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Autor Thema: Zeitform  (Gelesen 24946 mal)

Offline Leda

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Re: Zeitform
« Antwort #15 am: 25. Oktober 2014, 21:55:10 »
Hey ihr alle!
Ich hoffe, dieses Thema gibt es noch nirgends, ich konnte es jedenfalls nicht finden, also:
Findet ihr es okay, Bücher oder Geschichten im Präsens zu schreiben? Mein Problem ist, ich selbst lese es nicht sehr gerne und glaube, das geht anderen auch so, aber schreiben finde ich so leichter als im Präteritum... Was meint ihr?
Liebe Grüße
Die Zeit ist begrenzt - unsere Träume nicht ♥

WritingGirl

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Re: Zeitform
« Antwort #16 am: 25. Oktober 2014, 22:56:30 »
Hey Leda,

Klar ist das ok! Für die Wahl der Zeitform gibt es kein 'Richtig' oder 'falsch'. Da hat jeder so seine Vorliebe;)

Ich mag das Präsens,  weil ich mich persönlich den Figuren und der Handlung dann näher fühle (nicht immer, aber doch meistens.  Damit will ich aber nicht sagen, dass das Präteritum für eine 'Spannungsmauer' sorgt).

Zu deiner Frage,  ich würde sagen, das sieht nach einer Zwickmühle aus:D du liest Präteritum nicht gerne, schreibst es aber lieber. Funktioniert das überhaupt? Fällt dir es dann schwerer deine eigenen Texte zu lesen?
Aber nein,  ich würde nicht sagen, dass viele Präsens nicht gerne lesen, das ist glaub ich nur eine Gewohnheitssache:)

Hoffe , ich konmte dir irgendwie helfen,
LG,
Dream

Offline Leda

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Re: Zeitform
« Antwort #17 am: 26. Oktober 2014, 07:51:26 »
Hey, erstmal danke für deine Antwort

Zu deiner Frage,  ich würde sagen, das sieht nach einer Zwickmühle aus:D du liest Präteritum nicht gerne, schreibst es aber lieber. Funktioniert das überhaupt? Fällt dir es dann schwerer deine eigenen Texte zu lesen?

Ich lese Präsens nicht so gerne wie im Präteritum, sagen wir es so. Aber das ist auch nicht immer so. Aber wenn ich vorher immer nur Bücher im Präteritum gelesen habe rutsche ich auch bei einem Buch, das im Präsens geschrieben ist, ins Präteritum, also ich lese die Wörter dann manchmal aus Gewohnheit falsch^^ (Tribute von Panem zum Beispiel). Bei meinen eigenen Texten ist das irgendwie nicht so... :D
Liebe Grüße
Die Zeit ist begrenzt - unsere Träume nicht ♥

Offline Iphigenie

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Re: Zeitform
« Antwort #18 am: 26. Oktober 2014, 09:27:25 »
Hallo :)

Ich melde mich auch mal dazu :)

Also ich verwende generell in meinen Büchern eigentlich lieber Präteritum, einfach weil es mich viel zu sehr anstrengt, immer auf die Zeit zu achten. Was mir allerdings auffällt, ist das viele der Dystrophien in Präsens geschrieben sind. Wie du schon erwähnt hast, zählt Tribute von Panem dazu, dann die Bestimmung ... Ich bin kein Experte in dem Thema (ich lese eher Fantasy), aber mir ist es so letztens einmal aufgefallen ...

Mein Cousin hat sich auch einmal am Geschichten Schreiben versucht und hat dort auch Präsens gewählt. Es kommt mir gerade wegen der Begründung wieder in den Sinn. Er meinte, dass es dadurch spannender wirkt, weil Präteritum ja quasi voraussetzt, dass man es rückblickend erzählt. Ich fand die Sichtweise auch ganz interessant :)

LG, Iffi
"When it rains, look for the rainbow, when it's dark, look for the stars."

