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Autor Thema: Der "Klischee"-Schreiber?  (Gelesen 7867 mal)

Offline Wolkentänzerin

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Der "Klischee"-Schreiber?
« am: 03. November 2013, 12:50:41 »
Hallo ihr Schreiberlinge!
Ihr kennt es bestimmt auch, dass viele Menschen in unserem Alter je nachdem wie sie auf andere wirken oder für Hobbys haben, in Schubladen gesteckt werden. Ich kenne das auch bei den Schreibern. Ich persönlich stelle mir den Klischee-Schreiber immer so vor: Unauffälliger Eindruck, einfache Kleidung, schüchtern, zurückgezogen und in seiner eigenen Welt lebend. Einige die schreiben und die ich kenne, erfüllen das Klischee sogar, aber ich nicht. Ich kleide mich gerne elegant, schminke mich auch gerne mal mit auffälligem Lippenstift, bin eher selbstbewusst, auch wenn ich vor Fremden auch mal schüchtern sein kann, vorlaut und sage immer das, was ich denke. Meiner Meinung nach sind das nicht die klassischen Eigenschaften für einen Schriftsteller und ich höre auch oft, dass schreiben nicht unbedingt zu mir passt oder es niemand erwartet hätte.
Aber wie sieht das bei euch aus? Was sind für euch typische "Schreiberklischees", erfüllt ihr sie und wie reagieren Leute auf euch? Stören euch diese Klischees, oder findet ihr sie eher amüsant?
LG Wolkentänzerin
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren.
Rosa Luxemburg

Offline Miezekatzemaus

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Re: Der "Klischee"-Schreiber?
« Antwort #1 am: 03. November 2013, 12:59:08 »
Eigentlich nur Kreativität. Ich persönlich bin allerdings extrovertiert und lustig. Aber natürlich sind nicht alle so.
Lg, Mieze :D

Offline KaZuko

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Re: Der "Klischee"-Schreiber?
« Antwort #2 am: 03. November 2013, 13:15:09 »
Um ehrlich zu sein, stimmt mein Schreiber-Klischee mit dem überein, das Wolkentänzerin erläutert hat. Schon immer, wenn ich an Schriftsteller und vor allem an angehende Autoren gedacht habe, sah ich vor mir ein dämmriges Zimmer mit einer warmen Lichtquelle (vielleicht eine Kerze), eine Person in viel zu großer Kleidung (Pulloverärmel, die über die Hände reichen und Jeans/Jogginghosen, die ebenfalls weit über die Fersen gehen) mit Laptop oder Notizbuch auf dem Schoß. Oder einen Schulhof, auf dem eine Person in der Ecke sitzt und die lachenden, spielenden Kinder beobachtet, um sich der Verhaltensmuster bewusst zu werden. Eine Wiese voller herumalbernder Jugendlicher, während unter einer Trauerweide eine Person am Stamm lehnt und vollkommen abwesend in die Wolken starrt. All diese Personen sind für mich die typischen Schreiberlinge.

Was vielleicht auch daran liegen könnte, das ich perfekt in dieses Muster passe. Ich bin alles andere als extrovertiert. Fremde Menschen sind mir unangenehm, genau wie arrogante 'Coole', Partys oder aufgedrehte Situationen, die von jedem Anwesenden fordern, sich zu benehmen wie ein Verrückter. All die Dinge, die über eine angenehme Ruhe hinausgehen, sind für mich anstrengend. Ich mag sie nicht, weswegen ich mich auch hinter dem Laptop (allein) wohler fühle als während eines ganzen Tages voller Action und Tamtam.

Demnach: *die Arme ausbreit* Seht mich an und nennt mich ein Klischee. Ich bin stolz darauf.

Grüße,
Servi
Kazu
Und meine Seele spannte ihre Flügel aus. -  Joseph von Eichendorff

