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Satzanfänge

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Wildfire:
Hallo!
Wie einige von euch schon in meinem Vorstellungsthread gelesen haben, habe ich manchmal noch einige Schwierigkeiten mit den Satzanfängen.
Die ersten Tipps habe ich bereits bekommen, aber ich freue mich natürlich über weitere. :)
Also noch einmal genauer: Mein jetziges Buchprojekt schreibe ich aus der Ich-Perspektive. Dadurch muss ich manchmal echt nachdenken, damit ich nicht immer ich, ich, ich verwende. Allgemein habe ich das Subjekt oft am Satzanfang stehen, was meiner Meinung nach etwas langweilig wirkt. Also hat vielleicht irgendjemand weitere Ideen und Tricks, wie ich die Satzanfänge besser formulieren, oder vielleicht auch die Sätze besser miteinander verbinden kann? Einfach damit es interessanter und flüssiger klingt. Vielen Dank schon mal.:)

LG
Wildfire

KaZuko:
Wildfire.

Der beste Tipp, den man überhaupt geben kann: Schau dir an, wie die Profis es machen. Schnapp dir ein Buch und lies ganz konzentriert die Sätze mit dem Fokus darauf, wie der Autor sie aufgebaut hat. Für viele Kniffe braucht man erst einmal einen Schubs, weil man selbst nicht darauf kommt, und wer könnte einem diesen Schubs besser geben als ein veröffentlichter Schriftsteller?

Ansonsten weiß ich ehrlicherweise nicht, wie man hier am besten einen Tipp formuliert. Vielleicht gebe ich dir einfach ein paar Impule für Satzanfänge, die man eigentlich immer nutzen kann:

Die Mit-Version: Mit wirbelndem Kopf/einem unguten Gefühl/fahrigen Bewegungen trat/versuchte/sagte ich ...

Partizip I: Knurrend verschränkte ich die Arme und ...

Objekt (zeitlich bzw. räumlich): Unter der Brücke fand ich .../Einen Moment später sah ich ...

Ich-Vermeidung: Wenn du allgemein das Ich vermeiden willst, gibt es für viele Verben auch eine Dativ-Version. Beispielsweise anstatt Ich schaffte es ... das Mir gelang es/Es gelang mir ...

Füllworte wie: leider, grundsätzlich, vielleicht, glücklicherweise, dementsprechend, natürlich ...

Kurze oder unvollständige Sätze: Um den Textfluss ein bisschen aufzulockern, braucht es manchmal kurze oder grammatikalisch etwas falsche Sätze bzw. Ausrufe wie Was nun wirklich nicht anstrengte. Gut, ein bisschen vielleicht. Du weißt sicher, was ich meine.

Mehr kann ich im Moment nicht finden. Aber ich hoffe, das bisherige hilft dir ein bisschen.

Grüße,
Kazu

Wildfire:
Hallo Kazu,
Danke. Deine Antwort hat wirklich geholfen.
Jetzt habe ich zumindest ein paar Ideen, wie ich die Satzanfänge gestalten kann und werde das gleich nachher mal ausprobieren. :) Dankeschön.

LG Wildfire

Thiod:
Ich stimme Kazuko voll zu, sie hat die besten Varianten genannt.
Manchmal kann man auch noch 'Ich-Anfänge' reduzieren, indem man mehrere Aktionen in einem Satz verbindet. Z.B. statt "Ich betrat den Raum mit den dunkel getäfelten Wänden. Ich sah mich um." etwas wie "Ich betrat den dunkelgetäfelten Raum und sah mich um" .

Viele Grüße,
Thiod.

WritingGirl:
Juhu:)

Ich bring mich jetzt auch mal ein. Kazu hat so ziemliches alles getroffen und wunderbar in Worte gefasst und wenn du das alles einsetzt, dann kann das Buch doch nur toll werden;) Aber vergiss nicht, dass auch Ich-Anfänge einen gewissen Reiz/eine gewisse Wirkung haben und bewusst eingesetzt einem auch ein ganz anderes "Lese-feeling" geben kann. Nazürlich muss man bei jeder dieser Varianten aufpassen, dass dieselben nicht zuoft aufeinander treffen, dann hast du dasselbe Problem, wie mit den ursprünglichen Ich-Anfängen :)

Liebe Grüße,
Dream

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