Offline Thiod

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Re: Zeitform
« Antwort #19 am: 26. Oktober 2014, 19:24:05 »
Ich denke, dass es eine Geschmacksfrage ist. Ich persönlich mag keine Romane, die gänzlich im Präsenz stehen (irgendwo in diesem Forum haben wir da schon einmal sehr breit drüber diskutiert, der Thread hatte das nur eigentlich wohl nicht zum Thema, deshalb finde ich es nicht wieder).
Für mich hat Präsenz etwas sehr direktes, intensives. Präsenz will immer ganz nahe an einem drann sein und die Spannung halten, so empfinde ich das jedenfalls. Und über mehrere 100 Seiten wirkt das irgendwann leicht aufgesetzt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, und es ist nur meine persönliche Ansicht.

Viele Grüße,
Thiod.
Wissen ist Macht - Phantasie ist Freiheit

Offline Bydysawn

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Re: Zeitform
« Antwort #20 am: 27. Oktober 2014, 10:26:24 »
Meiner Meinung nach sind auch Bücher im Präsens okay, wenn man das dann auch durch das gesamte Buch durchhält.
Besispiel: Lessis (Leseratte) Roman. Der ist auch komplett in Präsens und das, was ich bis jetzt gelesen habe, klingt super! Nur manchmal muss ich mir ins Gedächtnis rufen, wenn ich lange nichts von ihr gelesen habe, dass es im Präsens steht, aber man gewöhnt sich schnell wieder dran.

LG
Byd
Jemand mit einer neuen Idee gilt solange als Spinner, bis sie sich durchgesetzt hat.

Ich bin nicht gestört nur eine Limited Edition!!!

Offline Leseratte

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Re: Zeitform
« Antwort #21 am: 27. Oktober 2014, 12:51:07 »

Besispiel: Lessis (Leseratte) Roman. Der ist auch komplett in Präsens und das, was ich bis jetzt gelesen habe, klingt super! Nur manchmal muss ich mir ins Gedächtnis rufen, wenn ich lange nichts von ihr gelesen habe, dass es im Präsens steht, aber man gewöhnt sich schnell wieder dran.

Aww... das ist lieb von dir, Byd. :) Danke!
Ich weiß, ich habe dich ja schon vorgewarnt, aber es wird sich einiges verändern und das korrigieren schmeißt bei mir eben ein wenig die Szenen um... aber das gehört ja gerade gar nicht hierhin und ist eigentlich OT. *lach* Sorry.

Zu den Büchern im Präsens: Ich muss ja sagen, zur Zeit lese ich Dystopien und da sind wirklich alle (Die Bestimmung, Gelöscht - oh! "Gated" nicht!) im Präsens geschrieben und in der Ich-Form. Und ich mag es, ehrlich gesagt, am meisten. Man kann sich so gut in die Person hineinversetzen, kann (wenn es z.B. eine Triologie ist) sich schon denken, wie die Person reagiert und dann doch manchmal überrascht werden. Wie auch immer, ich mag das Präsens in Büchern sehr gerne - in Kombination mit der Ich-Form.

Liebe Grüße,
Lessi

Offline Writing_Chrissi

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Re: Zeitform
« Antwort #22 am: 27. Oktober 2014, 17:07:19 »
Nimm dir Zeit für deine Träume, bevor die Zeit dir deine Träume nimmt!

Offline Leda

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Re: Zeitform
« Antwort #23 am: 27. Oktober 2014, 17:39:28 »
Ach da ist es!
ich hab wie blöd nach so einer Diskussion gesucht!
Danke  ;)
Die Zeit ist begrenzt - unsere Träume nicht ♥

WritingGirl

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Re: Zeitform
« Antwort #24 am: 27. Oktober 2014, 19:50:29 »
Ich weiß, was du mit dem Präsens meinst, ich habe da auch manchmal so meine Probleme. Mein Gedanke ist dann aber nicht "wie kann sie das denn jetzt aufschreiben?!" sondern viel mehr "Wer beschreibt denn so ausführlich was er grade tut?!" z.B. wenn Personen eine Tür gegen den Kopf bekommen. In solchen Momenten herrscht Funkstille in meinem Kopf. Da denke/beschreibe ich nicht so etwas wie "Ein Schmerz zuckte über meine Stirn", "Überrascht riss ich meine Augen auf" oder "instinktiv strecke ich meine Arme aus". Versteht ihr? So was beschreibt man selbst nicht, man macht es einfach. Seit ich mich mit diesem Gedanken auseinander gesetzt habe, kann ich nicht mehr so flüssig den Ich-Erzähler benutzen...

