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Autor Thema: Bezeichnung wird zu Name  (Gelesen 6729 mal)

Offline KaZuko

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Bezeichnung wird zu Name
« am: 03. März 2013, 14:16:41 »
Hallo, ihr Phanta-Menschen.

Habt ihr auch schon einmal einer unbekannten, neuen, geheimnisvollen Person in euren Geschichten eine Bezeichnung gegeben, die allmählich zu ihrem Namen oder dem Namen der Rasse wurde? Bei mir ist das so ziemlich Gang und Gebe, ich kann da gleich mehrere Beispiele nennen:

Bösartige Kreaturen, die noch nie jemand zuvor gesehen hat und die aus dem Nichts auftauchten, wurden aus mangelndem Wissen über sie als "gefährliche Wesen" beschrieben, als sie zum ersten Mal gesichtet wurden. Während der darauffolgenen, kurzen Zeit waren sie "die Kreatur", "das Monster", "der Mutant", "die Bestie", doch nach einiger Zeit bürgerte sich praktisch "Wesen" ein, bis diese Rasse und jedes seiner Individuen nur noch "die Wesen" waren. Wenn ich jetzt, nach Fertigstellung des Buches, irgendwo dieses Wort lese oder höre, kommen mir sofort meine eigenen Wesen aus dem Buch in den Kopf. :)

Weiterhin existiert eine Gruppe von Anhängern des Antagonisten im selben Buch, die charakteristisch weiße Mäntel tragen und ihre Gesichter mit roter Farbe bedeckt haben - anfangs waren sie "Casus' Diener" und "Abtrünnige", aber schon bald nur noch die "Blutgesichter" aufgrund ihrer rot bemalten Gesichter.

Und im aktuellen Projekt ein ganz extremes Beispiel der Umwandlung von Bezeichnung zum Namen: Der Fremde. Die Protagonistin wird unversehens von einem Jugendlichen verfolgt, dessen Namen sie und ihr Beschützer bis zum Schluss hin nicht kennt. Da sie ihn ebenfalls zuvor noch nie sahen, wurde er vom "Unbekannten", "Stalker" und "Dunkelhaarigen" zum Fremden.  Von ihm ist nichts anderes herauszufinden als das Offensichtliche, wie die Haarfarbe, weshalb er der Fremde ist und bleiben wird. Mittlerweile - nach 120k Worten mit ihm - heißt der Typ für mich und die Protagonisten tatsächlich so. Ihm jetzt einen Namen zu geben wäre, als würde ich einen von euch nur noch "der Schreiberling" nennen.

Habt ihr ähnliche Dinge in euren Geschichten? Immer raus damit, würde mich interessieren. :)

Servi
Kazu~
Und meine Seele spannte ihre Flügel aus. -  Joseph von Eichendorff

Offline Bydysawn

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Re: Bezeichnung wird zu Name
« Antwort #1 am: 03. März 2013, 17:21:32 »
Hallo KaZu,

bei mir sind es 'die Schatten' in Byd. Ich habe sie erst so genannt, weil sie schwarze Mäntel trugen, fast niemand ihr Gesicht sieht und sie meistens jemanden verfolgen wie ein Schatten. Zwischendurch waren es auch 'die Fremden', aber dieser Name gefiel mir nicht. Jetzt heißt das Land wo sie drin leben auch Cysgodol, was übersetzt Schatten heißt.

Mehr fällt mir gerade nicht ein.

LG Byd
Jemand mit einer neuen Idee gilt solange als Spinner, bis sie sich durchgesetzt hat.

Ich bin nicht gestört nur eine Limited Edition!!!

Calyssa

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Re: Bezeichnung wird zu Name
« Antwort #2 am: 03. März 2013, 21:10:40 »
Hey ihr zwei!
Wow, das ist mir ja noch gar nicht aufgefallen!
Aber jetzt, wo du es sagst, fällt mir tatsächlich jemand ein, bei dem das zutrifft, jedoch nicht ganz so wie bei euch.
Im zweiten Teil meiner "Saga" wird in einer der Dämonenstädte ein Unbekannter gefunden. Meine Protagonistin, die gleichzeitig die Herrin dieser Stadt ist, befragt ihn, doch der Unbekannte beteuert, dass er sich nicht erinnern könne. Kurzerhand gibt sie ihm den Namen "Neisian", was auf "Dämonisch" Unbekannt bedeutet... Und dann gibts da noch "die Gestalt", die in den nächsten beiden geplanten Büchern noch so heißen wird. Wer sie in Wirklichkeit ist, weiß ich selbst noch nicht so genau, aber ich habe da schon so eine Idee :D
Liebe Grüße
Calyssa

Offline Thiod

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Re: Bezeichnung wird zu Name
« Antwort #3 am: 04. März 2013, 19:54:26 »
In Garia habe ich eine Person, die immer nur "die Höhlentiade" heißt. Das liegt aber nicht daran, dass sie unbekannt ist, sondern, dass ihr Name für Menschen unaussprchbar ist und sie zu stolz ist, um einen Namen aus einer fremden Sprache für sich zu akzeptieren.
Ferner gibt es einen Mann, der immer nur "der Namenlose" genannt wird, weil er sich weigert, seinen Namen zu verraten. Am Ende kommt aber raus, wer er ist.
Ansonsten habe ich noch ein paar Völker, an denen ihr markantestes Zeichen zur Volksbezeichnung wird. Die Maskenträger sind ein Steppenvolk, dass immer Masken trägt und die Finsteren sind eine Art Zombies, die der Finsternis dienen.
Bei den Swai ist man sich nicht mehr sicher, woher das Wort kommt. Entweder ist es Zentaurisch für "Speerträger" oder aber Trollisch für "Nordlinge".
Allerdings sind ja fast alle Volksbezeichnungen (real oder erfunden) nicht einfach freie Worte, sondern haben eine Bedeutung, die auf das Volk passt. Germanen sind ja auch "Speermänner" und Indianer welche, die vermeintlich aus Indien stammen. Sogesehen fallen fast alle Beziechnungen in diese Kategorie. Irgendwie zumindest.

Viele Grüße,
Thiod.
Wissen ist Macht - Phantasie ist Freiheit