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Das Universum [~10'000 Jahre in der Zukunft]

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SkullCollector:
Meine Damen und Herren, liebe Kinder und Heranwachsende;

wie einige von euch bereits wissen, stellte ich Teile der Situation meines Universums bereits im Thema 'Krieg und Frieden' vor, doch befiel mich schon vor einigen Tagen die Lust, alles etwas ausführlicher vorzustellen. Beim Verfassen des verlinkten Posts ergriff mich die ein oder andere Idee und ich habe auch diesmal die Hoffnung, beim Gestalten des Beitrags in meinem Kopf etwas mehr Ordnung zu kriegen. An dieser Stelle möchte ich mich korrigieren: Im Post damals schrieb ich galaxienüberspannend. Dies ist mit Unterlichtgeschwindigkeit schier unmöglich und war nur ein Schreibfehler meinerseits.
Beginnen wir mit der allgemeinen geschichtlichen Situation des Universums, das gleich rechts dem unseren liegt, jedoch das exakte Spiegelbild von uns darstellt, sich allerdings etwa zehntausend Jahre in einer der möglichen Zukünfte befindet.

Das Universum
oder: Die Milchstraße in zehntausend Jahren

Monsterpost incoming.

Die Geschichtsstunde
Die Menschheit erfuhr drei große Expansionsphasen - die Diaspora, Phase Eins und Phase Zwei - stets einige Tausend Jahre auseinander. Die Große Diaspora, bei der etwa drei der neun Milliarden Menschen der Alten Erde in den Jahren 2093 bis 2100 nach der Entdeckung einer Technologie zur Ermöglichung interstellarer Flüge den Planeten verließen, war der Vorreiter der beiden Phasen, zu denen ich gleich komme. Bereits Jahrzehnte zuvor waren Drohnen entsandt worden, die den Mars und zwei Jupitermonde, Ganymed und Europa, rudimentär terraformen sollten. Sie veränderten nicht grundlegend die Umwelt und tauschten toxische Gase mit atembarer Luft aus, sondern warfen kilometergroße Kuppeln ab, die sie dann nach und nach im Inneren bebauten mit Landschaftselementen wie Bäumen und Hügelketten sowie einfachen Gebäuden für die bald eintreffenden Siedler. Auf Mars befanden sich zu Beginn drei dieser künstlichen Biosphären, auf den Monden jeweils eine.
So gewaltig diese Kuppeln auch sein mochten, sie waren nicht genug für die schiere Masse der auf ein neues Leben hoffenden Menschen. Auch wenn die Diaspora unter dem Vorwand stattfand, die Leute würden das Sonnensystem erkunden, kratzten mindestens zwei Drittel der Emigranten ihre letzten Ersparnisse zusammen und flohen vor Armut, Kriegen oder einfach, weil sie dachten, es könne nur besser werden.
Diese Siedlungsversuche - so erfolgreich sie auch waren - waren lediglich Tests für die neuen Triebwerke (das Technische erspare ich euch an dieser Stelle). Bald nach Eintreffen der Kolonieschiffe schickte die Erde die restlichen zwei Milliarden Menschen los in die nächstgelegenen Planetensysteme Alpha Centauri, Gliese 581, Gliese 876 und HD 69830. Bereits lange vor der Expansion wurden dort Planeten entdeckt, deren Daten mit neuen Techniken als tatsächlich erdähnlich bestätigt wurden. Auch einige Monde schienen vielversprechend.
Abgekürzt: Siedlungen waren erneut erfolgreich, alle ausgesandten Schiffe kolonialisierten ihr Ziel im vermuteten Zeitrahmen. Da sogar interstellarer Flug nicht überlichtschnell war (und auch noch nicht ist), vergingen zum Teil einige Jahrzehnte bis zum Eintreffen. Zunächst waren die Schiffe das Zuhause der Siedler, bis die mitgebrachten, nun weniger rudimentären Terraformer das nähere Umfeld lebensfähig machten.

Konstanter Rohstoff- und Technologiehandel fand zwischen den Kolonien und der Erde statt, Medien und Politik wurden auch zu den neuen Planeten gesandt. Als die Souveränitäten sich veränderten, konnte jede neue Nation wählen, zu welchem Verbund sie steht - Erklärung ansatzweise im nächsten Absatz, ansonsten weiter unten.

Achtung, großer Zeitsprung.