Allerdings finde ich, dass das Präsens auch seinen Vorteil hat. Es kommt eben nicht rüber wie ein Roman. Bei Präteritum denke ich immer, dass dem Prota ja nichts schlimmes passieren kann, weil er diese Geschichte ja erzählt. Beim Präsens kann ihm immer was passieren und es gibt in dem Sinne noch kein Ende, weil es ja jetzt grade passiert.

Das ist halt eine Gewöhnungssache. Ich finde, spätestens nach den ersten 30 Seiten stört das einen nicht mehr, wenn der Schreibstil und die Story gut sind :)) Man kanns nicht allen recht machen, da jeder seine Meinung hat. So findet Thiod das Präsens irgendwann gekünzelt, was mir bis jetzt noch gar nicht in den Sinn kam :D. Am Ende schreibt man das Buch ja für sich, oder ? :)

Liebe Grüße,
Dream

P.S. Danke, Chrissi, für den Link ;)

Offline Thiod

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Re: Zeitform
« Antwort #25 am: 28. Oktober 2014, 08:55:46 »
Für sich, das stimmt. Und ich sage auch nicht, dass man nicht auch Bücher im Präsenz überzeugend schreiben kann - ich kenne nur welche, bei denen es mich sehr angenervt hat (z.B. "Ich bin Nummer 4")

Viele Grüße,
Thiod.
Wissen ist Macht - Phantasie ist Freiheit

Offline lamarie

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Re: Zeitform
« Antwort #26 am: 30. Oktober 2014, 14:16:44 »
Ich find das Thema echt interessant ;)

Selber habe ich lange Zeit jedes Buch, das im Präsens geschrieben war, weggelegt, weil ich mich einfach nicht in so eine Geschichte reindenken konnte. Mittlerweile mache ich das nicht mehr - ganz im Gegenteil: ich finde bei vielen Romanen ist es ein wirklich tolles Stilmittel, das herausstellt, dass es mehrere Handlungen gibt, von denen welche zu verschiedenen Zeiten verlaufen. Vor kurzem habe ich beispielsweise von Saskia Sarginson "Zertrennlich" gelesen - da benutzt sie beide Zeiten sozusagen als Stilmittel und mir hat es total gut gefallen.

Bei Dystopien finde ich es manchmal ehrlich gesagt seltsam. Vermutlich soll der Leser damit mehr in das Geschehen gesetzt werden, aber ich habe auch manchmal das Gefühl, dass das einfach keine richtige "Geschichte" darstellt.

Liebe Grüße,
Marie

Offline Thiod

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Re: Zeitform
« Antwort #27 am: 30. Oktober 2014, 18:35:09 »
Wollen wir dieses Thema vll. mit dem "Zeitform"-Thread im Sprachbastelboard zusammenführen? Es ist schließlich exakt die selbe Diskussion. Ich weiß nur leider gerade nicht mehr, ich glaube, dafür brauchen wir einen Mod.

Viele Grüße,
Thiod.
Wissen ist Macht - Phantasie ist Freiheit

Offline Ann-Kathrin

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Re: Zeitform
« Antwort #28 am: 02. November 2014, 10:30:24 »
Ich habe es mal zusammengeführt. Da es wirklich dieselbe Diskussionsgrundlage aufweist, bietet es sich an, es zusammenzuführen.  ;)

Offline Anoukh

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Re: Zeitform
« Antwort #29 am: 18. Mai 2015, 21:26:24 »
Hallo,
ich habe das in meinem Hauptprojekt etwas anders gemacht.
Anfangs habe ich es im Präteritum geschrieben, bis mir dann aufgefallen ist, dass ich meine eine Prota am besten sterben lassen sollte. Dann habe ich es so gemacht, dass ich sogar eine Szene einfüge, in der sie schreibt. (Sie ist gerade im Gefängnis und hat nichts besseres zu tun)
Ab dann erzähle ich ihre Sichtweise nur noch im Präsens. Ist besser, weil man ja nicht aus der Sicht einer Toten schreiben kann.
LG
Anoukh
"Es gibt nichts, was du fürchten musst, außer dir selbst. Sei mit dir im Reinen, dann kann dich niemand brechen, meine Kleine", Iunai aus "Die letzten Sterne"