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Autor Thema: Sozial, verbindlich, faul, oder doch reserviert?  (Gelesen 9460 mal)

Flemming

  • Gast
Sozial, verbindlich, faul, oder doch reserviert?
« am: 22. Juni 2011, 17:34:36 »
Charaktere - sie sind oft vielschichtig und selbst gute Autoren finden erst spät alle ihre Eigenschaften heraus - wenn überhaupt.
Nun hat man oft das Problem: Wie beschreibe ich den Charakter meiner Figur? Es gibt viele Charaktereigenschaften, die man nicht einmal kennt, oder die einem in so einer Situation gar nicht einfallen.
Hier kommt diese hilfreiche Seite ins Spiel:
http://charaktereigenschaften.miroso.de/
Diese Seite beherbergt sagenhafte 1196 (in Worten: viele) Charaktereigenschaften!

Von feige bis nonchalant ist alles vertreten.
Und wer mal nicht direkt weiß, was nonchalant bedeutet, kann mit dem Cursor über alle blau hinterlegten Worte fahren und bekommt eine Erklärung

(fehlt nur noch "erdnussig")

Flemming

Yora

  • Gast
Re: Sozial, verbindlich, faul, oder doch reserviert?
« Antwort #1 am: 22. Juni 2011, 21:06:41 »
Die Seite ist gut!

Ich habe vor längerer Zeit auch eine gefunden und den Teil mit "Charakterprofil" (ziemlich unten) gleich ausgedruckt. Immer eine grosse Hilfe!

http://www.thomasgransow.de/Fachmethoden/Charakterisieren.html

Rosentinte

  • Gast
Re: Sozial, verbindlich, faul, oder doch reserviert?
« Antwort #2 am: 22. Juni 2011, 21:37:32 »
Also ich bin - ganz nach der Regel Show, don't tell - der Meinung, dass man die Charaktere nicht zu sehr beschreiben sollte, eher ihre Handlung. Taten sagen mehr als 1000 Worte. Ich versuche die Charaktere mit Interviews usw. kennen zu lernen und dann versuche ich sie innerhalb der Handlung so darzustellen, dass die Leser die Sachen selbst erraten.
Z.B. charakterisiert es ja, ob man einem Obdachlosen etwas Geld gibt (Großzügigkeit, mitfühlend) oder ihn ignoriert (Habgierigkeit, Ignoranz), ob sich das schmutzige Geschirr aufstapelt (unordentlich, faul) oder er eine pieksaubere Wohnung hat (penibel, ordentlich, angeberisch?) etc etc.
So lernt der Leser den Charakter am besten kennen: Durch bzw. in der Handlung.
LG, Rosentinte

Flemming

  • Gast
Re: Sozial, verbindlich, faul, oder doch reserviert?
« Antwort #3 am: 22. Juni 2011, 21:41:12 »
Natürlich ist das ein wichtiger Bestandteil einer Charakterentwicklung. Ich will ja auch gar nicht, dass dann im Buch steht: "Peter war freundlich, hilfsbereit, klug,...."
Aber wenn ich das erste Mal an einen Charakter herangehe, sind mir solche Schlagwörter eine große Hilfe, da sie sich leicht zu weiteren Eigenschaften ausbauen lassen.
Ist das verständlich? =D

Flemming

Rosentinte

  • Gast
Re: Sozial, verbindlich, faul, oder doch reserviert?
« Antwort #4 am: 23. Juni 2011, 11:23:01 »
Hallo,
Ja klar, verstehe ich. Ich persönlich kann damit gar nichts anfangen und hatte das ganze dann entsprechend falsch verstanden. Mir hilft es immer am meisten, Charakterinterviews zu machen. Und ich komme am besten darüber in die Person rein, indem ich mir überlege, was/wen er/sie liebt. Das ist meine Schlüsselemotion und dadurch verstehe ich den Charakter immer sehr gut.
LG, Rosentinte

Offline Tintenflügel

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Re: Sozial, verbindlich, faul, oder doch reserviert?
« Antwort #5 am: 29. August 2011, 20:35:36 »
Rosentinte, du machst echt Interviews mit deinen Charakteren? Hlift das wirklich? Das sollte ich vielleicht auch mal versuchen!

Ich jedenfalls schreibe manchmal Tagebuch aus der Sicht des Charakters. Also ich tue wirklich so, als wäre ich diese Person und schreibe dann Tagebuch, also was ich in einer Szene gemacht habe, was ich gedacht und gefühlt habe etc..
je suis venu au monde dans un temps très vieux
-Erik Satie-

Rosentinte

  • Gast
Re: Sozial, verbindlich, faul, oder doch reserviert?
« Antwort #6 am: 30. August 2011, 12:14:57 »
Ja, ich führe echte Interviews. Daran, wie die Charaktere auf Fragen reagieren und sie beantworten, kann man sie wunderbar kennenlernen. Damit entwickelt man ein viel besseres Gefühl für die Charaktere.
Aber Tagebuch schreiben ist sicherlich auch keine schlechte Möglichkeit!