Phasen Eins und Zwei liefen ähnlich ab.
Das Jahr 4030 nach der alten Zeitrechnung (die neue wird weiter unten kurz erklärt) war das letzte Jahr der Erde, wie man sie kannte. Rohstoffknappheiten und politische Dispute trieben den Planeten in einen Krieg der beiden Hauptnationen CMR (Chinesische Monarchenrepublik - quasi ein getarnter Staatenverbund aller asiatischen Länder inklusive Russland und einiger Balkannationen; erklärt weiter unten) und VWN / UWN (Vereinigte Westliche Nationen - demokratische Militärgemeinschaften, eigentlich beide amerikanische Kontinente und große Teile der EU vereint; ebenfalls erklärt weiter unten).
Der Planet war in mehr als nur einer Hinsicht verbrannte Erde, nachdem die letzten Nuklear- und Antimateriewaffen den Boden getroffen hatten. Dieser Schlagabtausch, nach zwei Jahren klassischer Infanterie-Artillerie-Konflikte hauptsächlich im einstigen Europa, währte nur einige Tage, ehe beide Supermächte fast gleichzeitig die Nachricht der weißen Flagge aussendeten.
Glücklicherweise für eine weitere Milliarde Menschen verließen diese die Erde nur Wochen vor den ersten Anzeichen eines Krieges. Phase Eins war begonnen und alle etablierten Kolonien der Diaspora wiesen neue, wesentlich modernere und größere Kolonieschiffe an, neue Sonnensysteme der bald gegründeten Hegemonie der Menschheit einzuverleiben.
Mit der Expansion in unbekannte Gefilde der Milchstraße wuchs auch der Drang Einzelner, sich abzusetzen. Drei in Formation reisende Kolonieschiffe unter Hunderten änderten den Kurs und setzten sich ab in ein weit entferntes System, erreichbar erst in mehr als Tausend Jahren bei Höchstgeschwindigkeit. So begannen die Leute, die in meinem vorherigen Beitrag noch keinen Namen hatten. Beziehungsweise noch immer nicht. Ob, was und wann ich etwas über sie verrate, weiß ich noch nicht.

Zwischen den einzelnen Großexpansionen kolonialisierten Privatmenschen und einige staatlich geförderte Projekte neue Systeme, höhlten Asteroiden aus, terraformten Monde oder vernichteten lebensfeindliche Faktoren wie überschüssige Trabanten, um neue Planeten in bereits bevölkerten Systemen zu besiedeln.

Im Jahre 6033 fanden Forscher des Mondes Cottus 21 II. die Möglichkeit überlichtschnellen Transportes. Alle Energie der Hegemonie war nicht genug, Massen der Größenordnung von Schiffen damit zu bewegen, doch der Durchbruch barg das Unverhoffte: Beinahe momentane Informationsübertragung. Nachrichten, Befehle, Aktienkurse, Liebesbriefe, Bestellungen - plötzlich raste die virtuelle Welt wieder. Auch hier sei euch Technobabble erspart.
Nur ein Dreivierteljahrhundert später entwickelte eine dem vorherigen Forschungsteam folgende Gruppe Wissenschaftler diese Technologie weiter, um Personen (oder Massen von bis zu circa 200 Kilogramm) auf ultrakurzen Distanzen hin- und herzuschicken. Schiff-Schiff-Transport bot sich dafür natürlich sofort an und jede daraufhin gebaute Modellserie war ausgestattet mit Sendern und Empfängern speziell für diese Transportart. Auch ältere Schiffe, deren Dienstzeit noch lange entfernt lag, wurden aufgerüstet. Dass beide Wissenschaftsgruppen sich nie wieder finanzielle Sorgen machen mussten, liegt auf der Hand.

Die erste Künstliche Intelligenz, auch Maschinenintelligenz genannt, erblickte durch künstliche Wellensensoren das Licht der Welt mitten im Jahr 6622. Ihr Gehirn war so groß wie ein Gebäude und sie hatte weder Arme noch Beine, doch sie wurde zum Mittelpunkt aller Forschungsansätze. Alle staatlich geförderten Wissenschaftler hatten irgendwie Teil an der Verbesserung von EEKI (Erste Entwicklungsstufe Künstlicher Intelligenzen).
6697 öffneten sich die Lider des ersten selbstdenkenden und empfindenden Androiden. Integrierte Schranken verhinderten neuronale Verbindungen, die zu gegen die Regierung oder Menschen gerichtete Aggressionen führen könnten, sodass auch viele Jahrtausende später eine große Population von KIs durch die Straßen der Hegemonie zieht. Sie sind vollwertige Bürger des Staates, dürfen jedoch keine politischen Positionen anstreben.

