Das Allgemeine Forum > Autorenleben

kreatives Schreiben - Auf den Lehrplan!

(1/2) > >>

Jayda-Rose:
Hallo ;)

Wisst ihr noch damals in der Grundschule? Damals, als man im Deutschunterricht keine Gedichtinterpretationen/Bewerbungen/Formanalysen/Vorgehensbeschreibungen schreiben musste? Damals als ein Aufsatz noch aus ein paar Bildern bestand, zu denen man eine Geschichte schreiben musste? Zumindest mir hat das sehr gefallen und Aufsätze waren mein absolutes Lieblingsthema. In der neunten ist das allerdings nicht mehr möglich. Kreative Geschichten schreiben wir nur noch ab und zu im Englischunterricht.
Vermisst ihr diese Zeit nicht auch? Wo man einfach drauflosschreiben musste und sich zu einem Satz/Bild oder Thema eine Geschichte ausdenken musste?

Ich persönlich finde es Schade, dass ab der sechsten Klasse so etwas nicht mehr drankommt. Ich fände es wirklich schön wenn man z.B in Klasse 8 dieses Thema noch einmal aufgreif und lernt, kreative Texte zu verfassen. Das Schreiben ist ein so komplexes Thema, das so viel Übung benötigt. Warum wird es nicht in der Schule besprochen? Kreatives Schreiben finde ich auch gar nicht so unwichtig im späteren Leben. Man muss nur an die Abenteuer von Stéfon Rudel denken, und daran, was ein wenig mehr Wissen über dieses Thema geändert hätten :D

Also, was sagt ihr dazu? Findet ihr auch, dass "kreatives Schreiben" auf den Lehrplan der achten, neunten oder zehnten Klasse gehört? Oder seit ihr da ganz anderer Meinung? Wie würdet ihr euch "kreatives Schreiben" in der Schule vorstellen? Vermisst ihr nicht auch die alten Grundschulaufsätze?

Grüße ♥ Rose

Janika:
Ab und zu haben wir noch kreative Schreibaufgaben, aber jetzt, gegen Ende der 12. Klasse, ist das echt rar geworden. Die Klausuren sind in drei Anforderungsbereiche unterteilt, Bereich III ist meistens etwas mit kreativer Textverfassung - aber mal ehrlich, ein Brief/Tagebucheintrag/... ist für mich nicht mehr sehr kreativ.

In der Projektwoche wurde letztes Jahr ein Kurs mit dem Thema "Kreatives Schreiben" angeboten, aber da habe ich nicht mitgemacht, es richtete sich an niedrigere Klassen.

Insgesamt ist es natürlich schon schade, dass es so etwas nicht (mehr) gibt, aber ich fürchte, es wird als nicht wichtig genug erachtet, denn in welchem "normalen" Brotjob wird schon verlagt, kreativ schreiben zu können? :-\

Jayda-Rose:
Hallo Jannika ;)

Du hast wahrschinlich recht, dass so etwas wie kreatives Schreiben nicht sehr häufig gefragt ist.
Allerdings gibt es schon ein paar Berufe ( Autor (:D), Drehbuchautor...)
Wozu muss man denn  einen inneren Monolog schreiben können? Oder eine Gesdichtinterpretation? So häufig wird einem das im Berufsleben auch nicht über den Weg laufen. :D
Ich finde, einiges, was man in der Schule lernt, ist unnütz und da ist "kreatives Schreiben" nicht gerade "besonders" unwichtig.
Ich finde es einfach nur schade, weil ich glaube vielen würde es Spaß machen und leider muss man sich dazu alles selbst aneignen.
Es gibt genug Jugendliche die schreiben lernen wollen und das dann selbstständig lernen müssen (z.B die Forenmitglieder)
Aber das ist ja nur meine Meinung ;)

SkullCollector:
So sehr ich es mir auch wünschen würde, in der Schule meine schöpferische Ader ein wenig hervorstechen zu lassen, muss ich unterstreichen, dass auch analytische und formelle Lektionen beim kreativen Schreiben mehr als wichtig sind. Phantasie ist ein Teil dabei, doch vergisst man schnell, dass alle sprachlichen Mittel, die Sprache selbst, primär in der Schule gelehrt werden. Das steht alles in Büchern und ohne Theorie geht Praxis auch nicht so ganz einfach wie gewünscht.
Ich stimme zu, nach der Unterstufe noch einige kreative Schreibaufgaben zu kriegen wäre wundervoll, vielleicht sogar sinnvoll. Es öffnet neue Wege des Denkens, man sieht in jedem Ding eine Geschichte, wenn man sich darauf einlässt. Das Analysieren jedoch als nichtig (Übertreibung) abzutun kann ich nicht unterstützen. Auch hat nicht jeder überhaupt Lust dazu. Ein bisschen muss sich die Schule ja doch an das, was wirklich benötigt wird, in welchen Berufen auch immer, anpassen. Ein Autor kann jeder sein. Kann ein Autor automatisch einen Teilchenbeschleuniger bauen oder Psychologe werden? Was wir lernen ist genug, was wir dann mit der Vorbereitung aus der Schule machen, ist unser Ding.

Weg mit den Briefen an Zeitungsredakteure, her mit dreiseitigen Aufsätzen zu einem Thema. Bin voll dafür. Neunzig Prozent der anderen Schüler würden allerdings rebellieren.

Was ich absolut sehr genial fände, wäre eine Unterrichtsreihe zum Überwinden von Schreibblockaden. Wenn ich in meinen Geschichten nicht weiter weiß, kann ich auch keine ordentliche Analyse schreiben und ich denke, anderen geht das auch so. Mein Deutschlehrer gab bereits einige Tipps, die halfen, also ist Material auf jeden Fall vorhanden.

Cheers
Skull

Jayda-Rose:
Hallo Skull :)

Natürlich stimme ich dir zu, dass diese kreative "Ader" auch gefördert werden sollte :D
Ich persönlich hatte mir unter "kreatives Schreiben" aber auch mehr die MITTEL vorgestellt, die nötig sind um eine gute Geschichte zu schreiben.
Worauf sollte man achten? Stilmittel? Spannung? Wortwiederholungen? Kurze Sätze? Lange Sätze?
Ich errinere mich daran, dass wir in der sechten Klasse über den Spannungsbogen geredet haben...
Seit der siebten Klasse stehen nur sachliche Texte im Vordergrund und ich hatte eher daran gedacht, dass man auch lernen sollte, kreative Texte zu schreiben.
Damit meinte ich aber, wie gesagt, eher die stilistischen Mittel.

Grüße ♥ Rose

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln