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Veröffentlichung unter Pseudonym

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Pamina:
Hallo ihr Lieben,

mich würde interessieren ob ihr, wenn ihr bereits veröffentlich habt, unter einem Pseudonym veröffentlicht oder unter eurem richtigen Namen?
Und die momentan noch Unveröffentlichten, habt ihr euch bereits Gedanken darum gemacht?
Wenn ein Pseudonym, weshalb? Wenn keines, weshalb nicht? 
Wenn ihr euch für ein Pseudonym entschieden habt, wie habt ihr den Namen ausgewählt? Der Name soll ja als eine Marke aufgebaut werden, hat man bei einem Pseudonym Entscheidungsfreiheit oder kann einem der Verlag da hineinreden?

Eigentlich stand für mich nie außer Frage, dass ich unter einem Pseudonym veröffentlichen möchte, aber meine Familie meinte, ich sollte - wenn es wirklich einmal zu einer Veröffentlichung kommen sollte - doch unter meinem richtigen Namen veröffentlichen, sie fragten mich, was dagegen spräche. Bisher habe ich mir ehrlich gesagt nicht einmal Gedanken darüber gemacht, unter meinem echten Namen veröffentlichen zu können, einfach aus dem Grund, weil ich nicht möchte, dass mir unbekannte Leute meinen Namen kennen :P
Außerdem würde ich gern das Schreiben mit Hilfe eines Pseudonyms von meinem restlichen Leben trennen.

Also, was sind für euch die Vor- und die Nachteile an einer Veröffentlichung unter einem 'falschen' Namen? Was spräche für den echten Namen?
Ich bin auf eure Antworten gespannt :)
Liebe Grüße

P.S.: Ich hoffe ich bin in diesem Board richtig damit...

Janika:
Hallo Pamina,
also ich habe nie daran gedacht, unter Pseudonym zu veröffentlichen. Es ist mein Werk, was da auf den Ladentisch kommt, dann stehe ich auch dazu, selbst wenns (natürlich) längst nicht jedem gefallen wird.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass viele nicht damit in Verbindung bzw, wenn sie Bekanntere Bücher schreiben, ihr "Leben" behalten, kein Schautier für die Massen sein wollen, verstehst du, was ich meine?
LG Janika

Yanosch W.:
Hallo Pamina.

Über Pseudonyme denke ich auch häufig nach. Bis jetzt habe ich nur eine Kurzgeschichte veröffentlicht, was ohnehin eher ein Zufall war, unter meinem echten Namen. Sollte ich jemals ein richtiges Buch veröffentlichen, würde ich zum jetzigen Zeitpunkt wohl wirklich unter Pseudonym veröffentlichen. Bei mir hat das eher persönliche Gründe, da ich wirklich Probleme damit hätte, meinen Namen auf einem Buchdeckel zu sehen. Das wäre kein wirklicher Grund zur Freude.
Allerdings kann sich das noch ändern, und da ich zunächst einmal nicht veröffentlichen möchte, habe ich noch genug Zeit, mir darüber ernsthaft Gedanken zu machen.

Allgemein würde ich sagen, ein Pseudonym ist immer dann angebracht, wenn es einen Sinn hat. Ich weiß von mehreren Autoren, die unter einem Pseudonym schreiben, wenn sie das Genre wechseln. Das finde ich eigentlich nachvollziehbar. Vor allem, wenn man Kombinationen wie Kinderbuch und Erotik schreibt... ;)
Manche Leute wollen vermutlich auch einfach nicht mit den Geschichten in Verbindung gebracht werden. In gewissem Maße zähle ich mich zu dieser Gruppe. Peinlich wird es erst, wenn trotzdem herauskommt, wer das Buch geschrieben hat, trotz falschem Namen.


--- Zitat von: Pamina am 04. Juli 2011, 23:15:31 ---Außerdem würde ich gern das Schreiben mit Hilfe eines Pseudonyms von meinem restlichen Leben trennen.

--- Ende Zitat ---
Dieses Argument kann ich gut nachvollziehen. Ob es für Berufsautoren so eine große Bedeutung hat ist zwar eher zweifelhaft. Aber solange man das Schreiben nur als Hobbie betreibt, kann es wirklich eine gute Abgrenzung darstellen.