Phase Zwei fand ihren Anfang im Jahre 7281 nach alter Zeitrechnung.
Die Hegemonie rief jeden Planeten im Verband auf, mindestens ein Schiff vorzubereiten, das dazu vorgesehen sein sollte, die Heimatgalaxis vom Nebel der Ungewissheit zu befreien. Tausende Kolonien entsandten Tausende von Schiffen in Systeme mit lebensfreundlichen Sternen der Spektralklasse G2, einige riskierten alles und setzten über in Systeme mit Blauen Riesen, Mehrfachsternen oder machten mitten im Transit Halt an einem für ihre Scanner vielversprechenden Stern oder Planeten. Insert technobabble here. Noch immer war nicht einmal ein Prozent der Galaxis erforscht.
Die zuvor erwähnten, vor drei Jahrtausenden in ihren drei Schiffen abgesetzten Siedler bekamen davon alles mit und beobachteten geduldig.

Das Jahr 7536 war das Jahr mit den ersten Angriffen.
In diesem Jahr bekam die Hegemonie das erste Mal Wind von den von nun an als Aussätzige oder Auswärtige bezeichneten Siedlern. Ein kleiner Kampfverband dieser überfiel den Randplaneten Neliya 6, ein einsamer Planet in einem einsamen Sonnensystem, das heute als Grenze zwischen dem Territorium des Feindes der Hegemonie und dem Hoheitsgebiet der Menschen vermutet wird. Seitdem fanden immer mehr Attacken auf einzelne Siedlungen statt, häufig nur Plünderungen, selten Ausrottungen, allerdings gab es immer genug Opfer und Sachschäden, dass die Wirtschaft einbrach. Unterstützung durch die Streitkräfte der Hegemonie traf meistens zu verspätet ein.

[Lücke zu füllen]

Großer Zeitsprung:
Jahr 11135: Die Menschheit steht an der Türschwelle zum Übergang zur Zivilisationsstufe II der Kardaschow-Skala, auch wenn bereits einige heute hypothetische Mittel einer solchen Zivilisation zur Verfügung stehen.

So viel zu den wichtigen Ereignissen der Zeitleiste. Ich weiß, es ist eine Menge und es wird noch mehr, doch wie sonst will man ein Universum beschreiben? Es fehlt bereits eine horrende Masse.

Die meisten meiner Geschichten spielen im 12. Jahrtausend, eine im 11. Aye, alle meine Science-Fiction-Werke spielen im selben Universum - ich fand es einfach zu schade, all die Planungen hinzuwerfen, als ich das erste fertig hatte. ...Aufgab...

Politik und all das Zeug
Zuerst möchte ich euch die neue Zeitrechnung vorstellen:
Beispiel: 21. August 1135-10 (gesprochen: Elf-Fünfunddreißig-Zehn)
Das Konzept der Monate und Tage blieb vorhanden, die Uhren und Kalender laufen alle ab einem einheitlichen Zeitpunkt, nämlich dem Verlassen des ersten Schiffes der Ersten Phase von der Erde. Die Zahl danach beschreibt das Jahr im Jahrzehntausend, hier dem zehnten.

An dieser Stelle, bevor ich euch die Mächte näherbringe, schiebe ich etwas über außerirdisches Leben ein.
Jegliche Organismen, die sich auf den bekannten Planeten entwickeln konnten, starben mit dem Verändern der Atmosphäre oder dem Einbringen von Krankheitserregern von der Erde oder vorher besiedelten Planeten. Intelligentes Leben ist nach wie vor unentdeckt, doch ist sich die Menschheit wie schon seit Anbeginn des Denkens an das Weltall sicher, dass es welches geben muss.

Folgend die beiden Supermächte, die nach der annähernden Vernichtung der Erde weiterbestehen:

Die CMR - Chinesische Monarchenrepublik - Chinese Monarchy Republic – 中国君主制共和国
In diesem festen Staatenverbund herrscht eine getarnte Monarchie (ja, sehr getarnt, wenn es im Namen steht, heh). Die einzelnen unsouveränen Staaten geben eigentlich unnütze Stimmen für einen Präsidenten ab, der eigentlich ein Diktator ist, welcher, sobald "gewählt", alle Macht des Reiches innehat. Auf der Erde bestand die CMR aus ganz Asien, Teilen des Balkans sowie Russland und hatte sich mit Australien, dem einzigen noch unabhängigen Staat der Alten Erde, verbündet.
Im interstellaren Raum umfasst das Reich der CMR fünfzehn Sternensysteme mit insgesamt siebzig Welten, es besteht keinerlei Bündnis mit der Hegemonie. Amtssprache ist Chinesisch, in einigen Teilen wird noch offiziell Russisch gelehrt.

[Allzu viele Gedanken habe ich mir zu dieser Macht noch nicht gemacht, da ihre Hauptrolle auf der Erde war und die Hegemonie kaum etwas von ihr will, also irrelevant für die Geschichten ist. Diese Sätze dienen als Platzhalter.]

Die VWN / UWN - Vereinigte Westliche Nationen - United Western Nations –
Dieser Zusammenschluss aus Nationen ist eine parlamentarische Republik. Das Militär regiert sich fast eigenständig, ohne auf die zivile Führung hören zu müssen, es jedoch fast immer tut. Das Militär ist daher quasi ein Staat im Staat, jedoch nicht souverän und abhängig von den Finanzen der zivilen Regierung. Fragt den Mr. President, warum er das zuließ.
Als Vorantreiber der Gründung galten die ehemalige USA sowie EU, als das Aufkommen einer asiatischen Supermacht abzusehen war. Auf der Alten Erde befanden sich mit wenigen internen Ausnahmen beide amerikanische Kontinente sowie der westliche Teil Europas im Bund.
In der Galaxis umfasst das Reich der VWN siebzehn Sternensysteme mit insgesamt einundneunzig Welten, wobei die Regierung ein wackeliges Bündnis mit der Hegemonie aufrechterhält. Amtssprache ist Englisch, allerdings herrscht Sprachenfreiheit auf allen Planeten.
Seit neuntausend Jahren wird diskutiert, ob der Name der VWN nicht in VSN geändert werden sollte, da Vereinigte Stellare Nationen passender wäre im kosmischen Hinblick.

[Allzu viele Gedanken habe ich mir zu dieser Macht noch nicht gemacht, da ihre Hauptrolle auf der Erde war und die Hegemonie kaum etwas von ihr will, also irrelevant für die Geschichten ist. Diese Sätze dienen als Platzhalter.]

Die Hegemonie der Menschheit
Zu Beginn von Phase Eins stellte sich heraus, dass einige Menschen den beiden Supermächten nicht mehr trauten. Es gab interne Konflikte, woraufhin die Regierung der VWN sich aufspaltete. Lobbyisten, Opportunisten, Liberale und einige hochrangige militärische Köpfe bildeten einen unabhängigen Mikrostaat in der Nähe der ehemaligen Weltstadt London, die aufgrund der fast unmittelbaren Nähe zu bewaffneten Konflikten in Europa aufgegeben werden musste. Eine ähnliche Situation wiederholte sich etwas später innerhalb der CMR. Die beiden Gruppen wuchsen und erfuhren nur wenige Jahrzehnte vor dem Ausbruch des alles vernichtenden Krieges voneinander. Zusammen mit einer signifikanten Anzahl australischer Politiker und der fast vollständigen Unterstützung des Militärs der Nation schlossen sie eine Allianz mit Sitz in London. Im All trafen ihre Ideologien und Grundsätze noch mehr auf Anklang, woraufhin ein Großteil der freien Welten sich ihnen verschrieb, was zu Aufruhen auf den den Supermächten politisch fest zugehörigen Planeten führte.
Den Aufruhren folgten unblutige Aufstände, ehe die Führungsebenen von fast neunzig Prozent der Kolonien zurücktraten. Die Liberale Gruppe Londons, wie sich die Hegemonie vor ihrem Aufschwung nannte, verließ die Erde, änderte ihren Namen und erfuhr bald darauf vom Untergang ihrer Heimat.
Doch die Hegemonie begann zu blühen.

Wie auch ein Spinnennetz hat dieses viele Hundert Sterne umfassende Reich einen dicht gewobenen Kern aus besonders sicheren und ausgebildeten Systemen, aber genauso auch weite Ausläufer mit Zwischenräumen, die immer größer werden, je weiter man sich vom Machtzentrum der Regierung entfernt. Mit den Zwischenräumen wächst auch das Spiel, das den nicht ganz freundlich gesinnten Parteien zur Verfügung steht. Grob gesagt haben die Bewohner der inneren Sektoren mehr Sicherheit und Wohlstand als diejenigen Siedler, die in den Randgebieten um ihr Leben kämpfen müssen.
Das eigentlich als Hegemon bezeichnete Staatsoberhaupt nennt sich hier ganz klassisch Präsident und ist Kopf einer präsidialen Republik mit den USA als Vorbild. Damit ist er für quasi alle Angelegenheiten der Exekutive zuständig, darf seine Nase aber als Semi-Veto (eine Mehrheit von anwesenden Vorsitzenden, Ministern, Senatoren oder sogar, was Militärisches anbelangt, des Generalstabs und der Admiralität kann ihn "zurücküberstimmen") in fast alles stecken. Ein Vize-Präsident wird lediglich aus dem Senat erhoben, wenn der Präsident aus irgendwelchen Gründen ausfällt.

Die Hegemonie ist weitestgehend gutartig und ihre Gesetze sind strikt, jedoch nicht unfair. Gegenüber anderer Nationen wie den VWN oder der CMR ist sie freundlich, jedoch hat sie stets ein misstrauisches Auge auf sie gerichtet, was angesichts der Vergangenheit auf der Erde kein Wunder ist. Ihr Fokus in Sachen Fortschritt liegt auf dem Sammeln von Wissen generell, dem Entschlüsseln des Universums und dem Erweitern ihrer technischen Möglichkeiten. Industrie, Expansion sowie Ressourcenabbau sind Teil ihrer Handlungen, jedoch weiter in den Hintergrund gerückt, solange etwas nicht plötzlich knapp wird. Offensichtlich ist ihre militärische Hauptstreitkraft die Marine, setzt aber ebenso einen großen Teil des Budgets auf feste Verteidigung.

Militärische Organisation der Hegemonie
Mit der Marine, offiziell marine Eingreifkraft für raumübergreifende Konflikte, häufig nur MEK, wird der Großteil der Schlachten der Hegemonie geschlagen. Die Dienstgrade und Strukturen ähneln, dank genauer Studien der alten Erde, denen der US Navy. Das Oberhaupt der MEK wird demokratisch gewählt von den sechs Admirälen mit der längsten Dienstzeit und befindet sich nur fünf Standardjahre an der Spitze. Sein Dienstgrad trägt die Bezeichnung des  Admiralministers der marinen Eingreifkraft für raumübergreifende Konflikte, wird allerdings meistens nur als Oberkommandierender oder AdMEK bezeichnet.

Kampfverbände sind vorstellbar wie die der heutigen Marine, jedoch erlebten Schlachtschiffe ein Wiedersehen. Beachtet bitte, dass ich hierauf nicht allzu sehr eingehen möchte, da es mir erstens unangebracht für das Forum vorkäme und die Schiffe, obwohl in meinem Kopf sehr detailliert ausgebaut, selten Hauptaugenmerk der Geschichten sind.

Schlachtschiffe: Diese Kolosse erstrecken sich von siebenhundert bis fünftausend Metern Länge und sind selbstverständlich bewaffnet bis an die Zähne (hätten sie welche). Große Raumtorpedobatterien befinden sich am Bug, der Aufbau der Hauptgeschütze ist wie bei den Schlachtschiffen des 20. Jahrhunderts, allerdings an der Unterseite wiederholt. Häufig befinden sich ein bis fünf Batterien von Massebeschleunigern beziehungsweise Plasmageschützen in einer Reihe vor und hinter dem Zentrum, kleinere Bewaffnungsgattungen finden sich verteilt überall an der Hülle.
Allein mit dem Auflisten dieser groben Details sollte die Rolle dieser Schiffsklasse klar sein: Vernichtung.
In Verbänden ohne Träger ist häufig ein solches Monstrum das Flaggschiff.

Trägerschiffe: Wie heutige Flugzeugträger beherbergen auch diese Metallungeheuer von eintausend bis dreizehntausend Metern Länge des größten Vertreters Staffeln aller Arten von kleineren Raumschiffen, meistens Abfangjäger und Bomber. Auch Unterstützungs- und Bergungseinheiten haben Platz in den riesigen Hangars dieser Schiffsklasse, während auf der äußerst ausgebauten Brücke und im umgebenden Sektor kommunikative, administrative, taktische, strategische, sogar politische Dinge ver- und bearbeitet werden können. Aufgrund dieser Vielseitigkeit werden diese Schiffe in Verbänden fast ausschließlich Flaggschiffe und leiten allerlei Operationen wie Evakuierungen und Bergungen, Angriffe sowie Verteidigungen und feierliche Paraden.

