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Autor Thema: Fröhliche oder traurige Texte?  (Gelesen 19566 mal)

Offline The.Girl.On.Flames

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Fröhliche oder traurige Texte?
« am: 23. April 2013, 10:02:27 »
Guten Tag, liebe Phantastatur,

Ich wollte euch mal fragen, ob es auch manchmal Momente gibt, in denen ihr einfach keine fröhlichen Szenen zu Papier bringt.
Ich befinde mich gerade in so einer Phase, habe auch oft mit Schreibhemmungen zu kämpfen gehabt, und inzwischen bringe ich nur traurige, deprimierte, unglückliche Kurzgeschichten zu Papier.
Findet ihr traurige Kurzgeschichten  (:'( )ohne jegliches Happy-End gut oder sind es eher die lustigen, fröhlich verfassten Zeilen  (:D), die euch zum Lesen anregen?
Ich mache mir wirklich Gedanken darüber, denn ich hatte die Idee,  einer Person, die zurzeit im Krankenhaus liegt, eine kleine Geschichte zu schenken und da bessern depressive Zeilen nicht wirklich dessen Laune auf oder?
Vielleicht könnt ihr mir ja mit euren Tipps&Tricks weiterhelfen!
Vielen Dank jedenfalls schon im Voraus für tolle Antworten.


Liebste Grüße, P.A.B       ;)
At some point you have to stop running and face whoever wants you dead. The hard thing is finding the courage to do it. - Katniss Everdeen, The Hunger Games

Offline Schattenfeuer

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Re: Fröhliche oder traurige Texte?
« Antwort #1 am: 23. April 2013, 15:26:39 »
Hey P.A.B!
Also mir gefallen Fröhliche, Traurige, Schockierende und Verstörende Szenen.
Sie alle regen mich zum Lesen an.
Bei mir sind es die Traurigen Szenen die mich zum Nachdenken anregen,
es sind die Szenen die mir auch länger im Gedächtnis bleiben. 

Ich wollte euch mal fragen, ob es auch manchmal Momente gibt, in denen ihr einfach keine fröhlichen Szenen zu Papier bringt.

Nun, bei mir ist es Momentan so dass Humor in meinem Projekt momentan irgendwie fehl am platz wirken würde,
es kommt auch immer auf deine einstellung an.
Versuche es einfach immer mal wieder mit fröhlichen Szenen, aber wenn du lieber düsteres schreibst ist das auch ok so.
Ich gehöre auch eher zu den finsteren Typen.  ;)
Wichtig ist nur, dass deine Figuren selber nicht aufgeben, dass sie nicht selbst an ihren Schicksalen zerbrechen.
Du kannst sie scheitern lassen, aber der Lesespaß verfliegt oft,
wenn dein Charakterteam nur noch aus heulenden Jammerlappen besteht.
Sie müssen an etwas glauben, ein ziel vor Augen haben und weiter machen.
Gut, wenn jemand im Krankenhaus liegt wäre Humor vielleicht ganz angebracht.
Mein Tipp, versuche es einfach mal mit fröhlichen Szenen, wenn dir danach ist.
Grüße,
Schattenfeuer
Dreierlei fürchtet der Weise: Die See bei Sturm, die Mondlose Nacht und den Zorn eines sanftmütigen Mannes.

(Patrick Rothfuss)

Wir haben kein Wort für dass Gegenteil von Einsamkeit aber wenn wir eins hätten, wäre es dass was ich am meisten will.

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Offline KaZuko

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Re: Fröhliche oder traurige Texte?
« Antwort #2 am: 23. April 2013, 17:50:16 »
Hey, P.A.B. (Darf ich Pab sagen?~)

Mir geht es ähnlich wie dir: Fröhliche Szenen, in denen die Charaktere einfach nur glücklich sind, bereiten ungeahnt große Schwierigkeiten. Was bei weitem leichter von der Hand fließt, sind Schattenfeuers traurige, schockierende und verstörende Situationen sowie eine allgemeine Atmosphäre der Gefahr oder der Wachsamkeit. Woran das liegt? Kommt wohl auf den Schreiberling persönlich an, bei mir selbst kann ich es nicht sagen. Fröhlichkeit geht einfach nicht!

