht es um Weiterentwicklung - welche, wie, warum, wodurch und mit wem ist nicht gesagt. Daher werden meiner Meinung nach oft zusätzliche Genres "angewendet".
Obwohl so etwas wie Comedy oder auch Horror sehr, sehr oft verwendet wird, um das Ganze etwas aufzupeppen. Schon allein all die Fettnäpfchen, die bei Begegnungen verschiedener Rassen mitgenommen werden ;) bei Fantasy wie auch bei Sci-Fi.
Außerdem könnte es damit zusamenhängen, dass der Begriff "Fantasy" mehr beschreibend wirkt; die Leser haben schon eine Vorstellung von Handlung und Setting, manchmal sogar eine Erwartung - während es in Sci-Fi-Romanen um weiterentwickelte Wissenschaft geht. Direkte typische Handlungsmuster oder Charakter-/Welteinstellungen fühle ich darunter nicht wirklich.
Gaaaanz grob gesagt konzentriert sich Fantasy auf die Welt, die Kultur und die Rassen/das Zusammenleben, wobei sich Science Fiction eher auf die Technik und einzelne Charaktere bezieht - beides immer im Hinblick auf Konflikte und Probleme.
Das fällt mir jetzt spontan dazu ein.

Immer nett, mit euch zu diskutieren und sich auszutauschen -
Grüße,
Lady
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