Zu all diesen in einiger Zeit mehr:
[Kreuzer]
[Zerstörer]
[Fregatten]
[Defensivsatelliten]

Die Gesamtstärke der Armada beträgt etwa 17.000 Einheiten exklusive stationiärer Satelliten, viele davon allerdings nur Kreuzer und kleinere Varianten.

Im Gegensatz zur MEK, die eine eigene Teilstreitkraft bildet, wurden Heer und Luftwaffe hier zusammengelegt und haben in sich noch viele weitere Unterkategorien.
Die Truppen und Geräte hier werden von Trägerschiffen der MEK befördert und sind daher von ihr abhängig. Da die meisten Kämpfe bei mir Raumkämpfe sind, habe ich mich gedanklich noch nicht allzu sehr mit den planetaren Truppen beschäftigt.

-----
Entschuldigt noch einmal die gewaltige Masse des Beitrags. Ein Universum, auch nur eine einzelne Galaxie, ist unermesslich groß und mein Kopf voller Details.
Ich hoffe, ich habe euch genug Stoff für Fragen geben können und war nicht zu kompliziert - falls doch, habt ihr noch mehr zu hinterfragen! Nur zu. :)
Es gibt sicherlich genug Löcher, die ich stopfen werden muss und mir ist bewusst, dass viele sich nicht allzu bald die Mühe machen werden, diesen Klumpen nach Informationen zu durchforsten. Auf Wunsch versuche ich einiges in der Geschichte zu kürzen, falls es einfach zu lang ist.

Bitte beachtet, dass ich bei weitem noch nicht fertig bin. Eckige Klammern werden ersetzt, zusätzliche Abschnitte hinzugefügt.

Cheers
SkullCollector



--- Code: ---Changelog:
07. Januar 2013: Überlichtgeschwindigkeit, künstliche Intelligenzen, außerirdisches Leben, Kampfverbände der MEK
07. Januar 2013 + 3 Stunden: Zeitsprünge gekürzt, Geschichtsverlauf plausibler gemacht

26. Februar 2013: Geschichte der Hegemonie ausgeführt, Struktur minimal verändert

--- Ende Code ---

KaZuko:
Guten Tag, Skull.

(Man beachte: Ich begebe mich nicht oft auf das Gebiet der Sci-Fi.)

Ich verneige mich.
Die gewaltige Masse an Worten ist eine wunderbare gewaltige Masse. Ich muss sagen, ich bin beeindruckt von der Fülle an Informationen, die einander schlüssig folgen und ein klares geschichtliches sowie politisches Bild von Anfang bis zum aktuellen Zeitpunkt deines Universums geben. Mir gefällt beispielsweise sehr, wie sich die Politik auf der Erde gegen Ende hin veränderte: Dass die westlichen Statten eine Nation bildeten und sich die 'Asiaten' zusammenschlossen und nun gegeneinander spielen. Dieser angebrochene Konflikt, der mehr denn je einen Weltkrieg vorhersagt, ist absoluter Grund, in die unenldichen Weiten zu expandieren und diese Spannungen, die durch den geringen Platz auf der Erde kaum gelockert werden kann, zu lösen.
Die Spinnennetzform der Hegemonie ist nicht neu, aber der Vergleich ist schön. Dass die Siedler, die nicht denselben Wohlstand genießen wie die gegen Mitte der Hegemonie, plötzlich handgreiflich werden, überraschte mich zwar im ersten Moment, aber durch den Grund der Unzufriedenheit ist auch das nach einer Überlegung logisch. Da fragt sich nur, womit sie sich bewaffnen, um so viel Schaden anzurichten, wenn sie nicht über diesen Wohlstand verfügen ...
Dass das Militär sich eigenständig bewegen und dementsprechend agieren kann, ist eine - meines Erachtens nach - gelungene Facette. Dadurch, dass es praktisch vollkommene Freiheit in den Entscheidungen besitzt, sind sie eine überaus machtvolle Truppe, die jedem Widerstand das Fürchten lehren sollte - und nicht nur den Widerstand. Ich kann mir vorstellen, dass auch die Regierung einigen Respekt gegenüber der bewaffneten Nation in ihren eigenen Armen hegt und es sich zweimal überlegt, bevor sie gegen das Militär den Hammer schlägt.