Wenn mein Projekt jedoch an einen Punkt gelangt, der sich nur fröhlich schreiben lässt, zwinge ich mich entweder durch die Szene, um sie später zu verfeinern (beim zweiten Durchgang, wenn die Zeilen schon stehen, lässt sich viel leichter damit arbeiten als wenn man sie schon perfekt zu Papier bringen möchte) oder ich mache mir einige Zeit davor schon durch entsprechende Musik gute Laune, damit ich nicht in diese niederdrückende Laune für Trauriges/Schockierendes/Verstörendes falle.

Also mein Tipp: Zwei Durchgänge der Szene oder munter machende Musik.

Hoffe, etwas davon schlägt an.
Servi
Kazu~
Und meine Seele spannte ihre Flügel aus. -  Joseph von Eichendorff

Offline Thiod

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Re: Fröhliche oder traurige Texte?
« Antwort #3 am: 23. April 2013, 18:47:33 »
Ich versuche die Szenen immer dann zu schreiben, wenn ich gerade die passende Stimmung habe (oder sonst wie Kazu sagt einfach durchquälen). Lesen mag ich alle Stimmungen, wobei ich eine Verstörende oder Schockierende jetzt nicht für jemand schwerkranken empfehlen würde (jemandem, der mit einem gebrochenen Bein rum liegt und sich einfach nur langweilt, würden sie aber vll. nichts ausmachen, wer weiß). Spontan würde ich da natürlich auch eher an was lustiges denken.
Dass ich manchmal nicht die passene Stimmung zu Papier bekomme, kenne ich. Manchmal geht Humor gar nicht mehr - und zur Zeit kriege ich nichts ernstes hin.

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Cayra

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Re: Fröhliche oder traurige Texte?
« Antwort #4 am: 23. April 2013, 22:09:16 »
Hey,
Also ich bevorzuge im Moment auch sehr traurige Texte. Meine Mutter, meine Freundinnen...alle habe ich mit diesen Texten schon zum Weinen gebracht.
Meine letzte traurige Kurzgeschichte handelt von einem Nah-tod-Erlebnis, eines ca 10-jährigen Jungen.
Der Sterbensweg wird beschrieben, aber am Ende wacht er wieder auf. Der letze Satz ist, wo der Junge aufwacht und in das verweinte Gesicht seiner Mutter
blickt und dann sagt er "Hallo Mama"
Also ich denke,dass es ein positives Ende ist. Zum heulen schön.  :P

Manchmal hab ich auch einfach solche Phasen, in denen ich nur traurige Kurzgeschichten schreiben kann. In meinem Buch sollten natürlich auch traurige Szenen
vorkommen, aber ich kommte einfach besser klar, wenn ich traurige Szenen zu einem komplett anderem Thema schreibe, als zu meinem Buch

LG
Cayra  :)

Offline Writing_Chrissi

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Re: Fröhliche oder traurige Texte?
« Antwort #5 am: 24. April 2013, 18:58:53 »
Das klingt echt gut Cayra ;) Darf ich die vielleicht mal lesen? ich liebe solche Geschichten nämlich. Oder kannst du die hier in den dafür vorgesehenen Thread hochladen? (Name ist mir leider entfallen :D )
Natürlich nur, wenn du willst. ich will dich nicht zwingen.

Also ich bin auch eher so der Typ, der traurige und unglückliche Geschichten vorzieht. Ich weiß nicht wieso, aber irwie find ich das spannender :D
Wenn ich fröhliche Szenen schreiben muss, was bei mir im Buch äußerst selten passiert, dann mache ich das genauso wie Thiod und KaZuko.

Aber ich stimme dir und Schattenfeuer zu, dass es vielleicht passender wäre denjenigen aufzuheitern und nicht mit traurigen Geschichten zum weinen zu bringen.

