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Eure Meinung!

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Leseratte:
Hallo ihr Lieben,  :)

findet ihr, dass es langweilig wird, wenn man in die "Erzählerform" übergleitet? Also ich meine jetzt, nicht jedes Erlebnis lebendig erzählt, sondern Wochen nur kurz zusammenfasst, wenn sie nicht sehr wichtig sind?
Wie kann man auch solche kurzen Zusammenfassungen interessant machen? Wie handhabt ihr das?

Ich hoffe, ihr könnt mich verstehen (irgendwie habe ich Schwierigkeiten, mich richtig auszudrücken...  ;))
Ich freue mich auf Tipps von euch. :)

Liebe Grüße
Leseratte

KaZuko:
Leseratte.

Ich persönlich halte nichts von solchen Zusammenfassungen, eben weil auch ich nicht weiß, wie man es 1. spannend gestaltet und 2. so in den Rest des Textes einbaut, dass es nicht zu außenstehend wirkt.

Wenn in meinen Projekten für längere Zeit nichts passiert, lege ich einfach einen Zeitsprung ein. Das heißt die Handlung im Januar endet mit Kapitel 1 und die Handlung im März beginnt dann mit Kapitel 2 (oder so). Falls es zwischen Januar und März nennenswerte Ereignisse gab, die allerdings nicht wichtig genug waren, um in ein Kapitel aufgenommen oder als Minikapitel eingeschoben zu werden, lasse ich die Charaktere kurz das Wichtige reflektieren. Aber natürlich nicht wie ...

-- Über die Hausaufgaben gebäugt, wirft sie einen Blick aus dem Fenster und muss plötzlich daran denken, was vor zwei Wochen passiert war. Wie hat er das nur tun können? .... --

... sondern so, dass es auch sinngemäß direkt in die Handlung passt. Das zu schaffen, ist, denke ich, nicht so schwer. Die Information von zwischen Januar und März muss ja auch nicht direkt am Anfang von Kapitel 2 gegeben werden, sondern dann, wenn sie wichtig wird. Das muss man dann als Schreiber abwägen, ob man den Leser sofort ins Bild setzen will, oder ob es reicht, wenn er die Information kurz vor knapp erhält.

Allerdings haben andere hier bestimmt gute Tipps, wie man zusammenfassend die Wochen in 'Erzählperspektive' beschreibt. Wie gesagt, das ist nicht so mein Fall. :)

Grüße,
Kazu

Thiod:
Ich finde, dass es Stil-abhängig ist, ob solche Zusammenfassungen erlaubt sind. Und selbst wenn man sie einsetzt würde ich immer möglichst sparsam mit diese Mittel umgehen. Ich selbst fassa allerdings auch oft zusammen, da meine Figuren in einer High-Fantasy-Welt durch die Gegend reisen - das heißt, sie reiten Wochenlang durch die Gegend ehe sie von A nach B kommen. Und da ich so gut wie keine/sehr wenige Zeitsprünge in meiner Geschichte habe, kommt dann schon öfter mal ein Satz wie "die Woche verging, ohne dass sie ein weiteres Mal von den Kelskam angegriffen wurden oder auch nur etwas von den Kreaturen sahen. Es war der Nachmittag des achten Tages, als..."
Ich plädiere bei den Zusammnefassungen immer für kurz und schön formuliert.
Wenn ich mich recht erinnere, enthält das letzte Kapitel des Herrn der Ringe viele solcher Zusammenfassungen, da die Handlung von über einem Jahr darin zusammengerafft ist. Der alte Tipp mit dem "Schlag das Buch eines guten Autors auf und sieh nach, wie er es macht" würde ich sagen, kann hier auch nicht schaden.

Viele Grüße,
Thiod.

Leseratte:
Danke für eure Antworten, Thiod & KaZuko,

da sieht man mal, wie die Meinungen auseinandergleiten. :)

Aber beide Arten, eine kurze "Zusammenfassung" interessant zu machen oder zu überbrücken, finde ich supi! Aber, @KaZuko, ich finde die Möglichkeit es so zu schreiben:

Über die Hausaufgaben gebeugt, wirft sie einen Blick aus dem Fenster und muss plötzlich daran denken, was vor zwei Wochen passiert war. Wie hat er das nur tun können? ....

gar nicht so schlecht! Vielleicht auch irgendwie so, dass die Person über die vergangenen Tage nachdenkt, und irgendeinen Streit wieder vor sich sieht...

Jedenfalls habt ihr mir sehr geholfen, ich weiß jetzt auch, wie mein 5. Kapitel anfängt! :D

Ganz Liebe Grüße
Leseratte

Thiod:
Naja, was KaZuko bei der Hausaufgaben-Szene kritikwürdig fand, war wohl, dass es so aus heiterem Himmel kommt, ohne jede Verbindung zum Rundumgeschehen. Tatsächlich passiert es zwar oft, dass man bei Hausaufgaben mit den Gedanken ins Schweifen gerät (zumindest nehme ich an, dass ich nicht der einzige Mensch auf Erden bin, der sich zu Weilen nicht auf seine Hausaufgaben konzentrieren kann), aber selbst wenn so etwas in der Realität vorkommt, kann es in einem Roman etwas willkürlich wirken. Da sollte man lieber einen überzeugenden Anknüpfungspunkt finden, der zum Thema hinleitet.

Viele Grüße,
Thiod.

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