Ich mag ziemlich sehr, was ich las und ich bin mehr als gewillt, auf mehr zu warten. - Nicht nur Theoretisches, was mich normalerweise eher zweitrangig interessiert, hier jedoch meine Aufmerksamkeit weckte, sondern auch handlungsmäßig.

Allerdings habe ich noch eine Frage:
Wieso dauert es ganze zwanzigtausend Jahre, bis die zweite Phase eintritt? Dass die Menschen vor der ersten Phase noch so lange auf der Erde bleiben - zumindest teilweise - finde ich verständlich, aber wieso wird mit der Expansion in unbekannte Gebiete so lange gewartet? Die Technik, die sich schon heute mit ungeheurer Geschwindigkeit entwickelt, müsste sich zu dieser Zeit ja täglich um für uns ungeahnt große Sprünge verbessern. Da verstehe ich nicht ganz, warum Phase Zwei erst um 43000 eintritt.

Grüße und ein liebevolles Servi
Kazu~

Flemming:

--- Zitat ---Guten Tag, Skull.
--- Ende Zitat ---
Cute c:

Ich schließe mich meiner mir kaum bekannten Vorposterin an, würde ich etwas zum Thema Sci-Fi sagen wollen, würde es ungefähr diesen Eindruck machen:

Dennoch erlaube ich mir die Frechheit, diese (wunderschöne) wall of text zu kommentieren (Meister, huh, Kazu?)

Kaum Logiklücken, was ich sehr beeindruckend finde, deswegen habe ich nur eine kleine Frage:

--- Zitat ---Seitdem fanden immer mehr Attacken auf einzelne Siedlungen statt, häufig nur Plünderungen, selten Ausrottungen, allerdings gab es immer genug Opfer und Sachschäden, dass die Wirtschaft einbrach. Unterstützung durch die Streitkräfte der Hegemonie traf meistens zu verspätet ein.
--- Ende Zitat ---
Hinterherfliegen ist nicht, weil:

* Bereits zu weit weg/Eindringen in "feindliches" Gebiet nicht ratsam
* Hegemonie cared nicht wirklich für diese Siedlungen, weil nicht im ZentrumIch weiß ja nicht, inwiefern diese abgesetzte Gruppe inzwischen mächtig geworden ist, aber ich könnte mir folgendes Szenario vorstellen: Hegemonie könnte theoretisch mit einem Vernichtungsschlag die Aussätzigen zerstören, tut dies aber nicht, weil sie (durch nicht vorhandene Bedrohung) keinen Grund sieht. Amirite?

Ansonsten finde ich deine Arbeit impressive.
Hauptsächlich wohl, weil ich überhaupt nur die Hälfte dessen verstanden habe, was ich eben las. Sci-Fi, sowie Wissenschaft an sich sind mir (wie du weißt) eigentlich Todfeinde, doch kann ich mir deine Ausführungen bildlich vorstellen. Wie von Kazu bereits angesprochen gefällt mir dein Spinnennetzvergleich. Ich habe ein klares Bild dieses Sternenverbandes im Kopf und es gustat. Es gustat indeed.
Und ich bin mir sicher, dass sich Sci-Fi-Fans sowohl an näheren technischen Ausführungen, sowie an den Geschichten an sich erfreuen könnten. So leid es mir tut, ich bin keiner davon. Doch ich zweifle nicht an deinem Talent dazu, dein aufgestelltes Universum lebendig zu machen.
Aus mir spricht der pure Neid - ich, der es bis jetzt nicht mal geschafft hat eine Welt zu erschaffen, geschweigedenn sie zu bevölkern.


--- Zitat ---Hauptnationen CMR (Chinesische Monarchenrepublik [Chinese Monarchy Republic] - quasi ein getarnter Staatenverbund aller asiatischen Länder inklusive Russland und einiger Balkannationen; erklärt weiter unten) und VWN / UWN (Vereinigte Westliche Nationen [United Western Nations] - demokratische Militärgemeinschaften, eigentlich beide amerikanische Kontinente und große Teile der EU vereint
--- Ende Zitat ---
Gefällt mir hauptsächlich, weil sich unsere beiden Ansätze in diesem Punkt so ähneln c:
Brofist

Noch ein Punkt, welcher mir gerade bei deiner Zeitrechnung aufgefallen ist.
Gibt es im weiten Universum noch Zeitzonen, oder wie wird das geregelt? (Wahrscheinlich most obvious answer ever)

Ich looke forward zu weiteren Informationen über diesen gewaltigen Ideenkomplex
Mucho love
<3 Bro

SkullCollector:
Yo.