Aber ich mein: Du kannst doch auch so ne dramatische Liebesgeschichte mit happy End schreiben, bei der man am Ende vor Glück heult und nicht vor Trauer :D *hüstel* //vielleicht doch nicht so ne gute Idee :D//

Naja trz. gutes Gelingen
Lg
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Offline Jayda-Rose

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Re: Fröhliche oder traurige Texte?
« Antwort #6 am: 26. April 2013, 14:50:08 »
Ich persönlich mag ein Buch nicht, wenn es nur fröhlich ist. Ich brauche Dramatik und auch ein paar herzzerreißende Todesszenen finde ich wichtig (das klingt jetzt gemein, ist aber so)
Das spiegelt sich dann auch in meinen Werken wieder. Ich versuche möglichst wichtige Charaktäre umzubringen, von deren Tod man nicht rechnet, weil sie zu "wichtig" sind.
Was ich auch mag sind Horror-Bücher und ich habe gerade auch eins durchgeplottet. Diese sind überhaupt nicht fröhlich, aber auch nicht traurig und dramatisch, sondern eher brutal verstörend.
Allerdings würde ich sie eher zu traurig setzen.
Insofern würde ich es gar nicht schlimm finden, wenn ich wegen meiner Stimmung nur negative Szenen schreibe. So ist man mehr in der Szene drin und schreibt deswegen vielleicht besser.
(Zu Kurzgeschichten kann ich nichts sagen, weil ich grundsätzlich keine schreibe)
Grüße ♥ Rose
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Offline Wolkentänzerin

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Re: Fröhliche oder traurige Texte?
« Antwort #7 am: 04. Mai 2013, 12:47:08 »
Ich persönlich schreibe auch gerne fröhliche Szenen, ich habe kein Problem damit. Aber in manchen Zeiten, wenn ich zum Beispiel eine lustige Kurzgeschichte schreibe, denke ich mir, dass das doch etwas oberflächlich ist und nicht wirklich naja wichtig für die Welt... Ich weiß, dass klingt jetzt etwas komisch aber ich möchte mit meinem Schreiben die Leute zum Nachdenken anregen und versuchen auf aktuelle MIsstände Aufmerksam machen, auch wenn das natürlich nicht so einfach ist und in mein aktuelles Projekt (im Moment) noch nicht so passt.
Ich lese auch gerne traurige Bücher, heule dann aber Rotz und Wasser und frage mich danach, warum ich es gelesen habe, wenn ich doch wusste, dass es traurig endet...
Empfehlen würdei ch dir jetzt, dass zu schreiben auf was du Lust hast: Krampfhaft lustige Szenen sind nämlich auch nicht gut! Da ist es doch besser, wenn man eine ehrliche traurige Szene hat.
LG WOlkentänzerin
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Offline Writing_Chrissi

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Re: Fröhliche oder traurige Texte?
« Antwort #8 am: 06. Mai 2013, 19:20:33 »
Zitat
Ich weiß, dass klingt jetzt etwas komisch aber ich möchte mit meinem Schreiben die Leute zum Nachdenken anregen und versuchen auf aktuelle MIsstände Aufmerksam machen
Wieso soll das komisch klingen? Ich persönlich liebe es solche "Nachdenktexte" zu schreiben. Was soll daran falsch sein, wenn man andere auf aktuelle Missstände hinweißt? Also ich finde das ganz und gar nicht komisch oder seltsam ;)

LG
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Offline Jayda-Rose

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Re: Fröhliche oder traurige Texte?
« Antwort #9 am: 06. Mai 2013, 20:21:46 »
Ich finde es auch überhaupt nicht komisch. Im gegenteil!
Ich persönlich liebe Bücher und Filme die zum Nachdenken anregen.
Nachdem ich ein Buch zu Ende gelesen habe, denke ich noch Tage darüber nach.
Wenn es nicht so ist, dann finde ich das Buch meistens auch nicht so gelungen.