Mit freundlichen Grüßen, Yanosch

Rosentinte:
Hallo Pamina,
über diese Frage habe ich auch schon viel nachgedacht. Ich denke, wenn ich eine Kurzgeschichte schreibe und diese veröffentlicht werden würde, dann würde ich es unter meinem richtigen Namen tun. Aber bei einem Buch...
(Gehen wir mal davon aus, das Buch hätte einen soliden Erfolg, man kann es in jeder Buchhandlung kaufen, auch wenn es nicht als... neues Twilight-Buch o.ä. gepriesen wird, es ist ein "Geheimtipp") Ich glaube, ich würde nicht wollen, dass man mich darauf anspricht. Es muss nicht sein, dass jeder, der mich kennt, weiß, dass ich schreibe. Und dazu  kommt ja auch noch, dass ein zukünftiger Arbeitgeber o.ä. nicht wissen muss, dass und was ich schreibe.
Auf der anderen Seite: Wenn ich mich so lange damit befasst habe, will ich ja auch den "Ruhm" und die Anerkennung. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was für ein tolles Gefühl das ist, wenn man seinen Namen vorne auf einem Buch drauf sieht...
Und schließlich ist da auch noch das Problem: Welches Pseudonym? Am ehesten würde für mich noch ein Anagramm meines Namens in Frage kommen, aber das klappt nicht (habe ich schon mal durchprobiert). Mir fehlen ein paar Ls, Ms oder Ns oder überhaupt Vokale (die häufigsten in meinem Namen sind O und U).
Dann kann man natürlich sich an der Ahnengalerie bedienen: Der Mädchenname der Mutter, z.B. Ich habe auch schon mal meinen gesamten Stammbaum nach schönen Nachnamen abgesucht, aber Fehlanzeige, selbst bei den Mädchennamen der eingeheirateten Frauen (dabei habe ich festgestellt, dass ein angeheirateter Verwandter von mir "Gustav Gans" hieß  :D)
Mein Problem wäre also nicht nur, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich ein Pseudonym möchte, ich hätte auch keins... Zum Glück habe ich noch ein bisschen Zeit, bis ich irgendwann mal veröffentlichen sollte.
LG, Rosentinte

Aryana:
Hallo ihr Lieben,
als "unter Pseudonym veröffentlichte" Autorin wollte ich Euch mal erzählen, warum ich mir ein Pseudonym ausgesucht habe, wie es entstand und warum ich nicht unter meinem Realnamen veröffentlicht habe - zumindest diese Manuskripte nicht.
In zwei Anthologien bin ich mit meinem Realnamen vertreten, die Beiträge sind phantastische, aber vollkommen harmlose und wenig abgedrehte Kurzgeschichten. Bei meinem bisher zwei Romanen sieht das ein bisschen anders aus, darin kommt nämlich nicht nur jede Menge Fantasy vor, sondern auch Liebesgeschichten, bei denen es nicht nur bei einem Küsschen bleibt. Und - Skandal - die Hauptcharaktere sind auch noch schwul.
Da ich gern vom Schreiben leben würde, es aber sicher noch lange dauert, bis ich auch nur ansatzweise daran denken kann, habe ich wie viele Autoren auch noch einen ganz stinknormlen Beruf. Ich arbeite teilzeit als Organistin und teilzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Lehre und in Projekten (im Klartext: Labor-Ratte) an der Hochschule in meiner Heimatstadt, und letzteres ist öffentlicher Dienst. Und da ich nicht wusste, wie gut es ankommt, wenn jemand, der an einer Hochschule und- noch viel schimmer - bei der Kirche arbeitet, homo-erotisch angehauchte Phantastik schreibt und auch noch die Frechheit hat, das zu veröffentlichen, habe ich mich entschlossen, mir für meine etwas abgedrehtere und erotische Fantasy ein Pseudonym zuzulegen. Aus Kristina wurde Tina, und aus meinem Mädchennamen "Weiß" das lateinische "Alba". Schwupps, mein alter ego "Tina Alba" war geboren und Kristina kann weiterhin ihrem Brotjob nachgehen, ohne irgendwann vom Chef auf "diese komischen Romane, die Sie da schreiben..." angesprochen zu werden.
Und wie es sich gehört, hat Tina Alba natürlich auch ihre eigene Websete samt Blog und twittert. Denn ein Pseudonym soll ja auch bekannt werden.

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