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[März 2012] Thilo Corzilius - Jugenbuchautor

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Thilo Corzilius:

--- Zitat von: Rosentinte am 02. März 2012, 10:53:11 ---Darf ich fragen, wie Sie auf die Kombination Autor/evangelische Theologie gekommen sind? Beeinflusst das Ihren Schreibstil bzw. die Wahl Ihrer Themen?

--- Ende Zitat ---
Das Zustandekommen der Kombination ist ganz schnell erklärt:
Ich studiere Theologie aus purem Interesse heraus. Ich sauge gerne Unmengen von Wissen in mich auf und da ist Theologie die Ideale wahl gewesen, denn sie vereint die viele Teilbereiche miteinander: Alte Sprachen, Archäologie, Philosophie, Geschichte, Psychologie, Pädagogik uvm.
Außerdem bin ich immer schon ein Mensch mit großem Kreativ-Output in fast alle Richtungen gewesen. Also auch in Sachen Schreiben.
Dann hat mein Verlag mein erstes Buch gekauft und schon ist man Theologe und Autor in einer Person.

Nein, weder mein Schreibstil, noch die Wahl meiner Hauptthemen werden durch die Theologie beeinflusst.
Aber ein paar Berührungspunkte mit der Schreiberei gibt es schon.
So breche ich in "Ravinia" zwischen den Zeilen gerne mal eine Lanze für den religiösen Pluralismus, einfach, weil ich die Beschäftigung damit für wichtig halte.
Außerdem steh ich auf schöne Namen für meine Charaktere... und da kann die Kirchengeschichte tatsächlich mit ein paar sehr schönen aufwarten.



--- Zitat ---Ist Schreiben Ihrer Meinung nach mehr Handwerk oder mehr Kunst? (Wie kann man das Handwerk erlernen?)

--- Ende Zitat ---
Schwierige Frage. Ich habe da auch keine sehr differenzierte Meinung zu.
Ich glaube aber, es kommt auf eine gesunde Mischung an.
"Handwerk" ist beim Thema Schreiben aber auch immer ein schwieriger Begriff. Im Gegensatz zu einem Handwerk (wie Tischler o.ä.) ist es nämlich nicht auf reproduzierbare Art und Weise zu erlernen. Man könnte keinen Lehrplan o.ä. aufstellen.
Wichtig ist vor allem, dass man sich auszudrücken weiß.
Ob man dies aber in der Schule gelernt hat, durch's Zeitunglesen, Bücherlesen, durch Schreibkurse, durch's Songwriting, durch's Dichten, Bloggen oder irgendwie anders, ist völlig unterschiedlich. Es gibt Autorenkollegen, die schwören Stein und Bein auf Schreibratgeber, aber auch welche, die alles für natürliches Talent halten.

Ich mag das nicht beurteilen, weil die Gewichtung der Faktoren "Talent", "Handwerk", "Kreativität" bei jedem Menschen unterschiedlich sein kann.
Interessant finde ich aber ein Beispiel:
Die Malerei zu Zeiten von Leonardo da Vinci oder Michelangelo war etwas durch viel Einsatz erlernbarer Beruf. All diese phantastischen Gemälde, Freksen oder Skulpturen bedürfen eines gewissen Talentes. Aber wenn man nicht weiß, wie man Licht und Schatten mit Ölfarben erzeugt, wenn man nicht weiß, wie Farben gemischt werden, verarbeitet werden, wie sich Körperproportionen verhalten, wenn man die ganzen großen aber auch "kleinen Kniffe" nicht kennt, etc. pp., dann nützt einem das größte Talent der Welt nichts.



--- Zitat ---Haben Sie Tipps für unveröffentlichte Autoren? (Spezielle Tipps für junge Autoren?)

--- Ende Zitat ---
Ich glaube, ich könnte hier nicht viel sagen, was nicht auch in X Schreibratgebern zu finden wäre. (Also Dinge wie: "Immer weiter schreiben, schreiben, schreiben"; "Man entwickelt sich ständig weiter"; "Nicht den Kopf hängen lassen, wenn's beim ersten Mal nicht klappt" etc.)
Ich mag es aber nicht, jemanden mit Floskeln abzuspeisen. Deshalb folgendes:

Mein geschätzter (phantastischer) Kollege Oliver Plaschka hat mal gesagt:
Um ein Buch zu veröffentlichen braucht es mindestens zwei von drei Faktoren - Glück, Talent, Beziehungen. Am besten alle drei.

Dem kann ich meiner Erfahrung nach nur zustimmen.


--- Zitat ---Wie viele Romane mussten Sie schreiben, bis Sie veröffentlicht wurden?

--- Ende Zitat ---
Einen.

Janika:

--- Zitat von: Thilo Corzilius --- Inspiration kommt von überall her. Diese Antwort ist allerdings so platt, dass sie jeder Künstler früher oder später mal so gibt.

[...] Das kann beim Filmegucken, beim Musikhören oder bei ganz anderen, teils unerwarteten Gelgenheiten der Fall sein.
--- Ende Zitat ---

Juhuu, ein Gleichgesinnter! :) Bei mir helfen Filme und - kaum zu glauben - die Balletstunden einer Freundin früher. Musik hilft mir, die Ideen, die mir kommen, weiter auszubauen - am besten abends im Bett vor dem Einschlafen :)
Apropos (Schreibt man das eigentlich wirklich so? ??? ) - haben Sie einen Lieblingsplatz zum Schreiben, oder eine Lieblingszeit?

LG Janika

Thilo Corzilius:
So, ein ereignisreicher Monat neigt sich dem Ende zu.
Ich sage nochmal gern: Keine falsche scheu, fragt ruhig, was Euch interessiert!

Seelenworte:
Erst einmal Hallo.
Ich hätte auch so ein oder zwei Fragen an sie.  ;)
Ich fange einfach mal an:

1.Wieso schreiben sie? Gibt es irgendeinen Grund warum sie schreiben oder damit angefangen haben. Irgendwelche besondere Ereignisse oder ähnliches?

2.Welche Verbindung haben sie zu ihren Charakteren? Sind sie irgendwie miteinander verbunden, haben sie einfach ein Gefühl für sie oder sind es für sie einfach Personen die sie erfinden.(Hoffe das klingt jetzt nicht zu verwirrend.)

3.Gibt es bestimmte Menschen die ihre Charaktere irgendwie geprägt haben? Haben sie Charaktere die Leuten sehr ähnlich sind, die sie kennen?

4.Wie fühlen sie sich wenn sie schreiben b.z.w. empfinden sie irgendetwas besonders wenn sie schreiben?

5.Was war das für ein Gefühl, als sie das erste Mal mitgeteilt bekommen haben, das ihr Buch verlegt wird.

und zum Schluss.

6.Wie lange haben sie insgesamt an ihrem Buch geschrieben.

So das war es dann auch schon. Sind jetzt zwar ein wenig mehr als ein oder zwei Fragen aber naja.
Ich freue mich jedenfalls schon einmal auf eine Antwort.

Und damit:

Ganz liebe Grüße
Seelenworte


Janika:
Also ich HAB ja noch eine Frage nachgeworfen und warte seit dem auf Antwort.  ??? Seelenwortes Fragen gefallen mir!

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