Grüße ♥ Rose
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Offline Wolkentänzerin

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Re: Fröhliche oder traurige Texte?
« Antwort #10 am: 08. Mai 2013, 19:54:55 »
Ich weiß dass es gut ist wenn ein Buch zum nachdenken anregt. Aber ich fühl mich manchmal albern wenn ich daran denke dass ein 14-jähriges Mädchen mit einem Buch die Welt verändern will. ;)
LG Wolkentänzerin
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Re: Fröhliche oder traurige Texte?
« Antwort #11 am: 15. Mai 2013, 21:24:54 »
Also ich lese so ziemlich alles an Kurzgeschichten, was mir in die Finger kommt. Fröhliche, Traurige, welche die zum Nachdenken anregen, herzzereißende und auch die, die ein Kribbeln im Nacken zurück lassen, weil sie so schaurig schön waren ;)
Worauf ich eben immer achte, bei solchen KGs - passen sie zu meiner momentanen Stimmung? Wenn ich gerade richtig munter drauf bin und man mir dann eine traurige Geschichte vor die Nase setzt, merke ich mir die zum später lesen. Ich kann einfach nichts trauriges Lesen, wenn's mir gut geht - beeinflusst meine Stimmung irgendwie immer. Ich weiß nicht, ob das bei euch auch so ist, bei mir ist es jedenfalls fast immer der Fall. Natürlich lese ich auch nicht gerne KGs wo dann zig Rechtschreib- und Grammatikfehler drin sind, aber ich denke, dass geht nicht nur mir so :)
Schreiben ist wie küssen, nur ohne Lippen. Schreiben ist küssen mit dem Kopf.

Offline Yona

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Re: Fröhliche oder traurige Texte?
« Antwort #12 am: 01. März 2017, 17:04:43 »
DrrrrrrrrrrrrrrrrrrrringJetzt ist der Thread hoffentlich aufgewacht. (Ich wollte den sich bewegenden Text eh mal probieren.)
Ich schreibe meistens los, es ist ein richtig lustiger Text, die Leser lachen sich schief und nach einem Kapitel ist es plötzlich total ernst. Ich weiche vom Stil ab. Dann nehme ich in ein paar jämmerlichen Versuchen Anlauf, wieder witzig zu werden, aber es klappt einfach nicht recht. Aber wie, wie bitteschön soll man einen Todesfall oder ähnliches witzig machen? Ich rätsele noch daran. Oder soll man in witzige Geschichten einfach keine Todesfälle tun? Wie soll man ein trauriges Thema lustig machen? Soll man es überhaupt lustig machen? 

Offline Thiod

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Re: Fröhliche oder traurige Texte?
« Antwort #13 am: 04. März 2017, 23:26:32 »
Hm, also wenn ich mir die Comics von Nicht-Lustig angucke, dann können Todesfälle schon sehr lustig sein. Allerdings nur, wenn man makabren Humor mag. Generell absurde Todesfälle, deren emotionale Belastung nicht wirklich thematisiert wird, ist typisch für solchen Humor.
In einem Text, der wirklich einfach nur fröhlich sein soll, sollte man Tode aber doch vermeiden.
Und ansonsten ist es natürlich auch erlaubt, in einer Geschichte verschiedene Stimmungen zu haben - wie so oft in Kunst und Literatur ist es eine Frage des Fingerspitzengefühls, zu entscheiden, ob die verschiedenen Szenen zusammen in eine Geschichte passen, oder ob die Wechsel zu krass oder abrupt sind. Testleser fragen, was sie dazu denken, ist da wie bei allem auch eine gute Methode.

Viele Grüße,
Thiod.
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Offline Yona

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Re: Fröhliche oder traurige Texte?
« Antwort #14 am: 05. März 2017, 11:35:09 »
Ja, da hast du Recht, das mit der Stimmung muss ich mir eben noch "erarbeiten".
Ich hab in meinem Gehirn herumgekruschtet, gewühlt und so weiter und bin zu dem Schluss gekommen, erst ein Buch mit Stimmungswechseln gelesen zu haben. Scheint also noch recht selten zu sein. In lustigen Büchern oder Geschichten habe ich bisher nur von so alltäglichen Problemen wie "Tischabräumen", "Hausaufgaben", "Nicht-in-den-Urlaub-zur-alten-Tante-wollen" und so gelesen. Aber ich mag es, neue oder fast-neue Dinge auszuprobieren.
Viele Grüße
Yona.