Danke an euch beide für das Lob. Mir gefällt, wie ihr subtil versucht, die Komplimente des anderen zu torpedieren.

Kazu: Du hast mich falsch verstanden. Die Randwelten sind noch Teil der Hegemonie und friedfertig, jedenfalls gegenüber der Regierung. Die Aggressoren sind die, die sich mit den paar Schiffen verabschiedeten und an das Gesäß der Galaxis reisten, um dort eigenständig zu werden.
Das Militär hat nur in den VWN diese Position, nicht in der Hegemonie, auf der der Fokus der Geschichten liegt. Hoffentlich hast du da nichts versehentlich übertragen.

Die Menschen warteten so lange mit der nächsten Expansion, da ihnen die Planeten genügten, die Rohstoffe reichlich waren und es für sie keinerlei Gründe gab ihre Heimat zu verlassen. Erst später, mit der Gründung und Etablierung der Hegemonie, wuchs der Hunger nach Expansion.

Flembro: Wie du Monty Python verwendest.
Beide Punkte treffen zu, der letzte rückt allerdings etwas in den Hintergrund, du liegst aber ziemlich daneben mit deiner Vermutung, die Hegemonie könne alles.
Tatsächlich sind die Aussätzigen (ich brauche unbedingt einen Namen für sie, ansonsten klaue ich von Dan Simmons) wesentlich mächtiger, nur weiß die Hegemonie das noch nicht. Wie im anderen Post schon erwähnt - und hier bald näher erläutert - ist diese unbekannte Zivilisation technisch fortgeschrittener und größer als alles im Kreise des Spinnennetzes. Ein militärischer Schlag wäre weniger ratsam, jedenfalls wäre ein direkter Sieg ausgeschlossen. Aber das wird Teil der Geschichten und ich hasse Spoiler.

Dein Zeitzonen-Ding ist sehr obvious, aber ich vergebe dir.
Jeder Planet hat selbstverständlich seine eigene lokale Zeit, doch ist quasi neben jeder Lokaluhr noch eine Standardzeit-Uhr, die die absolute Zeit der Hegemonie angibt.

Erneut vielen, gewaltigen, herzlichen, monströsen Dank für euer Lob.

-----

Übrigens: Immer, wenn ich etwas hinzufüge, gebe ich die Zeit des Editierens an, damit keine Verwirrung aufkommt. Ansonsten mag jemand denken, eine in den Kommentaren gestellte Frage war schon im Eröffnungsbeitrag beantwortet.

Cheers
Skull

Thiod:
Hallo Skull!

Ich finde es tapfer, dass du so einen langen Eintrag eingestellt hast - und überhaupt nicht schlimm!
Dein Universum wirkt schlüssig. Auch ich finde allerdings die großen Zeitabstände etwas stark. Einfach schon, weil ich kaum glaube, dass man sich vorstellen kann, wie Menschen in 40.000 Jahren ticken werden (und man überlege sich wie lange die letzten 40.000 Jahre gedauert haben).
Eine andere Frage, die ich habe ist, wie die Verschiedenen Planeten es schaffen kulturell und politisch Kontakt zu halten, wenn nach wie vor keine Geschwindigkeit über c möglich ist. Selbst, wenn sie nur im Fernsehen Nachrichten bringen, brauchen die über Funk doch auch Jahrzehnte und weit mehr, um sich durch die Galaxis zu verbreiten.
Und was hat die Auswertigen/Aussätzigen/Abseitigen/Outsider, wie sie noch hießen, zu ihrer Feindseligkeit veranlasst? Wenn sie größer und stärker sind, welches Interesse haben sie an der Hegemonie? Rohstoffe? Machtgier? Langeweile?
Und wie sieht es mit außerirdischen Lebensformen aus? Gibt es auf keinem Planeten irgendwelche hässlichen Flubberwürmer, hoch tödliche Keime oder inteligente Sümpfe oder so?

Viele Grüße,
Thiod.

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