Offline Darkness Claw

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Re: Der "Klischee"-Schreiber?
« Antwort #3 am: 03. November 2013, 13:46:23 »
Bei mir ist es merkwürdiger Weise so, dass ich eher in dieses Klischee gepasst habe, als ich noch nicht ernsthaft geschrieben habe. Mein Freundeskreis besteht natürlich bevorzugt aus Jungen, die vermutlich nicht sonderlich begeistert wären wenn ich ihnen aus meinen Projekten zitiere, bzw das Schreiben auch nur erwähne.  :D Auch vom Aussehen und vom Kleidungsstil her passe ich wohl eher zum typischen Jungendlichen als zum Schreiberling. Generell öffne ich mich meinen männlichen Freunden nicht wirklich, genauso wenig gegenüber Fremden. Für sie bin ich eben ein lustiger, Pc-spielender, wenig schlafender und fauler Geselle, was natürlich Dinge sind, die in einem gewissen Maße auf mich zutreffen. Dinge wie die Liebe zum Melancholischen, dem Alleinsein und eben dem Schreiben behalte ich lieber für mich, um diese Dinge und mich zu schützen. Da ich auch sehr wenig bis gar nichts für die Schule tue (beispielsweise Hausaufgaben, auf Arbeiten lernen) werde ich natürlich maßlos unterschätzt, was mir allerdings ganz Recht ist. Mit einem Notenschnitt von 2,6 kann ich mir immernoch vor Augen halten, dass ich trotz meinem fehlenden Engagement für die Schule eben nicht zum Einheitsbrei gehöre.

Grüße,
Heldenschmied
"Enœn sea. Ne nagasto Gelisdan."

Offline Thiod

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Re: Der "Klischee"-Schreiber?
« Antwort #4 am: 03. November 2013, 17:37:25 »
Ich selbst passe relativ gut in das Schreiber-Klischee, kann aber versichern, dass ich bei Schreibende Schüler mindestesn 30 jugendliche Schreiber kenne, die in das von Wolkentänzer genannte Klischee nicht passen. Dennoch glaube ich, dass es eine gewisse Atmosphäre unter Schreibenden gibt, die definitiv anders ist als in einem beliebigen Schnitt durch die Gesellschaft.

Viele Grüße,
Thiod.
Wissen ist Macht - Phantasie ist Freiheit

Offline The.Girl.On.Flames

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Re: Der "Klischee"-Schreiber?
« Antwort #5 am: 12. November 2013, 20:56:58 »
Hallo Wolkentänzerin,

Dieses Schreiberklischee beschreibt mich, denke ich, ganz git.
Ich bin auch ein sehr introvertierter, zurückhaltender und (leider) viiieeelll zu schüchternder Mensch. Ich mache es mir zwar nicht zur Aufgabe, die Verhaltensmuster meiner Mitmwnschen genaustens zu fokussieren, doch oft gehtes mir so, dass ich viel lieber vor mich hin träume und mir irgendwelche fiktiven Szenen zusammenbastel, anstatt mit ein paar Klassenkameraden auf dem Schulhof herumzufeixen.
Haha, wenn ich lache, dann meistens über lustige Zitate irgendwelcher Buchcharaktere, die mir zufällig im Kopf vorbeiflattern :-) Oder heimliche Triumph, wenn ich denke "ätsch, ich weiß es aber doch besser als ihr!" (Hilfe,  das klingt ja voll schadenfroh, wenn ich das hiercjetzt so aufschreibe o_O)


Naja, auch, wenn ich in das Schreiberklischee gut hineinpassr, doch es gibtvimmerhin solche und solche Menschen. Wie Mieze schon angeschnitten hat,zum Schreiben benötigt man Kreativität
LG P.A.B

At some point you have to stop running and face whoever wants you dead. The hard thing is finding the courage to do it. - Katniss Everdeen, The Hunger Games

ImaginaryFriend

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Re: Der "Klischee"-Schreiber?
« Antwort #6 am: 12. November 2013, 21:34:28 »
Früher habe ich sicher ganz gut in dieses Klischee hineingepasst, vor allem als ich noch auf der Grundschule war. Schüchtern, unauffällig, zurückhaltend, total verträumt... Mittlerweile ist das anders und spätestens seit meinem Auslandsjahr ist jegliche Schüchternheit völlig von mir abgefallen.
Ich würde mich aber trotzdem als eher introvertiert beschreiben. Nicht im Sinne von "schüchtern", das wird leider häufig verwechselt. Ich komme nur auch mal gut mit mir alleine klar, kann mich wunderbar mit meinen eigenen Gedanken beschäftigen und brauche hin und wieder meine Ruhe. Große Gruppen in denen ich mich "behaupten" muss, stressen mich ziemlich und ich kann nicht ständig jemanden um mich herum haben.
Und ich lebe gern in meiner eigenen Welt. Ich bin dann einfach ein bisschen abwesend und träume vor mich hin. Wenn ich dann mal nicht sofort reagiere, finden Andere das natürlich lustig. Früher ist das wirklich oft passiert, deshalb hatte ich auf der Grundschule auch den Spitznamen "Toni-Träumerle"^^.

Ich denke, wie viele hier schon sagten, gibt es keinen Klischee-Schreiber, aber einige Charakterzüge überschneiden sich wahrscheinlich häufig.